Freitag, 1. November 2013

Dezember 2007



Kurz vor Jahresende

muss die Geschichte mal wieder neu geschrieben werden, oder die ewigen Geschichten ewig neu: War Homer ein assyrischer Hofdichter?. Was ist mit der Bankenkrise? Was passiert in Birma? Wie gut war die Deutsche Außenpolitik 2007? Wie geht das weiter mit Pakistan nach dem Tode von Benazir Bhutto und wie steht's um die Probleme beim afghanischen Wiederaufbau? Ist die CDU nur eine "Klientelpartei für die Wirtschaftslobby“? Müssen wir das Jugendstrafrecht verschärfen? Und wie ist das, Wenn der Kapitalismus kommt? Leben in Deutschland Sozialstaatsselige im Latexfieber? Bekommt HyperSarko jetzt wirklich seine eigene CD von Carla?

Ende 2007: Alle Fragen offen. Keine Antworten.

DLF Hintergrund setzt seinen Jahresrückblick mit einem weiteren "Wegmarken"-Beitrag Eiszeit - Warmzeit - Endzeit: Anmerkungen zur Klimadebatte fort, Rüdiger Achenbach beginnt eine kleine Reihe zu Augustinus - Vater der abendländischen Theologie, das SWR ZeitWort erinnert an den Brand in Rudolf Steiners "Goetheanum", DLR Kalenderblatt an Léon Gambetta und das BR Kalenderblatt wiederholt seinen Beitrag zu Luthers's"Halo Wahen"-Brauch.

Und dann doch noch eine Frage: Taktik und Strategie. Neue Vision für Deutschland?.



Horrorvideos

Wenn irgendwie "ausländische" Jugendliche das Anschauungsmaterial frei haus liefern, vermischen sich schnell die allgemeine Xenophobie mit der Angst vor einer ebenso bei "deutschen" Jugendlichen zunehmenden Verrohung und die Forderung nach "härten Strafen" werden wohlfeil. Nur: "Härtere Strafen - das bringt doch nichts".

Im Hintergrund geht es dabei auch um Das Deutsche und das Fremde und um Muslime in Deutschland, um Zündeln im Versuch, Wahlen zu gewinnen.

Da die SPD aber auf "Attacke" geschaltet hat, legt sie unbeirrt nach: Steinmeier heitzt Debatte um Löhne und Managergehälter an, diesmal nicht in einem Rap sondern in der BLÖD. Die Politik muss die Bürger ernst nehmen findet auch Klaus Bölling.

DLR kommentiert die Unabhängigkeit des Kosovo und stellt das Sachbuch 100 Produkte der Zukunft vor, DLF führt den sönntäglichen Diskurs über das Deutsch-Russische Verhältnis mit Zwischen Abgrenzung und Verflechtung 6. Andreas Wirsching fort. BR Wissen portaitiert Greenpeace und Al Gore, das BR Kalenderblatt erzählt, wie Tahiti französische Kolonie wurde und das WDR Zeitzeichen erinnert an den Kälte- und Hungerwinter 1947.

Ein Interview mit Juli Zeh über Bürgerrechte, Demokratie und innere Sicherheit und telepolis berichtet über die Verfolgung der Sufis im Iran.

Die Frage(n) des Tages: Ist die Antiterrorpolitik der US-Regierung gescheitert?. Oder Mindestlohn contra hohe Managergehälter: Ist das nur eine Frage des Neides?. Oder Haben wir noch Platz für den Tod?



Kopf oder Bauch?

während Mama Wackeldackel wahrscheinlich noch in Weihnachtslaune über das Geheimnis der Intuition meditiert, befindet sich die "Große" Koalition bereits im Wahljahr 2008. Andrea Ypsilanti will Koch stürzen und beteiligt sich am Streit über den Mindestlohn und die Erbschaftssteuer.

Der DLF bietet wie immer samstags das Breitband, Computer und Kommunikation, im DLF Hintergrund Anmerkungen zur Verfasstheit Europas und dazu in den Themen der Woche Europa braucht eine Avantgarde.

Marc Thörner, dessen Beiträge über den Irakkrieg immer hervorzuheben sind, beschreibt die Ereignisse um Saddams Hinrichtung, Rolf Clement denkt über Entwicklungen, aber keine Lösungen im Nahen Osten nach und Klaus Remme berichtet in der Ortszeit über die US-Republikaner im Wahlkampf. Dazu ein (diesmal entspanntes und wieder eher persönlich gehaltenes) langes aber interessantes Interview mit dem sympathischen Charles King Mallory über den amerikanischen Wahlkampf und das Versagen der NeoCons.

SWR2 portraitiert erneut die Stimmen Chinas (4), die Tochter von Sebastian Haffner spricht über ihren Vater und im Mediengespräch stellt der DLR die Internetseite www.internetvictims.de vor, auf der Opfer des Internets ihre Erfahrungen austauschen.

Die Frage des Tages: Nein, nicht Stehen die Geiseln in Kolumbien vor der Freilassung? oder Braucht Europa eine neue Chance? sondern Pop - was war 2007?? Dazu versucht DLF Corso in den Beiträgen Pop 2007 I, II und III ein paar kluge Antworten, zT. subjektiv und natürlich vermisse ich persönlich natürlich den Hinweis auf "Cassadega" von Bright Eyes ... Scho' recht, it's all too much, aber eben wirklich nichts neues unter der Sonne.



Die Schockwelle

nach dem Tode von Benazir Bhutto eskaliert die Gewalt in Pakistan. Das Ende von Plan B durch einen Attentäter. Die Lage in Pakistan ist explosiv. Ebenso explosiv Serbien droht bei Anerkennung des Kosovo mit Abbruch der Beziehungen.

Koch muss zittern und als schamloser Wiederholungstäter ist ihm jeder populistischer Sprengstoff recht. Derweil zappelt die Union in der Mindestlohnfalle und das Looping von SuperHorst oder die bizarre Schlagzeile Glos wirft Gasversorgern Wucher vor erweisen sich eher als Rohrkrepierer denn als Nebelkerzen.

Mittelstand beklagt zurückhaltende Kreditvergabe der Banken, der Verbraucher sieht den Preisauftrieb, erinnert sich an die Fensterreden im Herbst und denkt sich kopfschüttelnd seinen Teil: Zehntausende Kunden schalten auf Billigstrom um

HyperSarko turtelt wie die Ägypter und treibt es dabei zu weit. Italien befindet sich im Stimmungstief, der Wahlkampf der Republikaner in den USA ist ebenso offen wie der der Demokarten.

Ach, wie schön war's in der DDR - in Unkenntnis über die DDR-Geschichte, über Mauer, Schießbefehl und Stasibespitzelung mutiert die Diktatur des Proletariats in der Erinnerung der Nachgeboren zum rosa Wunderland.

Der DLF klärt Mythen in der Medizin, Die Zeit behauptet Gott ist gefährlich, DLR erinnert an Vergessene Konflikte, erklärt Warum wir vergessen und warum das auch vorteilhaft ist! und stellt den Dictionnaire du monde germanique sowie eine kleine Kulturgeschichte "Über die Deutschen" - mit einem kleinen Tusch in der letzten Minute des Beitrags.

Die Frage des Tages, nein nicht Was wird aus dem NPD-Verbot? oder Was woll(t)en Bush-Regierung und CIA verheimlichen? oder sondern Wer steckt hinter dem Anschlag auf Benazir Bhutto?



Der Countdown läuft.

Noch vier Wochen bis die niedersächsische Landtagswahl. In der jetzt "nachweihnachtlichen" Debatte um den Mindestlohn findet sich die Union in der Defensive, weil sie schlecht beraten ist, dem unverständlichen Schlingerkurs der Meisterin des Ungefähren Logik abgewinnen zu wollen. Wo keine ist, lohnt die Suche nicht.

Die Ermordung von Benazir Bhutto durch wen auch immer beschneidet die strategischen Optionen Amerikas und hat sicher auch Auswirkungen auf die deutsche Nahostpolitik.

Der SWR führt seinen "Schwerpunkt China" mit Beiträgen über den Daoismus und die Logik von Mathematik und Astrologie fort, ergänzend dazu eine Sendung des DLF über Moderne Sklavenarbeit in chinesischen Textilfabriken.

Kurz vor Jahresende ein Rückblick über das Kinojahr 2007, Informationen über die EU Verbraucherschutzpolitik und Denken An den Schnittstellen von Geschichte und Geschichten.

Michael Schmidt Salomon ist zu Gast beim SWR2 Forum zum Thema "Warum die Religion die Gemüter erregt" - eine gute Gelegenheit, auf seinen Aufsatz Können wir wollen, was wir wollen? Unzeitgemäßes zur Theorie der Willensfreiheit. und seine Homepage hinzuweisen.

Die Kalenderblätter erinnern zum 100. Geburtstag an den Historiker und Publizisten Sebastian Haffner.

Die Frage des Tages, nein nicht oder Wie tickt eigentlich HyperSarko? oder Blicken Sie optimistisch oder pessimistisch ins Neue Jahr? oder Wie stabil ist die Bankenwelt? oder gar Wie steht es um das Verhältnis Dollar und Euro? sondern Was ist ein Hedonist?

Ein kleines nachweihnachtliches Juwel hat der SR in sein Angebot gestellt: Robert Jungk, "Menschen im Jahr 2000", 1.01.1970.



Tag 3

die Messer werden wieder gewetzt: Die Debatte über Mindestlohn und Kinderrechte geht weiter.

Wie zu erwarten: Die Aleviten klagen über Diskriminierung, weil sie den Unterschied zwischen Individuum und Religionszugehörigkeit nicht erkennen wollen.

Manfred Lutz versucht Gott amüsant Atheisten schmackhaft zu machen, SWR2 Aula fordert Kommt ins Offene, der DLF führt ein Interview mit Klaus Staeck und erinnert an die Veröffentlichung von Dr. Schiwago in Italien.

Die Frage des Tages, nein nicht Was tat 2007 die Kulturstiftung des Bundes? oder Wie sieht die Bilanz des Jahres der Gleichberechtigung aus? sondern was waren eigentlich die schönsten Verrisse des Jahres 2007.



Nachdenkliche Ruhe

an Tag Zwei der jahreszeitlich bedingten Feiertage.

Nachdenken über die Schnittstellen von Geschichte und Geschichten und Anmerkungen zu Krieg und Frieden.

Zeit für Gespräche mit Andrea Maria Schenkel, Bärbel Höhn und Rafik Shami.

Ein kleiner Rückblick aufs TV-Geschehen 2007 und - die Weihnachts-Überraschung: Deutsche schenken Bücher!.

Keine Frage des Tages.

Oscar Peterson ist tot.



Stille Nacht

klingt 2007 eher nach Fehlfarben "Keine Atempause, Geschichte wird gemacht". Oder eben Geschichten.

Rechtzeitig zum Fest, damit allen der Braten im Hals stecken bleibt, wird ein Kinderporno-Skandal mit 12.000 Beteiligten bekannt. Keine Frage, daß die Kinderschutz-Diskussion in der Koalition hochkocht und passend sofort gefordert wird: Ü. Aber der Vorweihnachtliche Krach in der Großen Koalition findet eigentlich zum Thema Mindestlohn statt. Frohes Fest!

Ganz ganz großes Kino vom "Parvenu": Der Zirkus Gaddafi und der gro&zlig;e Sarkozy Jahre-Klassiker Freiheit, Gleichheit, Liederlichkeit.

Spannende Geschichten: Der Krieg zwischen Athen gegen Sparta, BR Kalenderblatt erinnert an Elisabeth von Österreich

Wissenswert: Gerichtsurteile zu Studiengebühren 2007 und ein Essay über Polen und Deutsche im Jahr 2007.

Die Frage des Tages, nein, nicht Menschenrechte? Welche Menschenrechte?, Wem gehört Weihnachten??, Wer hat eigentlich das Copyright für christliche Symbole? oder gar Brauchen wir wieder mehr Moral?. Auch nicht Stehen wir am Anbeginn einer neuen Ordnung?, die Joschka Fischer in der Weihnachtspredigt beantwortet: die Fehlschlöge im Nahen Osten zeigen wie weit sich das Kräfteverhältnis verschoben hat.

Nein, die Frage des Tages ist - passend zum Thema Braten - Sollte man Menschen lieben oder Menschen fressen?.



Goodbye Ponyhof, welcome Hühnerstall!

Schock! Beck verhagelt Merkel die Festtagslaune! Aufregung um Anti-Angie-AG! Vorweihnachtlicher Ärger in der Großen Koalition! Mama Feelgood geht ziemlich angeschlagen von der Mindestlohndebatte in den Winterschlaf. Falls sie ihn den wirklich findet: Plötzlich wird medial sogar darüber nachgedacht, ob sie nicht vielleicht doch ein Verfallsdatum haben könnte. Volksabstimmung?. "Früher", in der gemütlichen "Bonner Republik", in der nicht alle 3 Sekunden neue Schlagzeilen produziert werden mussten, hat man zu so etwas "Wahlen" gesagt.

Die Zeit entdeckt Karl May wieder, der DLR interviewt Nina Hoss zu Das Herz ist ein dunkler Wald, der DLF setzt seine Reihe zum Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland mit Zwischen Abgrenzung und Verflechtung 5. Hans Günter Hockerts fort und stellt Heinrich Bölls Hörwerke vor - SWR2 schließlich behauptet in der Aula Konfuzius machts möglich.

Die Frage des Tages, nein nicht Wer ist der Mörder?sondern Wie übersetzt man wohl am besten das "Erreger¨ in "Erreger des Jahres" Mit "Bazille"???? "Früher" wäre das dem "Spiegel" einen Aufschrei wert gewesen.



Bevor das jetzt im vorweihnachtlichen Rummel untergeht

und weil ich diese Woche kein Wort über meinen definitiven Lieblingspod verloren habe: Schande über mein Haupt, daß ich nicht jeden Tag auf das WDR Tageszeichen hingewiesen habe. Ob das jetzt die Zweite Renaissance, Frauen spielen Fußball ohne Tücher, Postbank verweigert Geldannahme, Vermeidung des Wortes oder heute Christa Wolff, die ein kleines Feuerwerk für die Synapsenenzündet. So viel Lob an exponierter Stelle muss einfach sein.

Eigentlich ein rundum zufriedenstellender Tag, sollte man denken: die Anti-Merkel-Kampagne wird endlich von denen übernommen, die dafür zuständig sind, und überraschenderweise wird die Sache halbwegs solide angepackt. Na gut, an der Unterschriftensammlung für den Mindestlohn könnte man rummosern, daß die Idee geklaut ist oder man kann Spass daran haben, daß mit gleicher Münze - aber eben nicht als demagogische Schmierenkomödie, die die niedersten Instinkte bedient. Aber das mit der Gedenkfeier zu Ermächtigungsgesetz - das hat was, was man mit Hang zu historischen Fakten eigentlich nur goutieren kann. So viel Sternstunden hatte die Sozialdemokratie ja nicht unbedingt, aber die Rede Otto Wels im Reichstag gehört definitiv zu den Momenten, die der Erinnerung wert sind.

Ebenso erfreulich: Die EU Grenze verschiebt sich nach Osten. Daran kann man herummosern und mal wieder den Untergang des Abendlandes in Form steigender Kriminalität nach der Grenzöffnungen zu Polen an die Wand malen, wenn man zum Bund Deutscher Kriminalbeamter gehört. Man sollte dann aber auch darauf achten, daß man seine Argumente in ruhigem Ton und ohne ständige Betonung der eigenen politischen Korrektheit vorbringt. Richard von Weizsäcker jedenfalls freut sich zurecht.

Manager und Moral: Wie man hört, geht es bei Gehaltsverhandlungen zu "wie am Freibier-Stand" und die Kirchen schimpfen über "perverse" Managergehälter. Islamisten-Alarm! "Die Islamisten haben gewonnen"! Bitte mal die Moschee im Dorf lassen - Deutschland hat nicht gerade die besten Erfahrungen mit xenophober Propaganda und bei uns schicken die fundamentalistischen Eiferer eben Jesus an die Front.

HyperSarko ist ein Parvenu, DubYa entwicklet eine seltsame Logik, Stefan Niggemeier ärgert sich über die Papierverfechter, Weine reifen auch in Flaschen ohne Naturkorken gut und Bronislaw Geremek hat seltsame Vorstellungen davon, wie "die" Deutsche denken.

SWR setzt sein Spezial über China mit den Beiträgen, Stimmen Chinas (1) und Vergangenheits-Politik in China fort und befasst sich mit der Diskussion um TV-Quoten im Kino-Film "Free Rainer". Der DLF klärt Die Sache mit der Demoskopie und feiert an den 90. Geburtstag von Heinrich Böll, das BR Kalenderblatt erinenrt an Lion Feuchtwanger.

Die Frage des Tages: Nein, nicht Warum wird hier immer über Mama Wackeldackel geschimpft? - die beantwortet Dieter Hildebrandt "weil sie alles personifiziert, was man Politikern unterstellt: Berechnung, Machthunger, rabiate Kampfmethoden, Vernichtungswillen - gepaart mit einer in der Uckermark verwurzelten Illusion von Harmlosigkeit", und auch nicht Was ist geblieben von der kindlichen Freude? oder Welche Rechte haben Kinder? oder Warum ritzen sich Mädchen?, sondern Wählen Wahlmaschinen Koch?



Wie man aus einer Ohrfeige einen Triumph strickt

demonstriert Olaf Scholz fröhlich in seiner Reaktion auf den Spruch des Verfassungsgerichts zu Hartz-IV. Da ist er sich einig mit Schnüffel-Wolfi, seiner Chefin und Ministerpräsident Milbradt "Wir müssen da einfach durch". Nach der Sondersitzung im sächsischen Landtag ist vor allem eines klar, es muss mal wieder gespart werden und der, der dafür die Verantwortung übernehmen sollte, spielt kurz vor der Weihnachtspause auf Zeit.

Die beste Zeit hat Mama Wackeldackel offensichtlich hinter sich, wie man dem Kommentar der Lübecker Nachrichten in der Presseschau entnehmen kann: Die Erfüllungsgehilfin der Spritfresser-Industrie und Wackelpudding in Sachen Mindestlohn (der übrigens in Frankreich und in Großbritannien unstrittig ist) gerät unter Beschuss.

Auch ganz traurig kurz vorm Fest ist DubYa, der sich über Drückeberger und schwere Vorwürfe beschwert. Kleiner "Trost": Die Demokraten waren nicht in der Lage, den US-Haushalt und die darin enthaltenen Mittel für seinen Krieg zu verhindern. Er kann also "weiterspielen".

Und dann auch noch das: Putin feuert auf die USA. Nein, keine Raketen. Er sagt halt einfach, was gesagt werden muss. Der UN-Weltsicherheitsrat diskutierte die Lage im Kosovo, HyperSarko erobert die Herzen der Italiener und Koch zieht den Kampfanzug an.

Es gibt Neues in der UFO-Debatte: Die Japaner wollen schon mal vorsorgen für den Fall, daß die Ausserirdischen statt des erhofften "Wir kommen in Frieden" mit einem "Ack! Ack!" die Tauben vom Himmel holen. Und es gibt neue Erkenntnisse über den Ur-Ahn aller Wale. Ein Kibbuz in Israel stellt Naturschutz in den Mittelpunkt. Nach so viel bisher unwahrscheinlich geglaubten, könnte man sogar das Undenkbare denken: eine Frau im Spiegel nachdem der Titelheld weggeschossen wurde.

Günter Amendt wird zur Drogenpolitik und bereichert, wie immer, die Debatte um ein paar rationale Argumente, die aber seit Jahren keinen Niederschlag in der Politik gefunden haben. Hörenswert sind auch die Beiträge des SWR zum Schwerpunkt China: Die Wirkungen eines Schocks, Umweltpolitik in China und Wir haben alles im Griff.

BR Wissen präsentiert einen Beitrag über das Wunder des sechseckigen Sterns, nein nicht dem über Betlehem sondern dem auf der Fensterscheibe, die Schneeflocke, und der DLF erinnert an den Tag, an dem Kepler eine Mondfinsternis berechnete.

Frage des Tages: Nein, nicht Können Engel fliegen? oder QUO VADIS KINO??, sondern Die Herkunft welcher Redensart wollten Sie schon immer mal erklärt haben?. Rolf Dientrich Esser sorgt in der Sendung Wenn die Strohwitwe Fisimatenten macht, woher die Redensarten kommen.

Kleine Erweiterung des "Nikolausstrumpfs", in den der zuständige Redakteur vom SR zwei weitere Schätze aus dem Rundfunkarchiv gepackt hat:

15.03. 1970 Konrad Lorenz "Das sogenannte Böse"

28.2.1971 Horst Eberhard Richter "Eltern, Kind und Neurose"



Rein in die Kartoffeln,

raus aus den Kartoffeln: War vor zwei Tagen Bali noch ein ganz grpßer Erfolg im Bemühen von Mama Feelgood, die Erde zu retten, konnte man sie heute wieder in der Rolle erleben, die sie wohl täglich spielen würde, säße neben ihr Guido Westerwelle statt Braunbär Beck: Als Retterin von Industriezweigen, die schlicht den Zug der Zeit verpassten, als sie noch über "Umweltschutz" herzhaft lachen konnten und das Geschäft damit den Franzosen, Koreanern und Japanern überließen.

Die EU-Kommission legt CO2-Grenzwerte für Autos vor und schon kreischt Wirtschaftsminister Vernichtungskrieg! Allen Ernstes, man hört das "Seit heute morgen 5.00 wird zurückgeschossen" im Grunde schon mit.

Die "Zeit" befindet: "die Politik" blamiert sich mal wieder kräftig - konkret: die Knopfdruckbeliebigkeit der Kanzlerinnendarstellerin ist eine Lachnummer, die das bedient, was gerade angeblich vom Publikumsgeschmack verlangt wird. Zur Zeit verlangt König Publikum einen erhöhten Aktionismus in Sachen Kinderschutz, also wird ein Kinderschutzgipfel veranstaltet. Sieht gut aus und niemand bemerkt, daß jenseits der schönen Fassade weiter an der Schraube gedreht wird: Zuerst die heimliche Online-Durchsung, dann die heimliche Hausdurchsuchung, ganz nach dem Motto: Da vorne hoppst die Cheerleaderin, hier hinten wird geholzt ...

Endlich: Belgien hat endlich Glück mit der Regierungsbildung und Großbritannien zieht seine Soldaten aus dem Irak ab. Gratuliere!

Die Sparkassen wollen sich nicht mehr an Rettung von Privatbanken beteiligen, der US-Wahlkampf wird zunehmend spannend, Putin wird "Mann des Jahres", Roald Dahl bekommt ein Museum, Sgt. Pepper eine Tributeband, ein Abmahn-Anwalt eine juristische Ohrfeige und das Militär eine Tarnkappe.

Christian Klar beschwert sich darüber, daß das Gespräch zwischen ihm und dem Bundespräsidenten keines von Revoluzzer zu Revoluzzer war, sondern eine "Inszenierung" (Ho Ho, sitzt im Gefängnis und versteht trotzdem offensichtlich genau, wie das hier draußen läuft ...), Andreas Gardt mault über die abgehobene Sprache der Kunstkritiker, Heiner geißler plädiert für Faire Rahmenbedingungen in der Weltwirtschaft, Walter Nording erzählt, wie der SPD-Wahlkampf in Hamburg läuft und Anke Leweke bespricht die Filme der Woche.

In SWR2 weitere Beiträge zum Schwerpunkt China: Yin und Yang am Krankenbett und Werdet reich!. BR Wissen bietet eine interessante Sendung zum Thema Gottessöhne bei Ägyptern, Juden und Christen, die (leider?) nicht dazu führt, daß das Christentum endlich einsieht, daß es eigentlich nur eine Art Resample aller gängigen Religionen und ihrer jeweiligen Mythen jener Zeit ist und sich kollektiv auflöst, aber - soll mal einer sagen, er hätte nicht gewusst, daß Jesus eine Art "Mithras 2.0" ist, wo das offensichtlich mittlerweile sogar die Bayern wissen ...

Frage des Tages: Nein, nicht Wieviel Mitmenschlichkeit können Roboter leisten? sondern Gibt es eine Renaissance des Religiösen?. Die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie zur Religiosität gibt rechtzeitig zum Fest Auskunft: Ja, es steht zu befürchten ...



Wie man richtig CDU-Politik macht,

demonstriert heute der hessische Ministerpräsident:

Schritt 1: Versprich den Leuten etwas. Also zB. daß sie alle Arbeitsplätze bekommen werden, wenn nach dem Ausbau des Frankfurter Flughafens der Rubel erst so richtig läuft. Naja, weil nicht jeder dort Arbeiten kann, versprich dem Rest, daß nachts dort kein Fluglärm die Leute um ihre Bettruhe bringen wird.

Schritt 2: Wiege sie in Sicherheit. Lange.

Schritt 3: Wenn die Leute jahreszeitlich bedingt theoretisch bereit sind, alles zu kaufen, brich dein Versprechen.

Schritt 4: Scher dich einen Teufel drum, ob sie dich dann einen Lügner nennen. Wer mit "jüdischen Vermächtnissen" Parteispendenskandale übersteht, hat eh kein Problem mit Glaubwürdigkeit.

Schritt 5: Zur Sicherheit errege dich lautstark über vermummte Muslimschülerinnen und versuche einen Burka-Kampf anzuzetteln.

Im Januar sind Wahlen in Hessen und Koch scheint so ein flaues Gefühl zu haben, daß er einerseits schnell noch ein paar offene Rechnungen (Waren's vielleicht gar keine Juden sondern schlicht die Frankfurter CargoBoys?) begleichen - so lange man das noch kann - und andererseits im kampf um Wählerstimmen wirklich jedes widerliche Vorurteil, daß man gegen ihn hegen kann, zwanghaft bestätigen muss.

Ja, ja, Politik kann ein häßliches Gesicht haben und manchmal stimmt ja der äußere Schein mit dem inneren Sein überein. Manchmal auch nicht: Der wohlerzogene adrette Junge Mann, der noch schnell den Abfall entsorgt, bevor er seinen Koffer in einem Zug abstellt und nun im Düsseldorfer Kofferbombenprozess treuherzig davon spricht, er habe ein "zeichen" setzen wollen, "wegen der Mohammedkarikaturen", scheint so manchen Mutter/vater-Instinkt freizusetzen, den man in der Terrorismusdebatte vor einem halben Jahr nicht erleben konnte. Wäre der nette junge Mann nicht zu dämlich, die Mischungsverhältnisse in seiner Anleitung aus dem Internet korrekt einzuhalten, wären wohl Feuerwalzen durch zwei Züge gerast.

"Bringen Sie mich unter die Haube": In England bppmt die Heiratsvermittlung. Reinhard Moor vom Leidmedium der Republik, dem Spiegel, spricht - nein nicht zur Degradierung von Matussek, oder zum Rauswurf von Aust oder gar der Traumhochzeit BLÖD & Spargel - sondern zum Thema "Gutmenschentum".

Na endlich: Die Studenten demonstrieren. Na, nicht wirklich, nicht in echt, sie bauen nur Pixel-Barrikaden, weil ihre Lieblingskontaktbörse StudiVZ gerade Messer und Gabel rausgeholt hat, um ihre Daten zu verspeisen, sprich zu verhökern.

Fidel Castro geht unbesiegt in Rente, ewiges Feindbild eines Landes, daß sich über das bißchen Folter oder über die speziell amerikanische Variante von Barbecue weniger erregt, als darüber daß der Mann Kommunist war und ist.

Der SWR beginnt seinen "Schwerpunkt China" mit den Beiträgen über die Vorgänger Maos: Demokratie auf Chinesisch und Sprung in die Moderne, den Foren China, die KP und der Kapitalismus und chinesische Wirtschaftswunder und die soziale Frage, einem Beitrag über die "Kulturrevolution" Das Loch in der Erinnerung. Dazu eine weitere Folge 20XX: Die Zukunft hat begonnen (15) mit einen Beitrag über deb Tag, an dem ein Mensch vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen gebeamt wird. DLR Ortszeit bespricht den Film Elisabeth und DLF Corso interviewt den Hörspielregisseur L. Koppelmann und interessiert sich für den Müll des Malers Gauguin.

Die Frage des Tages ist heute ein echtes Problem: Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier.

Die Kandidatinnen: Wie kurzsichtig ist eine deutsche Außenpolitik, die für Frankreich wichtige Fragen einfach ignoriert?. Aber da ich heute halbwegs ohne Kanzlerinnenbashing ausgekommen bin, na gut - die nächste bitte.

Warum steht eigentlich die Meeresschildkröte unter Naturschutz? Schon okay, ich weiss, die sterben aus. Leider, weil eigentlich schmeckt so eine Schildkrötensuppe ... äh ... wirklich lecker. Na gut, keine gute Frage, weil politisch inkorrekt. Da ist diese besser:

Wem gehören die badischen Kunstschätze?. Eigentlich keine Frage, weil Die badischen Kunstschätze gehören dem Land !. Was denn sonst, wär ja noch schöner wenn diese Adeligen, die im Grunde ja Vorläufer der heutigen Manager sind und die, das weiss man ja spätestens seit Mama Feelgood ... na gut, ihr wisst schon: böse, böse, böse sind. Wenn die einer verscherbeln darf, dann nur der Oettzi.

Oder, um beim Thema Liebe & Triebe bzw. Make Love not War zu bleiben: Hat HyperSarko etwa der Carla Bruni einen Heiratsantrag gemacht???? Oder sind das alles bloß Liebesgerüchte, um der umtriebigen Cecile eins auszuwischen? Und, wen präsentiert uns der Oettzi? Die Maischberger? Spannend, aber, naja, im Grunde doch nur die Bestätigung eines alten Vorurteils, daß die schrägsten Typen oft die heissesten Frauen abbekommen, warum auch immer ...

Oder wie wär's mit dieser: Worum geht es bei der Weinmarktreform in der EU. Tcha, gute Frage. Im Grunde geht's bei der Weinmarktreform darum, daß die Klimakatastrophe langsam Einzug hält in die ganze Winzerei: es wird halt wärmer und die Deutschen müssen nicht mehr so viel Zucker in den Most kippen. Naja, im Grunde geht es weniger um müssen als um wollen, weil wollen würden sie schon noch gerne. Genau: Zucker in den Wein kippen. Spitzenwein oder Fusel?. Geschmackssache, sagt der Affe und beisst in die Seife.

Klare Favoritin auf Platz eins war: Ist es gefährlich, Botschaften an Außerirdische zu senden?

Gewonnen hat aber diese: Wollt ihr den totalen SpaSS?.Na klar - "Alle Jahre wieder..." bald ist ja Weihnachten ...



Was vom Wochenende übrigbleibt

ist, wie Joschka Fischer zurecht findet, ein fauler Kompromiss. Die Klimakonferenz auf Bali ist natürlich für Mama "Bin ich nicht toll?" Feelgood einen Riiiiiesenerfolg, wie sollte das auch anders sein, aber Klaus Töpfer und selbst die US-amerikanische Zeitungen können ihr da nicht folgen.

Und die SPD sieht eine Chance, sie jetzt gar in der Mindestlohndebatte ein wenig vor sich her zu treiben und ist am Ende des Jahres mit der Beck-Bilanz zufriedener, als das vor Monaten noch zu erwarten war, als er noch als depperter Weinfestjunkie aus der Provinz durch die Medien gereicht wurde. Wahrscheinlich ist ja nach dem Umzug nach Berlin alles per se schon mal provinziell, was weiter als Brandenburg entfernt wohnt.

Daß jetzt zu allem Überfluss auch noch die Kirchen ein "Wir wollen unser C zurück" mit Verweis auf den gestiegenen Rüstungsexport und die neue CDU Linie in Sachen Stammzellen formulieren, ist natürlich, wo wir Deutschen ja plötzlich wieder religiös geworden sind, auch nicht gerade als Qualitätssiegel ihrer moralisierenden Attitüde zu betrachten.

Wobei es ja mit der Qualität so eine Sache ist. Im Gespräch mit Frank Schirrmacher natürlich nur das, was das Freundestrio Aust, Diekmann und er so in die Druckerpresse stopfen. Eine gute Gelegenheit, sich noch einmal an das weniger larmoyante, dafür aber kompetentere Gespräch mit Sacha Lobo hinzuweisen, der das nahe Aus der gedruckten Presse prophezeit. Bis dahin ist Frank Schirrmacher natürlich schon in Rente.

Ganz und gar nicht verkalkt und senil präsentiert sich, wer hätte das gedacht, der umtriebige HyperSarko und wirft seine Leimrute in Richtung Carla Bruni. Händchenhalten in Disneyland, mal ehrlich, so romantisch können nur französische Präsidenten mit einer ungehemmten Leidenschaft für Amerika sein.

Bei so viel vorweihnachtlichem Geschmuse macht es ja natürlich keinen Spaß über Dinge nachzudenken, die um Themen wie den Kosovo-Konflikt, die Berner Ereignisse, die Internatione Zusammenarbeit gegen Terrorismus, den Kinderhandel in China oder die Lage nach den Luftangriffen im Nordirak, kreisen.

Eine Abmahnwelle trübt den enthemmten Taumel williger Konsumenten, die - wenn sie den Nahkampf im Kaufhaus scheuen - gerne mal im Internet stochern, welche Ausgabe von de Sade sie dem Schwiegervater denn zu Weihnachten schenken könnten.

Konsequenterweise heisst die Frage des Tages Was tun Sie zu Weihnachten für den Familienfrieden?.

Vielleicht sollte man sich da ja ein Beispiel nehmen, an denen die mit dem Feiern ein paar Tage früher dran sind: die
Sufis, die Mystiker des Islams, auch "Derwische" genannt: Vielleicht einfach mal ein paar Stunden im Kreis drehen oder eine Wasserpfeife rauchen.



Hallali und Waidmannsheil!

Die "Jagdsaison" ist eröffnet. Daß der Springerkonzern nicht gerade amused war, nachdem Mama Feelgood mit ihrem plötzlichen Schwenk Richtung Postmindestlohn die Dumpingstrategie vermasselt hat, und jetzt nörgelt - geschenkt.

Die plötzliche Häufung überraschend kritischer Analysen dessen, was regierungsamtlich als ganz ganz ganz grohohohosser Erfolg daherkommt, ist schon verblüffend. Selbst der Spiegel aus Hamburg kann plötzlich das Wasser nicht mehr halten und gibt der ganzen Chose endlich den Namen, den sie verdient:
Adhocerie

Das ist so ähnlich wie das mit den Spam-Mails, in denen für Schrottaktien geworben wird, die dann aber tatsächlich einen kurzen Höhenflug haben, weil sich immer ein paar finden, die darauf hereinfallen. christdemokratische Heuchler verkaufen so zb. die heile Welt der Familie, während sie oder die werte Frau Gattin aushäusig sportiv werden. Die Sozen jedenfalls sind plötzlich im Glühweinrausch und freuen sich - Rache ist Blutwurst - auf die Schlachtplatte.

Das könnten sich - theoretisch - auch die US-Demokraten, aber was zunächst so aussieht, als würden die Messer gewetzt, wird am Ende dann doch durch den Strohhalm konsummiert: Das Verbot von "Waterboarding" ist im Senat gescheitert und in der Affäre um CIA-Verhörbänder versucht die Bush-Regierung den Stöpsel auf die Flasche zu bekommen, damit sie sich nicht schon vor Ende der Amtszeit vor Gericht wiederfindet.

Wer hätte es gedacht: HyperSako hat andere Vorstellungen von Moral als Mama Feelgood. Eine Analyse der Erschütterung des Schweizer Konkordanz-Systems, der DLF Hintergrund über den Streit um Salem, die wissenschaftliche Suche nach fremdem Leben im Universum und dei sonntägliche Reihe über das deutsch-russische Verhältnis Zwischen Abgrenzung und Verflechtung 4. Ralf Jessen.

Unter dem Titel Selfmademann und sein neuester Coup steht Til Schweiger "Rede und Antwort" auf Fragen, von denen er erst einmal den "Bravo-Starschnitt"-Staub pusten muss, während er wohl grübelt, ob der Interviewtermin vielleicht auf der Nikolausfeier ausgelost wurde. Er ist aber tapfer genug, so zu tun, als seien die Fragen wirklich an ihn gerichtet.

Die Frage des Tages: Ist für die Zeit nach Bush auch einer als Präsident denkbar, der unbekümmert zugibt "Klar, ich habe inhaliert"?



Die Parole des Tages

hatte Al "ich war einmal der nächste Präsident der USA" Gore ausgegeben, am Ende hat sein Rat gefruchtet. In Bali musste die US-Regierung erkennen, daß man sie einfach nach dem Motto "Führe oder folge. Oder geh aus dem Weg!" links liegen ließ. Das kann nicht dafür entschädigen, daß das jämmerliche Ergebnis die Wirklichkeit in eine Fussnote des unterzeichneten Dokuments zu verbannen sucht. Naja, Sigmar darf mal im Blitzgewitter der Weltpresse baden und jovial Schultern klopfen.

Franz Sommerfeld portraitiert Deutschlands bedrohte Demokratie als Ergebnis einer "Wohlfühlpolitik", die sich längst von der Realität abgekoppelt hat. Harte Zeiten für die Seifenblasen der amtierenden Kanzlerdarstellerin, die vor den anstehenden Landtagswahlen sich - Überraschung - doch noch für den Mindestlohn erwärmen konnte und den Streit um Managergehälter vom Zaun brach.

Neues über Putins Machtspiele und den Zustand der Woche: Entspiegelt, ein Interview mit Bertrand Burgalat und Spam-Mails, die Aktienkurse antreiben. Das WDR Zeitzeichen erinnert an Alexandre Gustave Eiffel.

Wie immer samstags Breitband mit dem Blogspiel, das jungen Menschen erklärt wird, wie gefährlich es für einen war, wenn man vor den 80ern geboren ist, in Zeiten also, in denen man zwar kein Handy, keinen PC, keine Playstation, keinen MP3Player und kein IPhone, dafür aber Freunde hatte.

Die Frage des Tages nein nicht "Wie können wir das Klima wirklich retten?" sondern Wie geht es weiter mit dem Kosovo?



Alles, was der Terrorist so treibt,

treibt er am besten nicht an einem DiMiDo-Tag, also irgendwo so zwischen Freitag und Dienstag, da ist zentrale Stelle für Terror-Abwehr in Deutschland nicht besetzt.

Schreck: Der Abschwung kommt. Der Bundestag entscheidet über Post- Mindestlohn und ZACK! der Axel Springer Verlag dreht Pin Group den Geldhahn zu. Jetzt hat Mama Feelgood auch noch sehenden Auges Arbeitsplätze vernichtet, findet jedenfalls Guido Westerwelle und feiert ein kleines Comeback.

Sonstige Themen: Die alltägliche Flüchtlingskatastrophe im Süden der EU, das politische Erdbeben in der Schweiz, ein Mormone will Präsident der USA werden, Hypersarko und seine Reflexionsgruppe zur Zukunft der EU und die Zukunft des Kosovo. Die Affaire um die falschen Terrakotta-Krieger endet wie das Hornberger Schiessen: gegen chinesische Fälschungen kann man sich kaum wehren.

Christian Meyer vom Kress-Report über den "Spiegel" und "Vanity Fair", Claus Leggewie im ZDF Tageszeichen über die Herdprämie für Familienpaschas nach, DLF Kalenderblatt erinnert an die Göttinger Sieben, die ihre Professur verloren, weil sie nicht abschwören wollten und das WDR Zeitzeichen an den Todestag der deutschen Kaiserin Agnes von Poitou, die 1077 starb.

Die Frage des Tages: Nein, nicht, Landesbanken - was sollten sie uns wert sein ? sondern Sind wir, was wir tun?.



Keine Photos bitte

we're british. Gordon Brown schleicht sich heimlich zur Unterzeichnung des EU-Reformvertrags nach Lissabon.

In der Schweiz überrascht das Ende der Konkordanz: Die Schweizer Bundesversammlung dreht den Spieß um und setzt Blocher den Stuhl vor die Tür.

"Deutsche Zustände" Rein in die Gartenlaube, die Wirklichkeit verdrängt und dann Haut den Putin! Klaus Bölling fällt ein vernichtendes Urteil über Mama Feelgoods Aussenpolitik.

Wie aus einer Bankenkrise eine Regierungskrise wurde ist im Grunde egal: Die Zeche zahlt der Steuerzahler. Die Tschechen laufen Sturm gegen US-Radar und wollen sich einfach nicht überreden lassen.

Der neue Gesetzesentwurf zur Ausweitung des Sexualstrafrechts ist als politischer Präcox aus dem Verkehr gezogen worde: Knutscherei als Verbrechen. Das hätte gerade noch gefehlt findet Monika Frommel in einem Plädoyer für den Einzu der Vernunft statt populistischer Fensterreden offensichtlich überforderter Amateure. Hinreissend! Manchmal muss man Jahre lang GEZ zahlen, bis jemand, den man dafür bezahlt, mit klugen Köpfen zu reden, wirklich eine(n) findet.

Nicht minder kompetent und ebenso Grund zur inneren Aussöhnung mit der jahrzentelangen Entrichtung der Rundfunkgebühren: Im Beitrag Web 2.0 - Demokratische Plattform oder Ort für Pöbeleien? belehrt Sacha Lobo den ungläubigen Interviewer darüber, daß es einerseits so etwas wie "die Wahrheit" auch in Printmedien nicht gibt und andererseits der ganze Blödsinn, der das Internet überflütet, die Fähigkeit, elbst das Seriöse vom Schund zu trennen, fordert und trainiert.

Irgendwo ist da draussen ein Nest, aus dem heute eine bemerkenswert große Zahl kluger Köpfe einen Ausflug in die Rundfunkwelt unternommen haben.

Ike Turner ist tot. Im SWR endet die Reihe über die 68er von Anselm Weidner "Unterm Pflaster liegt der Strand" mit der angesichts des erhöhten Anteils an Kompetenz im heutigen Programm erfreulichen Erinnerung an die Parole, die am Ende der 70er das Erbe der 68er übernahm: Fantasie an die Macht! Das BR Kalenderblatt erinnert an eine Begnung, die der Befreiungstheologe Leonardo Boff mit seinem ehemaligen Doktorvater in den Räumen der Inquisition hatte. Boff ist heute verheiratet, sein Gesprächspartner Papst.

Die Frage des Tages: Was macht man eigentlich nach einem Babytausch



Freude schöner Götterfunken

wird nun zwar nicht offiziell zur Hymne und der Aussenminister wird nicht so genannt, aber - halleluja! - die EU-Grundrechtecharta soll ohne Probleme verabschiedet werden. Muss man feiern, weil man dem Personal, das den europäischen Gedanken zur Zeit eher mäßig verwaltet, das schon fast nicht mehr zutrauen konnte.

In der Daily Soap, die dem zunehmend unzufriedenen Betrachter als "Politik" verkauft wird, beherrschen ja sonst eher Themen wie Gute Zeiten schlechte Zeiten, Märchen aus der Vergangenheit oder die Posse, mit der sich Ministerpräsident Milbradt an seinem Sessel klebt auf dem Programm stehen. Wenn in den USA Oprah Winfrey den demokratische Präsidentschaftskandidatur beeinflusst, kann man ja froh sein, daß Frau Christiansen in Rente ist.

Auf der Bühne der wirklichen Dinge tritt ein Russisches KSE-Moratorium in Kraft und Präsident Putin wird zum modernen Zaren. Nur im Theater der Illusionen ist Deutschland längst wieder Weltmacht.

Schluss mit dem Theater: Die Terrakotta-Krieger sind gefälscht und die Ausstellung wird geschlossen.

Sabine Leutheuser-Schnarrenberger zum Sexualstrafrecht-
Eugen Drewermann interpretiert "Der Wolf und die 7 Geißlein" in SWR2 als Parabel auf die Mutter als Raubtier: Sein Wolf ist die Personifizierung der überforderten Mutter, die aus der Haut fährt. Die Filme der Woche im DLF, das SWR2 Zeitwort erzählt die Lebensgeschichte des ungarischen Hochstaplers und Spions Ignaz Tebitsch, WDR Zeitzeichen erinnert an den Vater der Aufklärung, den Muslim Ibn Sina, genannt Avicenna und DLF Studiozeit an die Anfänge der Kibbuz-Bewegung.

Die Frage des Tages: Nein, nicht "Sind die Weihnachtsempfehlungen der Redaktion jetzt nur die Verführung der Konsumwelt?" sondern Platzt der Sachsen LB-Verkauf?. Seifenblasentheater.

Ach ja: Stefan Aust ist wieder da und jetzt wird in SpOn endlich darüber geredet, daß er wohl demnächst weg ist: Claus Kleber gibt dem Spiegel einen Korb. Leider ist der altersweise Erich Böhme nicht entspannt genug, die perfekt vorbereitete Gesprächspartnerin von den Vorteilen die Gedankenuastauschs zu überzeugen und läßt sie zum Nachteil des Hörers gewähren: Jede(r) versteckt wohl zunächst die Unsicherheit hinter kühl kontrollierter Fassade, aber das wird noch.



Leider gibt es ja noch keine Heilung

gegen den Gier-Virus. Die armen Manager, die sich unabsichtlich (etwa auf einer Flugzeugtoilette) damit angesteckt haben, leiden natürlich hundserbärmlich unter dieser Krankheit und treffen sich bei den "Anonymen Gierhälsen". Beim größten Treffen dieser Art, dem Arbeitgebertag in Berlin, durfte Guido Westerwelle sein Comeback feiern, während Mama Feelgod sich wohl eher so fühlen durfte, als befinde sie sich im Raubtierkäfig: maulende Manager rotteten sich zusammen, umzingelten die Heroin der Kapitalismuskritik und - Schande! - verweigerten ihr den gebührenden Applaus. In der Südkurve sollen gar Fangesänge wie "wir woll'n unseren alten Kaiser Schröder wieder ha'm" angestimmt und auf den teuren Plätzen Spenden für einen Kanzlerinnen-Meuchler gesammelt worden sein: Schlimm genug, daß Mama Feelgood das China-, Afrika- und Rußland-Buisiness behindert, aber daß sie der Versammlung auch noch an die Hugo-Boss-Wäsche will, ts, so schlimm waren ja nicht mal die Sozen. Im Kuriositätenkabinett der Madame Merkel werden täglich neue Absurditäten ausgestellt.

Eine der Absurditäten, der Rückfall in die 50er, die Neue deutsche Prüderie, wurde allerdings wieder einkassiert: kein Petting-Paragraph. Na gut, den hatten eh die Sozen da reingeschmuggelt.

Oettzi gerät derweil in Erklärungsnot und Milbradt ist "politisch tot", Putins perfekter Plot, der Deal im Kreml überrascht selbst den Spiegel, Joschka Fischer sammelt die Trümmer nach dem Geheimdienst-Knall ein und ein Folterknecht findet, daß 35 Sekunden Folter nun wirklich nicht so ein Drama sind - schließlich habe man dem Opfer zu einer Erfahrung verholfen, die sonst nur amerikanische Präsidenten machen dürfen: G*tt selbst hat ihn über die Vorteile amerikanischer Lebensart sachkundig gemacht.

Gaddafi schlägt sein klimatisiertes Zelt im Herzen von Paris auf, als Teil eines sommerlichen Deals mit HyperSarko, in dem es um bulgarische Krankenschwester, Kernkraftwerke, Lösegeld und Waffenlieferungen ging, über die man natürliches nichts genaues weiß. Klingt wie ein Märchen aus fernen Tagen, in denen ein deutscher CSU-Vorsitzender Beziehungen zu Diktatoren in Südamerika pflegte, also nach genau den Dingen, die man heute "einfach nicht mehr tut". Naja - jedenfalls nicht so öffentlich. Frankreichs Intellektuelle, die seine Wahl noch herbeigeredet haben, setzen sich schon mal ab und Monika Griefahn fragt sich, ob es passend ist, Gaddafi am Tag der Menschenrechte wieder "hoffähig" zu machen.

Weitere Themen des Tages: Die Stimmungslage in Pristina nach dem Scheitern der Kosovo Gespräche, das Debakel des Springer-Konzerns mit der Pin-Group, die verpflichtende Vorsorgeuntersuchung für Kleinkinder im Saarland, Frankreich will zurück in die NATO-Strukturen, ein Islamistischer Chefideologe propagiert Gewaltlosigkeit und die deutsch-polnischen Beziehungen beginnen sich langsam zu verbessern.

Rauchende Richter urteilen besser findet Ernst Benda am Tag der Rauchverbote in Gaststätten, ein Urteil legitimiert die Arbeit des Perlentaucher, das Kopftuch-Urteil, Neues über die Analyse der Qumran-Schriftrollen vom Toten Meer und über Gauguins Hausrat, die Gefälschte Terrakottakrieger in Hamburg? und das Konzert von Led Zeppelin.

SWR2 bespricht Umberto Eco's "Geschichte der Hässlichkeit", BR Wissen präsentiert ein Portait von Edgar Allan Poe, das Politische Feuilleton im DLF über die neue Nekrophilie, NDR Zeitgeschichte stellt das Buch Yalu. An den Ufern des dritten Weltkriegs über die Geschichte des "Kalten Krieges" in Nord- und Südkorea vor und das BR Kalenderblatt erinnert an Jean Marais

Frage des Tages, nein nicht Sind die Managergehälter in Deutschland gerechtfertigt? oder "Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?" sondern Wo fängt Computersucht an?.



Alles eine Frage der Perspektive

Man könnte es zB. ganz toll finden, daß Deutschland jetzt von Amnesty International und Greenpeace regiert wird - oder man kann sich fragen, ob das in Umlaufbringen von billigen Kopieen nicht eigentlich strafbar ist. Man kann sich auch ganz furchtbar darüber aufregen, mit welcher Chuzpe die Ideale der 68er oder der Friedensbewegung heute von der CDU ursupiert und umettiketiert werden. Oder darüber, in welchem Tempo die Fakten in den Schredder geraten.

Vor nicht allzulanger Zeit hat zB. Mama Feelgood auf einem Parteitag die Gier der Manager im Duett mit dem Bundespräsidenten angeprangert - glaubt man Spiegel-Online von heute, haben die Sozen das bloß als neue Runde in der Neidhammel-Kampagne erfunden. Oder man hört, was Hans Leyendecker zum Thema zu sagen hat. Alles eine Frage der Perspektive, eben ...

Vor ein paar Jahren wären Ehebrecher in der CDU nicht ministrabel gewesen - heute könnte man das ja schon fast als Voraussetzung für den Ministerpräsidenten-Job halten. Die Devise: lauthals über das Lotterleben der 68er zetern und im Stillen die Vorzüge ihrer hedonistischer Entwürfe geniessen. Wie gesagt, alles eine Frage der Perspektive ...

Afrika ist endgültig aus dem kolonialen Schatten herausgetreten und hat ein Handelsabkommen mit der EU ausgeschlagen, in dem die EU ihre Claims noch einmal zu Ungunsten der ehemaligen Kolonieen abzustecken versuchte. Rupert Neudeck, der seine Menschenrechtskompetenz nicht mit selbstgefälligen Schaufensterreden dafür aber mit konkreten und nachhaltigen Aktionen erworben hat, analysiert den Europa-Afrika-Gipfel. Traurig aber wahr: Mama Planlos ist nackt - und weil das nun wirklich niemand sehen möchte, wird eben Herumtrampeln zum Modetanz deklariert.

Nicht, daß die Sozen Anlass für Mitleid böten: Die ideologische Beliebigkeit der Cheerleaderin paart sich perfekt mit der Regulierungswut der Justizministerin: Fummeln verboten. Demnächst wird also nicht mehr nur über einen gewissen "Marco W." aus der Türkei, sondern auch über einen "Dennis H." zu berichten sein, der sich ähnlicher Vergehen in Castrop-Rauxel schuldig gemacht hat.

Da hat es HyperSarko einfacher: Die Franzosen haben es ja nicht anders gewollt. Er ist jetzt der Boss, er ist selbstbewußt, er hat die Ideen, er macht die Deals mit den Chinesen und den Afrikanern. Natürlich auch mit Gaddafi - als glühender Verehrer der USA hat er gelernt, daß frühere Vergehen wie Drogenmißbrauch oder Terrorismus nicht wirklich ein Hindernis für den Wiedergeborenen Gläubigen sind.

Putin hat es ganz einfach: Er benennt einen Nachfolger, der (- Überraschung -) nicht Putin heisst. Eine Menge Arbeit für die immerfleissigen Putinsatzleser, St. Spekulatius hilf!

Der Streit um den Klimawandel, das Kopftuchverbot und die Echtheit der Terakotta-Soldaten in Hamburg, Polens Kommunisten und der Antisemitismus und das neue Bild des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Warum Kritik an Israel so schwierig ist und eine Besprechung des neuen Buchs von Ilja Trojanow im Büchermarkt des DLF. Das WDR Zeitzeichen erinnert an die Verleihung des Literaturnobelpreises an Gerhart Hauptmann und SWR2 setzt seine Reihe 20XX: Die Zukunft hat begonnen (14) mit einem Bericht über den Tag fort, an dem das Zölibat abgeschafft wird.

Die Übertreibung des Tages: Led Zeppelin-Comeback-Konzert. Ja - es stimmt, Led Zeppelin kommen zurück, sie spielen ein einziges Konzert und dann ... dann sind sie hoffentlich so klug, keine Re-Union zu veranstalten und ihrem Gesamtkunstwerk alberne Peinlichkeiten hinzuzufügen.

Die Frage des Tages, nein, nicht Ist der Gott der Muslime auch der Gott der Christen? oder Wer war Moses Mendelssohn? sondern So etwas tut ihr?

Keine Frage, so was tun die ... und hinterher vernichten sie die Bänder. Weil ein G*tt, welcher Couleur auch immmer, ihren Chef beim täglichen Zwiegespräch, wahrscheinlich darauf aufmerksam gemacht hat, daß es klüger sein könnte, sich auf diese Weise g*ttgefällig zu verhalten.



Das Lissabon Box-Event:

Jetzt weiß der Mugabe, wo der Hammer hängt! K.O. in der ersten Runde. Blöd nur, daß das Publikum zeitgleich in ihren Laptops das chinesische mit dem europäischen Angebot gegenrechneten und vom Schauboxen eher peinlich berührt war.

Der EU-Afrika-Gipfel Lissabon endet im offenen Streit. Zum Abschluss wirft man sich noch ein freundliches "Kolonialmächte Zicke!" oder ein höfliches "Menschenrechtsschinder" hinterher. Schön, daß wir mal darüber geredet haben ...

Afrikanische Intellektuelle können über so viel geballter Unfähigkeit zum Zuhören nur den Kopf schütteln.

SWR2 Aula mit einem Vortrag vn Michael Hartmann über die europäischen Eliten Wir da oben, ihr da unten, der DLF setzt seine sonntägliche Reihe über das deutsch-russische Verhältnis Zwischen Abgrenzung und Verflechtung 3. Edgar Wolfrum fort und berichtet im Hintergrund Politik über den aktuellen Stand im Pulverfass Balkan.

Die Frage des Tages: Nein, nicht Wo bleiben die Konservativen? oder "Was war noch mal links?" sondern Darf ein Spiegel Chef baden gehen?.



"Am deutschen Wesen

wird die Welt genesen", denkt sich wohl die Peitschenlady und sorgt dafür, daß wir endlich Besserwisser Weltmeister werden. So ist das, wenn man keine Kinder hat, denen man sagen kann, sie sollen sich vor dem Essen die Hände waschen - man wird einfach Kanzlerinnendarstellerin und schon hat man die Lizenz, Ländern den Hosenboden stramm zu ziehen.

Dummerweise sind die Dinge nicht mehr so, wie man sich das mit einer gediegenen FDJ-Sozialisierung und einem bis 1989 einbetonierten Weltanschauung wohl so zurechtphantasiert: Heute kuschen die Bösewichter beim EU-Afrika-Gipfel nicht mehr vor der Rute überschlauer Teutonen. Sie sagen artig "Du nervst, Alde!" und holen sich ihren Scheck bei den Chinesen.

Es wird langsam eng und die Liste derer, die Mama Feelgood noch nicht mit ihrer penetrant selbstgefälligen Moralseeligkeit - die man ja doch bislang eher den Grünen unterstellte - vor den Kopf gestossen hat, wird zunehmend kleiner.

Verblüffend an diesem Gerangel um die politische Mitte ist nur: Sie trifft mit dieser provinziellen Kleinkariertheit ins Herz einer Nation, die sich nur zu gerne in dieser "Wir sind wieder wer"-Rechthaberei suhlt. Auf den Satz "Die kann das nicht!" wird man wohl in unseren Leid-Medien warten müssen, bis die Dame zum Abschuss frei gegeben worden ist. Und ein Großwildjäger, der das Herumtrampeln dieser Elefantin im Porzellanladen ein verdientes Ende bereitet, ist nicht in Sicht.

Methusalix formulierte das so: "Ich hab' nix gegen Fremde, einige meiner besten Freunde sind Fremde - aber diese Fremden, die sind nicht von hier!". Das wird sich wohl der frühere CSU General Söder gedacht haben, als er etwas nur oberflächlich richtiges postulierte: Muslime haben in der CSU nix zu suchen, weil sie ja nicht MSU heisse. Aha. Dabei sollte man denken, daß die CSU doch eigentlich quasi die Partei der ersten Wahl für patriarchale Fundis mit straff organisiertem Familienbild sein müßte.

So straff organisiert, wie die Kampagne, die der Springerverlag in der Debatte um Mindestlohn führte. Oder so straff, wie die Aktion, mit der die BLÖD-Zeitung in Kooperation mit Greenpeace das Klima rettet. Auf jeden Fall straffer als das Management, daß die Landesbanken in die Schieflage gebracht hat.

Statt die Fakten auf den Tisch zu legen, offenbart dubYa plötzlich ein ganz ganz schlechtes Gedächtnis. Wahrscheinlich kann er sich demnächst auch nicht mehr daran erinnern, daß die iranische Bombe vor kurzer Zeit noch als Anlass für einen weiteren Krieg herhalten sollte.

Zudem: Landesbanken in die Schieflage, das DLF präsentiert wie immer am Samstag das Breitband und der Wu Tang Clan ist wieder da. Das WDR Zeitzeichen erinnern daran, wie das war als Reagan und Gorbatschow den INF-Vertrag unterzeichneten. Das war kurz nachdem ein höhnisch lachender deutscher Kanzler, der dem Russen eine starke Ähnlichkeit zu Goebbels attestierte - behaupte niemand, er habe das nie gesagt: Es gibt eine Aufnahme des Interviews.

Die Frage des Tages: Nein nicht Zurück zum Sirius? oder was ist eigentlich Internetneutralität? sondern muss man jetzt eigentlich einen Taufschein vorlegen, wenn man Mitglied werden will oder gar sein Gemächte mit noch vorhandener Vorhaut als Nachweis der "richtigen" Religionszugehörigkeit präsentieren?



Ein neues Kapitel

in der deutsch-französischen Freundschaft: Mama Feelgood und HyperSarko verstehen sich blendend. Naja, jedenfalls so lange der brav in der Spur bleibt und "Madame" den Verkehr regeln darf. Was er allerdings nur selten tut.

Die "Dem habe ich auch schon mal die Zähne gezeigt" Liste der ausländischen Staatschefs, die die aktuelle Kanzlerinnendarstellerin definitiv nicht mag, konsolidiert sich - wahrscheinlich nur die "Reform" des aussenpolitischen Horizont unter dem Slogan "Klein aber mein". Auf der "Dein ist mein ganzes Herz"-Liste steht in absehbarer Zeit nur noch dubYa.

Der allerdings íst gerade zu sehr mit einer Laokoon-Performance beschäftigt: die Hypotheken-Krise zwingt zur Rettung der US-Hausbesitzer, der Geheimdienstbericht und jetzt auch noch das: Offensichtlich war den Folterknechten bewusst, daß es besser ist das Beweismaterial zu schreddern, da helfen auch keine Versicherungspolicen. Bei so viel Endzeitstimmung ist Josef Joffe schon (fast) sprachlos und überlegt schon mal, wie man Pfannkuchen als Globen verkaufen könnte.

Überraschung: Claus Kleber soll den Spiegel übernehmen.

Überraschung, Überraschung: Kinder erkranken neben Atomkraftwerken häufiger an Krebs. Das war ja jetzt seit Jahrzehnten, in denen es behauptet wurde, eher "nicht wahr". Handys sind ja zB. auch vollkommen ungefährlich. Überhaupt: Klimakatastrophe ist auch nur ein Wort

Keine Überraschung: Bettina Röhl - nicht zu verwechseln mit der wirklich tollen Bettina Rühl, deren "Im Treibsand" hier sozusagen einen Platz in meiner persönlichen "Hall Of Fame" einnimmt, sondern die "Terroristentochter" - bemerkt zu Jutta Ditfurths "Meinhof"-Biographie "Ihr Buch ist terroristisch kontaminierter Sonder- oder besser Giftmüll". Was - das "terroristisch" wäre durch ein "hasserfüllten" zu ersetzen - wahrscheinlich auch auf ihre Beiträge in der Sache zutrifft. So schwer es einem fallen mag, Frau Dittfurth zu mögen, so leicht fällt es, Frau Röhl und die Vermarktung ihres persönlichen Traumas öffentliche Zelebration, peinlich zu finden.

Amnesty - Autorität in diesen Dingen und nicht auf publikumswirksame Fensterreden angewiesen - beklagt die Lage der Menschenrechte in China, Belgien - wer hätte das gedacht - hat immer noch keine Regierung, Alice Schwarzer verläßt Emma, Bob Geldof äußert sich zum EU-Afrika Gipfel und - ein Fehler im Hirn hindert uns daran aus unseren Fehlern zu lernen. Der SWR erzählt in Seelenfreundschaft und Häresie die Geschichte der aus Rumänien abgewanderten "Szekler-Seelenjuden" und die der Karäer, die 1956, aus Ägypten verjagt wurden und trotz des herrschenden Religionsverbots nach Osteuropa gingen.

Karlheinz Stockhausen ist tot. Das BR Kalenderblatt erinnert an Johann Nestroy und das WDR Zeitzeichen an Marcus Tullius Cicero, dessen Charakterisierung in der BBC Serie "Rom" allerdings das Schulbild des geistigen Riesen auf ein menschliches Mass schrumpfen läßt.

Die Frage des Tages, nein nicht Terracotta-Krieger made in China, aber wann? oder Licht aus oder Licht an für das Klima? sondern was ist dran an der VorstellungWeiblicher Blick, männlicher Blick der Genderforschung?



"Der schon wieder ...."

dürfte sich heute morgen Mama Feelgod (aka Die Nervensäge) gedacht haben, als sie auf ihrem Terminkalender erkennen musste, daß mal wieder ein Besuch bei diesem Streber von nebenan ansteht: HyperSarko, wenn sie diesen Namen nur hört, bekommt sie schon Migräne. Ständig muss der ihr mit seinen Abstaubertoren die Schau vermasseln. Mittelmeer-Union, pah! Fast so aberwitzig wie die Öko-Fundis von der DIHK, die plötzlich jammern, daß wegen dem bißchen Mindestlohn die Umwelt vor die Hunde geht. Sieht man ja am Beispiel Luxemburg ...

Die Innenminister beraten derweil mal wieder über den richtigen Umgang mit NPD und rechtsextremen Organisationen, damit es wenigstens so aussieht, als werde etwas getan. Die, die sich vor Ort in Wittenberg oder Fürstenwalde mit dem Problem beschäftigen, sind nach dem heutigen Urteil demotiviert. Damit nicht auffällt, daß die Gesellschaft offensichtlich vor dem eigentlichen Problem kapituliert hat, wird schon mal zur besseren Verdrängung die Frage, ob man Scientology verbieten sollte, in den Vordergrund geschoben.

Die Finanzkrise führt zu Notfallplänen der US-Regierung. Nicht nur, daß dubYa gerade erst die Vorfreude auf den nächsten Krieg verdorben wurde und er im Katz und Maus-Spiel für die kleinere Rolle besetzt wurde - jetzt muss wohl überall gespart werden, selbst die Geheimdienste lesen jetzt wieder Zeitung. Ulrich Ladurner über die Folgen der zunehmenden Impotenz im Weissen Haus.

Immerhin: Das Deutsch-polnische Verhältnis beginnt sich zu entspannen, Themen wie der Antisemitismus im kommunistischen Polen oder die Rolle der Philosophen wie etwa Heidegger im Nationalsozialismus werden wieder in Ruhe besprochen.

Der Goldene Kompass von Philip Pullman kommt in die Kinos, Roland Schimmelpfennig im Interview mit dem DLR, SWR2 setzt mit Frauenpower macht Männer sauer! die Reihe "Unterm Pfaster liegt der Strand" über die 68er von Anselm Weidner fort, im DLF werden die Jugendbücher 2007 und das 2. Hamburger Comicfest vorgestellt, neue Erkenntnisse über die Paralell-Welt der Online-Foren und ein Avatar namens Weblin soll bei der Online-Kommunikation helfen.

Die Frage des Tages: Nein, nicht etwa "Wo bleibt in unserer Gesellschaft die Gerechtigkeit?" sondern sind diese Terrakotta-Krieger eigentlich echt? Natürlich nicht, weil - diese vermaledeiten Chinesen sind noch schlimmere Nervensägen als der hyperaktive Streber von nebenan.



Wenn sich plötzlich herausstellt,

daß die Erde doch keine Scheibe sondern eine Kugel sein könnte, ist es natürlich für die, die von der Vorstellung der Erde als Pfannkuchen profitierten, nicht leicht, die Kurve zu bekommen. Im Grunde würden sie gerne weiter Pfannkuchen verkaufen, weil sie nur davon etwas zu verstanden haben glauben.

Der Iranbericht der Geheimdienste ficht dubYa, den "Königsclown aus USA" nicht an und überhaupt: die seit einem Jahr in der amerikanischen Regierung zirkulierenden, aber unerwünschten Erkenntnisse kennt er (angeblich) erst seit einer Woche. Hans-Ulrich Klose und Ekki von Klaeden jedenfalls können - wie nicht anders zu erwarten - von ihrem Fetisch nicht lassen. Putin wiederum fühlt sich bestätigt in seiner Abneigung gegen das US-Raketenabwehrsystem.

Die Uhr der Mutter der Krisen, Europa und der Kosovo-Konflikt tickt und bewegt sich auf High Noon zu.

Das Geheimnis von TWIN PEAKS läßt sich jetzt via DVD vollständig begutachten, der Deutsche Zukunftspreis 2007 ist vergeben, drei tote Babies in Plauen gefunden, Evangelikale Christen in Israel, Konfuzianismus und Diktatur in Nordkorea, Musik zum Verschenken.

Die Religionsgeschichte der Grotte in Rom im DLF und in Beitrag über Konfuzianismus und Diktatur in Nordkorea, der SWR führt seine Reihe der Deutsche Zukunftspreis 2007 mit einem weiteren Kandidaten fort, Peggy Fuhrmann über Märchen in "Es war einmal ...", im "Alltag" Triumph über die Einsamkeit und in Musik zum Verschenken. Der BR bietet hervorragende Features über Franz von Papen, 1932 oder der Weg zur nationalsozialistischen Machtübernahme und vor allem eines über einen "Terroristen", der im Bürgerbräukeller in München eine Bombe installierte, um einen wegzusprengen, den er für einen Kriegstreiber hielt: Georg Johann Elser. Wie das Leben so spielt, musste Hitler dringend zurück nach Berlin und entging dem Anschlag. Der Rest ist Geschichte, Elser wurde gefangengenommen und als die Nazis ihren Krieg als verloren erkennen mussten, ermordet. Hitler bekam seinen Krieg. Die Pfannkuchengläubigen bekommen ja immer "ihren" Krieg.

Die Frage des Tages: was treibt denn so die NPD in den Hauptstadtbezirken und kommt ein Verbot für Heimattreue Deutsche Jugend?. Dass die braune Pest von selbst im Bermuda-Dreieck verschwinden könnte, dürfte sich als Illusion entpuppen.

Der Strumpf des Nikolaus

Aus gegebenen Anlass der Hinweis auf einige Köstlichkeiten, die SR2 "Fragen an den Autor" aus seinem Schatzkämmerlein zum Download freigegeben hat. Wenn man als Saarländer eine Zeit ganz ohne Fernseher dafür aber mit sonntäglicher "Messe" vor dem Radio erlebt hat, ist für - neben den Interviewten - natürlich vor allem der "anrufende Mann aus dem Volke" das eigentliche Vergnügen. So gut ist nicht mal Gerd Dudenhöfer.

Hier die Köstlichkeiten aus den Jahren 1969-70

G. Wallraff: "13 unerwünschte Reportagen"

A. Mitscherlich: "vaterlose Gesellschaft"

D. Sölle: "Phantasie und Gehorsam"

C.W. Ceram: "Götter, Gräber und Gelehrte"

Dr. G. Schmidt: "Studenten-Sexualität"

Dr. R.W. Leonhardt: "Wer wirft den ersten Stein?"

K.Bednarik: "Die Krise des Mannes"



Ja, ist denn heute schon Weihnachten?

Es gibt Tage, da wirft man einen Blick auf den Newsticker, reibt sich verblüfft die Augen, dann weicht die erste Überraschung einem breiten Grinsen und der Tag ist gerettet. Die Nachricht des Tages: Matthias Matussek war einmal Kulturchef vom Spiegel. Es hat sich ausgepoltert und das geht ratz-fatz: Gestern noch auf hohen Rossen, heute schon im Kochtopf, oder doch zumindest am Kochtopf, und selbst das mit einer Verfallszeit, daß einem ganz schawündelig werden könnte.

Und dann auch noch das: Die amerikanischen Dienste wissen, welche Ente lahmt und trauen sich nun, einen Geheimdienstbericht vorzulegen, in dem ausnahmsweise mal keine auf die Bedürfnisse ihres obersten Faktenwatschlers "Wahrheiten" verkündet werden wie diese Iran baut keine Atomwaffen. Sieht so aus, als sei der Irankrieg qua mangelnder Legitimation vorerst abgesagt. Da kommt selbst Eckehard von Klaeden ins Rutschen: daß der Iran sein Waffenprogramm offensichtlich schon vor zwei Jahren eingedampft hat ist natürlich das Ergebnis der Drohungen der letzten Monate. Oder so ...

Wen interessiert an so einem Tag schon, daß jetzt endlich die ganze PISA-Studie vorgestellt wurde, daß die CDU in populistischer Beliebigkeit badet, sich Schneewittchen hinter Gittern befindet, ein Hungerstreik gegen Präsident Lula stattfindet, Chavez mit seinem Verfassungsreferendum gescheitert ist, daß es ein Urteil I-phone gibt oder gar "Horrormeldungen" wie Private Briefanbeiter geben vorest auf, Mindestlohn bringt Postmarkt unter Druck und kommt es zu Massenentlassungen?

Dann schon eher das Interview mit Smudo, der Hinweis auf die Ausstellung von Otto Dix in Stuttgart, der Kulturkampf Frankreich-Amerika und ein Beitrag zum Thema Gefangen im Netz.

Die Frage des Tages, klar doch: Erst Aust, dann Matussek. Wer ist der nächste der den "Spiegel" verlassen muss?. Wie wär's mit Bruder Henryk? Wo doch sowieso bald Weihnachten ist ...

Oder - wenn schon Wünsche wahr werden - warum ekelt eigentlich niemand Dieter Kassel - den Interviewer des Beitrags und sozusagen die JB Kerner-Variante des DLR - zu den Privaten weg?

Schon bei seinem Ilja Trojanow-Interview fragte man sich "Denkt der, die Zuhörer sind blöde und deshalb stellt er so dämliche Fragen", weil er sozusagen dem Publikum beim Denken helfen will. Am Ende ist es wahrscheinlich die Beckmann-Version, also gänzlich peinlich und durch und durch unbedarft: Er muss wirklich genau so fragen, versteht aber die Antworten nicht, weil er sich währenddessen schon die nächste tolle Frage aus den dünnen Rippen schnitzen muss.

Ein Jammer, daß intelligente Menschen, die sich darauf freuen, von DLF der DLR interviewt zu werden, sich nach dem Interview wahrscheinlich wundern, ob sie eben mit SWR3 telefoniert haben. Oder eben mit Reinhold Beckmann ...



Happy Birthday!

Alice Schwarzer wird 65. Geht leider aber nicht in Rente und wird weiter die Donna Quiche mit Schere geben.

Rußland hat gewählt und die Berliner Reaktionen auf die Bilanz der Duma - Wahl waren so verhersehbar wie das Ergebnis: Putin darf sich jetzt selbst eine Verfassung schreiben und am Ende vielleicht sogar so lange regieren wie Helmut Kohl in Deutschland. Klingt gruselig, könnte aber noch gruseliger sein, wenn jemand wie etwa Schirinowski oder ein ähnlich Untoter dieses Recht hätte. Chávez jedenfalls kann sich nach dem Ergebnis seines Referendums seine Verfassung nicht zurechtbasteln.

Belgien - wer hätte das gedacht - hat immer noch keine neue Regierung, Italien bestraft die junge Generation und Joschka Fischer denkt über die Folgen von Annaheim für den Iran nach .

Das BR Kalenderblatt erinnert an die Übernahme der "Weltbühne" durch Tucholsky, Michael Ballhaus und ROGER CHAPMANwerden interviewt, Joseph Conrads "Das Herz der Finsternis" besprochen und behauptet Chávez. SWR führt seine Reihe 20XX: Die Zukunft hat begonnen (13) mit der Verleihung des PISA-Turms an US Präsident Schwarzenegger fort und im Forum der Völkermord in Deutsch-Südwestafrika diskutiert, es wird der Wechsel des Stromanbieters empfohlen und an die Erste Herzverpflanzung beim Menschen erinnert.

Die Frage des Tages Brauchen Sie die verkaufsoffenen Adventssonntage? beantworten alle Beteiligten recht unterschiedlich: Der Händler will Handel, also "JA", der Kunde will bummeln und konsummieren, also "JA", die Kirche und die Gewerkschaften möchten lieber beten, also "Nein".



Man kann das auf eine einfache Formel bringen

schlecht, schlechter, Fernsehen, da ist ein bißchen Polemik erlaubt. Telepolis bricht eine Lanze für "Free Rainer". Ein bißchen lästern darf ja schließlich auch Mama Feelgood, die anderen sind alle nur Spielverderber. Oder sie zahlen einfach Schmiergeld darf auch sein für ein besseres jugendliches Selbstbewusstsein.

Pac Man spielt Credit Crunch, in der SWR2 Aula spricht Wolfgang Eckart über die Folter vom "Hexenhammer" bis Guantanamo, in der DLR Sonntags-Essay über das schwierige Verhältnis Deutschlands zu Russland Anselm Doering-Manteuffel über Zwischen Abgrenzung und Verflechtung und das WDR Zeitzeichen über Kurt von Schleicher wird Reichskanzler. Zum diesem Thema reicht der BR in Wissen ein sehr informatives Porträt nach.

Der DLR portraitiert Michael Ballhaus und der DLF setzt seine Reihe Denk ich an Deutschland: Lutz Rathenow fort.

Frage des Tages: Nicht Kinderrechte ins Grundgesetz? sondern Gibt es ein Recht auf Entführung?

Eine interessante Frage stellt auch der als Ghostweriter für den früheren englischen Premier tätige "Held" in Robert Harris neuem Roman: Wir haben uns nicht einmal im zweiten Weltkrieg zu diesen Praktiken herabgelassen - was wird die Nachwelt darüber denken, mit welchem Pack wir uns diesmal eingelassen haben?

Was den sonst eher drögen Plot allerdings nicht besser macht. Den hat die Wirklichkeit längst auf Speed überholt und tobt sich so schockierend aus, daß die Zukunft der Gegenwart ihren Rückfall ins Steinzeitalter internationaler Normen wohl schlecht verzeihen kann. Sonst wäre sie ja nicht die Zukunft sondern die Vergangenheit.




Am Tag vor den

Duma-Wahlen in Russland weiss Markus Meckel (SPD) schon schon, was "hinten rauskommt". Wenn man das bei der PISA Studio auch schon wüsste, gäb's weniger Zweifel am guten Abschneiden Deutschlands beim Pisa-Test und diesen ganzen Pisa-Hype.

Und - wenn der Mann nicht auch rassistisch darhergefaselt hätte, gäb's weniger Zweifel an Rudolf Steiner. Aber - wie das so ist, die Zukunft ist ungewiss und gefaselt wird ja zu allen Zeiten eine Menge.

Ein Experte weniger wäre da vielleicht ein Gewinn, wenn der sich nicht sofort einen neuen Arbeitgeber sucht, um ungeniert weiter zu faseln, wohl nicht. Obwohl: das mit dem Alkohol und den Kohlehydraten ist leider nur halb so gefaselt und von der Wirklichkeit wahrscheinlich längst überholt.

Welt AIDS Tag: Schüler klären Schüler auf. Das ist auf jeden Fall besser, als wenn Michael Jackson diesen Job übernimmt.

Das WDR Zeitzeichen erinnert an die Gründung des Lombardischen Bundes, DLF präsentiert wie jeden Samstag wieder ein neues Belgien, Steve Jansen, früheres Mitglied bei Japan hat eine neue CD gemacht - und Tom Petty sich von Peter Bogdanovich eine Bio auf den Leib filmen lassen.

Frage des Tages: Hat Belgien mittlerweile eine Regierung?


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