Freitag, 1. November 2013

November 2007



Fischstäbchen Soap, die dritte:

Die Petze schlägt zurück. Natürlich sind jetzt die Ergebnisse der Pisa Studie in der Kritik und nur noch ein nutzloser Zahlenwust. Die Posse wird in ihrer Absurdität eigentlich nur durch das scheinheilige Comeback, mit dem sich der Moralapostel wieder auf die Bühne drängelt, um auch ein bißchen an der offensichtlichen aussenpolitischen Schwäche zu profitieren und in aller Unschuld schon mal seinen Hut in den Ring wirft - wahrscheinlich auch ein "jüdisches Vermächtnis" oder ein Geschenk von Amnesty International, deren Ehrenvorsitzender er ebenso wahrscheinlich schon seit deren Gründung war.

"Putins Plan" wird wohl funktionieren. HyperNicolaus hat nichts im Sack außer einem simplen mehr Arbeit mehr Geld. Und dann für ein Wunder beten, denn "Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen". Oder eher doch nicht - das Erzbistum Bamberg entscheidet jedenfalls, das "Wunder" von Heroldsbach ist keins. Das Bistum Trier trägt Trauer: "Bischof Gnadenlos" geht nach München. Eine Turbokarriere mit Karl-Marx-DreiTageBart: Den Hautz, den wird mo' Paaabst ...

SWR2 Wissen rollt in seiner Reihe "Politkrimis" noch einmal mit der Affäre Lockerbie einen Politkrimi auf, in dem es schwer ist, "Gute" oder "Böse" auszumachen und nichts ist, wie es sicher scheint. Peter Reichel beklagt die "infame" Vermarktung der Graf Stauffenberg Verfilmung, DLF Hintergrund informiert über das iranische Atomprogramm und das BR Kalenderblatt erinnert an Jonathan Swift.

Die Frage des Tages: nein, nicht Annapolis - Hoffnung auf Frieden? sondern Wo positioniert sich die CDU? - hinter Mama Feelgood so far. Von der neoliberalen Volkspartei vor der letzten Wahl mit einem trotz medialer Hype-Überdosis niederschmetterndem Ergebnis zur Bürgerrechtsbewegung mit Herz für Exil-Tibetern in 700 Tagen.

Da sag mal einer, es gäbe keine Wunder ...



Auf ihn mit Gebrüll!

Konnten gestern noch deutsche Bildungspolitiker in einem Glückstaumel den angeblichen Aufstieg aus der schulischen Loser-Liga hin zu einem Platz im unteren Mittelfeld abfeiern als hätten die Kids irgendeine Art von vorweihnachtlichem Pokal eingeheimst, gießt plötzlich diese Pisa-Petze Essig in den Wein. "Köpft den Boten"! Nieder mit dem IGLU - freier Blick auf den Nirvanapol! Da liegen offensichtlich die Nerven ertappter Schulschwänzer bloß, die sich irgendwie auf einen Ministerposten gemogelt haben. Pawlow läßt grüßen

Es gäbe natürlich an diesem Tag andere Dinge, über die man sich so richtig aufregen könnte, die "Geheimhaushalte" des Innenministeriums, die Armut in Deutschland oder die Zwangsverrentung - aber "Pah!", der kamera- und mikrogeile Exhibitionismus, der offensichtlich nachhaltige Politik ersetzt hat, bietet in seiner selbstentlarvenden Lächerlichkeit einfach einen höheren Unterhaltungswert:

Bundeswolfi hat die Lösung, um den absehbaren, weil zwangsläufig aus diesem Beauty-Contest eitler Laiendarsteller ergebenden Unruhen in deutschen "Banlieus" vorzubeugen, wie immer die falsche ..., der "Ich bin Kanzler - laßt mich hier raus" Ex-Kanzler in (langsam wird das zum Problem) russischer Rente gibt den Bösewicht und Sündenbock in Personalunion, Außenminister Steinmeier rappt sich schon mal in's Herz der Immigranten und NikoHorst verteilt schon mal ein paar Pflaster: Mama Feelgood's Seifenblasen Zirkus im vorweihnachtlich schillerndem Taumel. KAUFT! UNS! DAS! AB!

Die Grünen entdecken Petra Kelly wieder, der Postmindestlohn ist durch, Amerika wird grün", die Banken sind im Fusionsfieber, die gescheiterten Kosovoverhandlungen wirken sich auch auf Montenegro aus und HyperSarko bekommt einen Heiratsantrag. In den USA demonstrieren Studenten gegen ein Hakenkreuz an der Bürotür von Kommilitonen und stellen sich die Republikaner-Kandidaten einer skeptischen Jury. Wesentliche Erkenntnis: Jesus jedenfalls wäre nicht so dämlich, sich für den Job zu bewerben.

In SWR2 geht die Reihe "Unter'm Pflaster liegt der Strand" von Anselm Weidner über die 68er mit der Folge Ho-Ho-Ho-Chi-Minh! weiter und das DLF Kalenderblatt erinnert an die Teilung Palästinas 1937.

Neue Literatur: Jutta Ditfurth im Interview über Ulrike Meinhof, ein neues Buch zum Thema der eiserne Vorhang und Fritz Stern und Harry Rowohlt im DLF Büchermarkt.

Die Frage des Tages, nein, nicht Warum dauert es so lange, bis München ein NS-Doku-Zentrum hat? sondern wie sieht's aus mit dem Wirtschaftsembargo gegen den Iran?

Ach ja: 25 Jahre Computerviren - so funktioniert übrigens die Schaffung neuer Industrieen und Arbeitsplätze ...



Wir sind endlich wieder wer

in Sachen Fischstäbchen und schiefe Türme: IGLU und PISA sei Dank dürfen jetzt alle angeblich wieder aufatmen, die deutschen Kids sind angeblich nur halb so doof, wie man das zuletzt annehmen musste. Frau SchaWahn glaubt's und ist seelig. Auch in der Generaldebatte im Bundestag ist wieder das Schlaraffenland als quasi Ist-Zustand per Regierungserklärung ausgerufen worden. Kurz vor'm Fest hat der Weihnachtsmann schon mal einen Praecox. Im Hintergrund schmachtende Geigen, alle Menschen fallen sich um den Hals und freuen sich wie die kleinen Kinder auf die Geschenke unter'm Gabentisch der "Großen" Koalition - offensichtlich hat jemand was in die Wasserversorgung gekippt, was da definitiv nicht reingehört.

Oswald Metzger ist immer noch ein bißchen high von den ganzen blitzenden Kameras, "Jeder hat das Recht auf seine fünf Minuten Ruhm". In ein paar Monaten hat er sein Angebot von einem CDU/FDP-Headhunter und schrumpelt dann den traurigen Rest seiner politischen Existenz vor sich hin.

Alles in zartrosa erscheint auch den Teilnehmern der Konferenz in Annapolis - Avi Primor fragt sich, was die wohl eingeworfen haben - der Rausch der Krawalle in Paris weicht langsam einem Kater, in Bosnien-Herzegowina wurden wohl Amphetamine verteilt und in Russland vor der Duma-Wahl zirkuliert gerade eine Droge namens Putin. Auch beim Bundesgerichtshof bleibt man heute nüchtern und setzt eine Bremse für den Terrorwahn - Terrorismus ist eben nicht alles, was man bei der Bundesanwaltschaft gerne so sähe.

Ein ebenso klares Wort: "Ich will das nicht mehr sehen!" Anke Leweke rät dazu, die gehirnerweichende Droge Hollywood abzusetzen und ärgert sich über deutsche Regisseure, denen nichts besseres einfällt, als den Mist auch noch nachzuahmen.

Wohl nur eine Halluzination: Nichts geht mehr auf der Datenautobahn - klar die (siehe oben) belesene Jugend verbraucht viel Bandbreite mit Bildungsvideos von YouDupe oder YouPorn, aber alles noch im Grünen Bereich, rein auslastungstechnisch, findet Jörn Schieb. Visonär: vor 250 Jahren wurde William Blake geboren. Ein letztlich blutiger Taumel: das große Experiment der Diktatur des Proletariats. Ein ziemlich schlechter Trip: die US-Hypothkenkrise. An einem alten Traum hält Peter O Chotjewitz fest und erzählt von seinem Freund Klaus. Wohl nur ein schöner Traum Nachfolge: "Spiegel"-Chef soll links sein. Vielleicht schon zum heranrollenden Fest ...

Die Frage des Tages: Nein, nicht Spielen Sie heute Lotto? - sondern die Frage, an der nicht nur Freud scheiterte: Was will Ilsebill wirklich?.

Man könnte die Beteiligung eines "Dritten in Person des Fisches" auch als Besuch beim Paartherapeuten Hans Jellouscheck interpretieren: Am Ende sitzen beide wieder im Pisspott und nur der Fisch hatte seinen Spaß an einer Interpretation dieser Geschichte, die man - wenn man nur genug Ecstasy genommen und sich mal so richtig ausgesprochen hat - wahrscheinlich sogar für halbwegs plausibel halten könnte. Jedenfalls für ein paar Minuten. Danach fällt einem wieder ein, daß der Mann ein armer Fischer mit einem ziemlich erbärmlichen Job und reichlich anderen Problemen zu kämpfen hat als ein Arzt mit Eigenheim, dessen Frau nach einer Folge von "Desperate Housewives" entdeckt hat, daß sie sich endlich selbst verwirklichen sollte - vor der nächsten Folge aber noch nicht so recht weiss, wie die "Roadmap" aussieht.

Die kommt leider erst in einem halben Jahr. Bis dahin wird halt experimentiert ...



Wenn man ein Problem hat

mit einer Person oder einem Land, hat man grundsätzlich zwei Möglicheiten.: Variante 1: Man zieht die Person/das Land im richtigen Moment mal kurz ins Vertrauen, erklärt ihm ruhig das Problem und hört sich an, was er/es dazu sagt. Variante 2: Man schnappt sich ein Mikro, erklärt sich der ganzen Welt. So macht man das in Talkshows ... oder wenn man Kanzlerin ist.

Immerhin: Wir sind wieder wer, Großmacht der Moral. Davon kann man sich aber nichts kaufen, jammert die deutsche Industrie und gibt die Parole aus Bitte kuscheln!. Nur ein Bodensatz unbelehrbarer Spät-Imperialisten mit blasiert eurozentristischer Weltsicht erhofft sich da noch, daß die Chinesen schon irgendwie wieder auf den Teppich kommen. Müssen sie aber nicht, weil sich die Dinge eben nicht mehr so darstellen wie vor 100 Jahren als am Deutschen Wesen die Welt genesen sollte und der Kaiser Truppen zur Niederschlagung des Boxeraufstands entsenden konnte. Nicht nur, daß Mama Schaufenster keine Truppen hat, die Chinesen fallen zu allem Überfluss auch nicht mehr auf die angebliche Überlegenheit westlicher Moral herein - DubYa sei Dank haben sie verstanden, wer der Schwanz und wer der Hund ist. Der wiederum versucht gerade bei der Annapolis - Konferenz "Bella Figura" zu machen, schöne Photos für die heimischen Kameras.

Schöne neue Welt: Ein Gesetz, daß die Video-Überwachung verschärft, wird im Überrumpelungstempo durchgepeitscht - Dieter Wiefelspütz versucht sih wieselig aus der Affäre zu winden und beißt sich die Zähne an Christiane Kaess aus. Hats Off To KC, gut gemacht!

Einer weniger : Schade, Oswald Metzger hat die Grünen verlassen. Nun ja, wenn er sich bei der FDP oder bei der CDU wohler fühlt.

In Frankreich geht die Gewalt in der Banlieue in die nächste Nacht, jetzt brennen Schulen und Bibliotheken - nach uns die Sintflut. Im Grunde gilt das auch für den spezifisch deutschen Mob: Mittweida und die Neonazis. Die Lage in Kroatien nach der Wahl wird in der Internationalen Presseschau besprochen und das Stück Klaus und das Klima schildert den Aufstieg eines neuen Klima-Ignoranten.

Die "Verbrechen der Armee" geraten vor der dritten von sechs Folgen in die Kritik, man kann schon froh sein, daß die Anführungszeichen noch richtig sitzen.

Jimi Hendrix wäre heute 65 geworden, Harmonia treten heute wieder live auf, der Sänger der Eels fand Notizen seines Vaters und Dennis Scheck bespricht Friedrich Ani.

Der Ladykiller - Heinrich VIII. ist Thema bei BR Wissen, das Kalenderblatt erinnert an Lotte Lenya, SWR2 Zeitzeichen daran, wie Contergan vom Markt genommen wurde, und Rudolf Lill an die Schlacht bei Lützen und die daraus resultierenden konfessionellen Grenzen in Europa.

Die Frage des Tages, nein nicht Warum sind die Weihnachtsbäume dieses Jahr teurer? sondern Wer mit wem?. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, die Zukunft ist wie immer ungewiss, und es zählt nur, was eben "hinten rauskommt".



Päpstlicher als der Papst,

scheint heute die Mutter aller Beamten. Der echte, der der quot;Wir sind Papst!quot;-Papst will sich nicht mit den Chinesen anlegen, weil er die dort ansässigen Schäfchen nicht in Gefahr bringen will. Sieht zwar vielleicht nicht ganz so gut aus, wie die Auslage im bundesdeutschen Schaufenster, aber am Ende kommt es ja darauf an, was "hinten rauskommt". Bei Hypersarko waren das gestern mal schlappe 20 Milliarden an Aufträgen für die französische Industrie.

Zeit, sich dem nächsten Kandidaten auf Mama Schaufenster's "denen zeig ich's"-Liste zuzuwenden: In Russland sind bald Wahlen, ein Portrait der Schwierigkeiten die die Opposition in Russland hat und eines von Putins Unterstützer-Szene. Wahrscheinlich herrscht schon längst wieder "Kalter Krieg", klingt jedenfalls so, als seien in Russland wieder kommunistsische Apparatschiks an der Macht. Naja, soll jedenfalls so klingen.

"Ausser Spesen nichts gewesen!" wird wohl die Parole derer sein, die sich gerade zur Nahostkonferenz einfinden, um den Krisenherd Nahost zu befrieden: Olmert und Abbas im Weissen Haus, dazu ein Interview mit Avi Primor und Joschka Fischer in seiner Zeit-Montagskolumne. Der amerikanische Vize ("Impeach Satan First!") hat Herzrhythmus-Störungen.

In Ensdorf wehren sich die Bürger gegen ein neues Kohlekraftwerk, in Frankreich gab es Unruhen in Pariser Banlieues, die jetzt zu einer Untersuchung des Unfalls, der die Explosion ausgelöst hat, führen. In DLF Kultur heute wird Peter Kurzecks Erzählkunst hochgejazzt, indem in der Ansage (nicht im Pod) zunächst einmal snobistisch den Rest heruntergebluest wird: Immer die selben Sprecher für ein im Grunde unwissendes Publikum, aaaaaaber jetzt kommt .... sorry, aber das hat mir den Spaß am Hören des Werks per se versaut ...

Zur Kenntnis des offensichtlich uninformierten Redakteur: nicht Otto Sander nervt, sondern Vielsprecher Rufus Beck. Einfach mal die Jules Verne Hörbücher hören. Otto Sander hat übrigens eine tolle Fassung von Montaignes "Essais" abgeliefert. Wenn man schon blasiert herumfaseln will, sollte man wenigstens wissen, wovon man redet.

"Es sind schon manchmal extrem langweilige Geschichten, die Frauen so erzählen, da bin ich dankbar, dass die beste Freundin da meistens das Zuhören übernimmt.", meint Leander Haußmann - was die Interviewerin (unterkühlt) mit einem "Aha." pariert.

Hartmut Kriege spricht über den Sufismus, SWR2 setzt seine Reihe 20XX: Die Zukunft hat begonnen (12) mit einer Vision von einem Gesetz, das Kindern mit Ortungschips versehen will, fort, findet Zusammen ist man weniger allein und informiert über darüber, wie das ist, wenn man Online-süchtig ist. Bommi Baumann, Mitglied der "Umherschweifenden Haschrebellen" und erster Aussteiger aus der Terrorszene, hat ein Buch geschrieben, in dem er eines der dümmsten Vorurteile gegenüber den 68ern wiederlegt: Sie seien antiamerikanisch gewesen. "Hail! Hail! Rock'n'Roll! Deliver us from the days of old!" Sei ein Taugenichts!

An dem Mißverständnis, daß größtmöglich Verachtung für eine verbrecherische Regierung Antiamerikanismus sei, hat sich ja bis in die jüngste Zeit in den Köpfen der Unwissenden allerdings nichts geändert.

Die Frage des Tages: Nein, nicht War Piech doch informiert?, oder Hat mal jemand ein Taschentuch? - sondern Wer war Robert Havemann?. Sein Sohn Florian Havemann schlägt zurück und das ZDF zeigt passend dazu mit "Die Todesautomatik" ein unsentimentales Kapitel Geschichte. Um Lichtjahre sehenswerter als der zeitgleich ausgestrahlte Pro7 Schatzinsel-Gehirnerweicher.

Und nicht zu vergessen - Johannes Heesters plant Comeback in Holland. Kein Scherz. Auf die Clips bei U-Dupe darf man sich freuen.



Neues vom Reiterhof:

der "Großen" Koalition - der alte Gaul SPD hat den Sprung verweigert, findet Joschka Fischer.

Die Übriggebliebenen haben sich über den Parteitag der Grünen "gerettet", wenn man jede Schlagzeile der letzten Tage in den Revolverblättern glauben wollte. Oswald Metzger wurde doch nicht gekreuzigt - auch wenn das noch nicht bei jedem angekommen ist: das quot;Gluckengehaltquot; wird das, was er zu beschreiben versucht, verstärken.

In Belgien - wer hätte das gedacht - gibt es immer noch keine Regierung, dafür aber eine neue Partei in Italien: Das Steh-auf-Männchen Berlusconi hat mal eben seine alte abgewickelt und sich etwas "Neues" ausgedacht.

Arme USA: das große Erwachen. Die Republikaner haben Schwierigkeiten bei der Kandidatensuche, sie finden keinen, der noch verbohrter als DubYa ist. Ein Welle von Zwangsversteigerung rollt an, die Börse rechnet mit einer Ausweitung der Schmerzzone, das böse Wort von der Wirtschaftskrisemacht die Runde. Jetzt mit einem "es kann nur noch aufwärts gehen" zu trösten, wäre allerdings verfrüht.

Rosa geht in Rente, die Rolle der Sportler im Dritten Reich wird beleuchtet, der DLR beginnt eine Reihe über das Verhältnis Rußland-Deutschland Abgrenzung und Verflechtung, ein Ökonom wirbt für Konsumverweigerung, Schluss mit dem Vegetierischen, der Vatikan will ins Guiness-Buch der Rekorde, William Gibson, der Vater des Cyberpunk im Interview und das WDR Zeitzeichen erinnert an die in Deutshland unglücklicherweise auf Margaret Rutherford als Miss Marple reduzierte Agatha Christie und ihr Theaterstück "Die Mausefalle".

Die Frage des Tages: Wird Stefan Aust seinen Vertrag erfüllen. Ach ja: mittlerweile wird sogar Frank Plasberg als Nachfolger gehandelt.





Wenn schon eine Frau

ins Bundeskanzleramt einziehen kann, warum nicht mal eine Frau als Chefin vom Spiegel: Franziska Augstein berichtet über Gewalt an Schulen. Dazu passend gibt es eine neue Gewaltstudie ...

Hamburg findet, der elektronische Wahlstift ist überflüssig, neue Multimedia-Angebote setzen dem Internet zu, das Digitale Logbuch berichtet über das SMS-Keyboard, Zattoo, das klassische Fernsehinhalte ins Netz bringt, DLF Hintergrund über Rumänien vor der Europa-Wahl und daß es immer noch Homophobie im Fußball gibt. Renate Künast spricht zum Grüne-Parteitag, der die Hoffnungen der Medien auf dramatische Verwerfungen enttäuschte.

DLF Kalenderblatt erinnert an Baruch de Spinoza, das WDR Zeitzeichen an die Entdeckung von Tasmanien Christiane Rebmann portraitiert Mattafix, wie immer Samstags ein neues Breitband

Die Frage des Tages, nein nicht "Wozu brauchen wir Gewerkschaften?", die wird von Rudolf Hickel beantwortet, oder Was treibt eigentlich so eine Neigungsgruppe Sex, Gewalt, gute Laune - sondern Schaufensterpolitik? Menschenrechte und deutsche Interessen und "Große" Koalition statt Sex & Drugs & Rock'n'Roll?



Der "Papst" der deutschen Atheisten

Michael Schmidt Salomon ist heute Gast im WDR Tageszeichen und spricht über die "ganz normale G*ttlosigkeit".

Oswald Metzger findet, daß es ein Problem gibt mit Leuten, die zuviele Kohlehydrate, Alkohol und TV konsumieren und dies auch ihren Kindern beibringen. G*ttbewahre! Oh Schreck: Die Grünen-Parteispitze zittert vor rebellierender Basis. Kreuzigt ihn! Soviel zum Thema "G*ttlosigkeit" ...

Vor dem Nahost-Gipfel in Annapolis werden die Erwartungen heruntergeschraubt, die Russische Jugend schraubt ihre hoch, der SWR2 setzt die Reihe "Stellevrtreterkriege" mit Kriegstreiberei im Armenhaus am Horn von Afrika von Bettina Rühl und Gabor Paal's Die Zukunft der Erde (5) fort und enttarnt den Fake der Woche die angebliche Romulus & Remus Grotte. Der Leiter der Bundesfilmbewertungsstelle hat seine Kündigung eingereicht, Cornelia Funke ist immer noch auf Lesereise und der DLF träumt einen neuen Europatraum.

SWR Zeitwort erinnert an den Namen, den das Weltgewissen sprach: Carl von Ossietzky, der am 23.11.1931 wegen Landesverrat verurteilt wurde, weil er über "Windiges" aus der Luftfahrt berichtete. Das BR Kalenderblatt erzählt von Klaus Kinski, BR Wissen vom Rundfunkpionier Alfred Braun und das WDR Zeitzeichen von Otto I..

Die Frage des Tages it nicht Streikende!?`Sarkozy Sieger!? oder Gotteskrieger im US-Militär?, geschweige denn Was ist ein Molekül? - da stellen wir uns mal janz dumm dran - sondern Der Fall Kevin: Was haben die Behörden daraus gelernt?. Nichts, offensichtlich.



Die Jubiläumsfeiern

gehen weiter: Zwei Jahre "Große" Koalition mit Mama Feelgood als Primadonna, die als Drachenreizer das Bild Deutschlands im Ausland nachhaltig verändert hat und sich auf einen Dauerwahlkampfin der zweiten Hälfte einrichtet, statt sich mal in Sachen Trennung für Fortgeschrittene sachkundig zu machen.

In der Gartenlaube, in der es so schön gemütlich ist, plätschern die Probleme weiter vor sich hin: Die Jugendgewalt, das Kartell der Stromvampire, die Online-Durchsuchung, ein totes Kind als Opfer der Sozialpolitik.

England unter Schock, in Belgien scheinen die Guten Geister doch noch nicht ganz ausgegangen zu sein, in Ex-Jugoslawien gibt es keine Lösung ohne Putin und - wer hätte das gedacht - DubYa hat wohl seine Pressesprecher dazu gedrängt, für ihn zu lügen als sei das nicht auch verboten für Christliche Zionisten in der US-Politik.

Das WDR Zeitzeichen erinnert an Andreas Hofer, das BR Kalenderblatt an Jack London, der junge Stalin ist Thema einer neuen Biographie, zum Film Persepolis gibt's ein Interview mit Jasmin Tabatabai, der DLF berichtet von Schmerz und Leid-Kultur, der DLR bespricht Ich bin ein unheilbarer Europäer und - Hilfe - die Band-Namen gehen aus!!!

SWR2 setzt die Reihe von Anselm Weidner "Unter'm Pflaster liegt der Strand" mit der 2. Folge Trau keinem über 30! und Gabor Paal's Die Zukunft der Erde (4) fort und Barbara Eisenmann bespricht Ilija Trojanow und Ranjit Hoskot;: Kampfabsage, das eine Alternative zu Huntington formuliert.

Der WDR denkt im Zeitzeichen über "Intelligent" Design und wo G*tt sonst noch irrte nach und rezensiert das Buch Folter - Politik und Technik des Schmerzes. Jörg Friedrich hat ein Buch über den Koreakrieg verfasst und schildert eine Welt "Kurz vor dem dritten Weltkrieg".

Die Frage des Tages, nein nicht Ist Kuscheln ein politisches Statement?, oder War doch nicht alles schlecht am Nazometer- sondern Haben wir heute noch genug Manieren?.



Zwei Jahre

"Kanzlerin der Herzen", Jubel im Hintergrund Politik, den uns der DLF wohlahnendend als Podcast, daß sich Sabine Adler in ein paar Jahren vor ihrem eigenen Beitrag gruseln könnte - oder doch eher Abschied von der Lichtgestalt - die Kanzlerin schwächelt, findet die SPD und Müntes Abschied nach seinem Rücktritt jedenfalls trieb dem Bundespräsidenten die Tränen in die Stimme.

In SWR2 setzt Gabor Paal die Reihe Zukunft der Erde (3)fort, DLF Kalenderblatt erinnert an den Maschinenerfinder Jacques de Vaucanson und BR Wissen fragt Wer ist die Frau aus Magdala?.

Die Frage des Tages: Warum gibt es eigentlich keine Kultur des Rücktritts



Ein "schwarzer Dienstag"

Streikwelle an französischen Universitäten, Studentenstreik, Streiks und Massenproteste in Frankreich - aber HyperSarko ist ja als Kind in den Zaubertrank gefallen ... In der gemütlichen Bundesrepublik wird in Flughafenrestaurants gekungelt, Irgendwo Zwischen neuer Mitte und linkem Lager. Am Ende haben sich alle wieder lieb und treffen sich bei Anne Will zu Versöhnungsshow. Das bißchen Kanzlerinnenschelte tut doch keinem wirklich weh.

Der schwache Dollar ist Ursache von Spott und Besorgnis, der Nahostgipfel in Annapolis wahrscheinlich auch, Putin säbelt mit der Rassel, in England rekrutieren Islamisten Jugendliche, in Spanien zeigt sich Francos langer Schatten, die US Vorwahlen der Demokraten sind in Iowa angekommen und in Belgien, wer hätte es gedacht, gibt es immer noch keine Regierung.

Der DLF setzt Rüger Achenbachs Martin von Tours Teil 2, SWR2 die Reihe Die Zukunft der Erde (2) und SWR2 Zeitwort erinnert an den Beginn der fehlerfreien schönen neuen Zeit: vor 22 Jahren brachte Microsoft sein seither störungsfrei und zu aller Zufriedenheit arbeitendes Betriebssystem "Windows" auf den Markt, das seither nie verbessert werden musste.

Die Höhle von Romulus und Remus und ein Code jenseits der DNA wurden gefunden, Cornelia Funke ist immer noch auf Lesereise und das DLF Kalenderblatt erinnert an die deutsche Picasso, Paula Modersohn-Becker.

Weil wir uns gerade jahreszeitlich bedingt einem anderen schönen Märchen nähern, werden die Themen beim BR weihnachtlicher und sendet Metropolen der Antike: Jerusalem. Schön, daß das WDR 3 TagesZeichen diese Woche für das Recht auf Unglauben plädiert.

Endlich: die beste Band der Welt: CAN kommt langsam auch bei den Deutschen an - das Studio, in dem sie ihre 70er Platten aufnahmen, wird ausgestellt.

Die Frage des Tages, nein nicht Ist die Ehe ein Auslaufmodell, oder Unwissend, verlogen, heuchlerisch - und stolz darauf? sondern Wie gefährlich ist Amerika?. Gefährlicher als Rußland, befindet Altkanzler Schmidt, der Spiegel in Person von Thronprätendent Gabor Steingart wiederspricht.

Achja: Endlich sagt's mal jemand laut: Geh! Doch! Rüber! und eine CDU-Bürgermeisterin demonstriert für Glaubensfreiheit.



Nicht nur "die Politiker" winden sich wie die Wiesel.

Ein wunderbares Beispiel dafür, daß auch Journalisten mehr "äh, äh, äh" als Stoiber-Seelig verwenden können, wenn man versucht, sie sie in die Mangel zu nehmen, bietet heute das Interview mit Matthias Matussek. Wenn man sich schon nicht gewundert hat, daß die Entlassung von Stefan Aust auch in der Heftausgabe nicht die Tinte wert war - wenn man Matthusek zuhört, bekommt man tatsächlich den Eindruck, er halte ein Plädoyer für eine Neubesetzung seines Jobs und wünscht sich ihn in der nächsten Staffel von "Ich bin ein Promi, holt mich hier raus!". Dort könnte er ja dann am Lagerfeuer zu Abwechslung mal nicht den Elvis sondern den StoiBär geben.

Die Streiks in Frankreich gehen in die nächste Runde - während hierzulande erste Hoffnungen auf Vernunft keimen: wahrscheinlich hat die Nanny vom DB-Personalvorstand dem Schell unterschwellig bei Anne Will ein Angebot gemacht, daß er nicht ablehnen konnte. Obwohl, der mit den Pferden, das war ja Stefan Aust.

Ein Amoklauf an einer Kölner Schule wurde verhindert, das offensichtlich abgesagt wurde und die Beteilung der "Dorfpolizisten" irgendwie nach Panne klingt. Ex-Stasioffizieren und DDR-Auslandsspionen reden sich ihre Vergangenheit selbst schön,

Bettina Rühl berichtet aus Somalia, es gibt ein neues NDR Pod Streitkräfte und Strategien zu den Themen Operation "Harekate Yolo II" und "Enduring Freedom", und zurück aus der Vergangenheit: die Apokalyptiker des wirtschaftlichen Niedergangs und die Folgen ihrer einseitigen Sicht,

SWR beginnt heute mit einer Reihe über Die Zukunft der Erde (1) und führt sein 20XX: Die Zukunft hat begonnen (11) mit der Geschichte einer Straftat fort: Vom Kamera-Netz der User einer Internetplatform beim Rauchen gefilmt! Natürlich legt der Staat sofort die Hand auf die Beweis-Photos.

Der DLF wiederholt Martin von Tours von Rüdiger Achenbach, Apokalyptiker des wirtschaftlichen Niedergangs, Cornelia Funke ist auf Lesereise, eine Neusichtung Michelangelos scheint nötig, Tonart 1. und 3. Stunde mit Weltmusik und BR Wissen zum Thema Alltag im Alten Ägypten.

Die Kalenderblätter erinnern an einen mutigen Mann, Anwar el Sadat, der als ägyptische Präsident das Wagnis einer Reise ins Herz seines Feindes antrat.

So macht man übrigens "Exzellenz": die Ausleihe für wissenschaftliche Filme in Göttingen soll "abgewickelt" werden. Es geht auch anders: die Ausbildung an Filmhochschulen rückt näher an die Praxis.

Die Erkenntnis des Tages hat mir persönlich heute die Philosophin Agnes Heller verschafft: Bittet man einen einzelnen Menschen, ob er hilft, kann man damit rechnen, daß er es tut. Ist er nicht allein, wird er es nicht tun - weil sich der Mensch schämt, gut zu sein. Erschreckend an dieser Erkenntnis: Wenn sich zu viele schämen, kann das in Konzentrations- oder Umerziehungslagern enden.



Weil's so schön ist

Stefan Aust, der den Spiegel hemdsärmelig Richtung Boulevard heruntergewirtschaftet hat, ist definitiv baden gegangen, sprich er wurde gefeuert, Aus, Aus, Aus!. Auf dem Blog von Stefan Niggemeier wird die Nachfolge diskutiert. Na denn: tschüssigkowski.

Womit ja einer von denen, die bislang zum Aufstand der Unbelehrbaren ("Die Klimalüge") gezählt werden mussten, demnächst wegfallen dürfte - während der ungehemmte Raubbau an der Natur weiter geht. Was uns droht, schildert der Uno-Klimareport: Ein Alptraum. Deshalb ist es ja durchaus angemessen, daß das Gefühl der Angst jetzt erforscht wird.

Der Streit um den Mindestlohn geht auch weiter, Karl Wilhelm Fricke wird zum Thema Stasi interviewt, das WDR Zeitzeichen erinnert an Wilhelm Hauff und der wunderbare Comic "Persepolis" wurde verfilmt - die nicht minder wunderbare Jasmin Tabatabai leiht der Heldin ihre Stimme.

Die Frage des Tages Brauchen wir einen Heldenplatz? Klingt ein bißchen komisch, weil die Helden am Hindukusch ja bis jetzt eher durch übermäßigen Alkoholkonsum und Rumdödeln mit Totenschädeln aufgefallen sind - was man ja im Grunde eigentlich verstehen kann - aber so wie der BundesSchoible mit dem Trojaner seinen Fetisch gefunden zu haben scheint, nervt ja der Platzhalter vom "Das Geld ist von toten Juden" HessenKoch, Verteidigungsminister Jung, ungefragt mit seiner Lieblingsidee.

Vielleicht, weil er ahnt, daß da in Zukunft einiges an Leichensäcken zusammenkommen könnte, wenn Mama Planlos oder ihre Jungs nach einer vorgezogenen Wahl ohn diese lästigen Sozen rumfutscheln dürfen und es sich dann in dunklen Körperöffnungen von Kriegstreibern gemütlich machen.

Wenn schon, sollte man vielleicht erst mal ein Denkmal für die bauen, die desertieren und sich nicht planlos verheizen lassen.



Das Ende der Wohlfühlkoalition.

zwei Jahre Angela Merkel - Tissy Bruhns und Hajo Schumacher ziehen Bilanz, die Hörer geben dem ganzen ein bißchen Pfeffer. Es gibt natürlich auch Hörer, die von angeblichen außenpolitischen Erfolgen schwärmen - der "Hallodri"-Kanzler, wie ihn Tissy Bruhns zurecht tituliert, reibt Salz in offene Wunden, wenn er über den Empfang des Dalai Lama vor Ort, also in China, sagt, das sei ein Fehler gewesen, der nun zu Chinas Strafaktionen führt.

Der aktuelle Aussenminister nennt es Schaufensterpolitik und auch Franz Müntefering redet Klartext und rechnet mit der Demütung durch seine frühere Partnerin ab. Die "Große" Koalition kann und wird nicht in Würde altern. Das große Hauen und Stechen hat begonnen.

Warum der Oggersheimer die Entschuldigung von Wolfgang Thierse so schnell angenommen hat, scheint offensichtlich: Er möchte nicht ins Gerede kommen, wo er doch gerade den zweiten Teil seiner Memoiren veröffentlicht hat und selbst ein paar alte Rechnungen serviert.

An der Wall Street herrscht immer noch das Kettenbriefmassaker. Gefährliche Spuren hat wohl ein Leipziger Ermittler entdeckt - jetzt wurde er aus dem Verkehr gezogen. Weil's so schön war: ja Stefan Aust wurde gefeuert und ja Spiegel Online ist autistisch in eigener Sache.

In der schönen neuen Welt der Computer freuen sich die einen auf das neue MAC Betriebssystem, das auf der MacLiveExpo gezeigt wird, die Windows Home Server sollen für die anderen die Daten im Haus organisieren und - da bekommt der klassische Disput zwischen Magen und Gehirn doch einen ungeahnten Sinn: Multifunktionale Implantate bilden Netzwerke im Körper von Menschen. Wie immer samstags gibt es ein neues DLF Breitband und im NDR Forum einen Beitrag zum Thema Die USA und Israel.

Günther Schramm hat ein Buch geschrieben, Stasi-Mitarbeiter betätigen sich als Schönfärber, Daft Punk sind zurück - Duran Duran leider auch. Das WDR Zeitzeichen erinnert an Isabelle Eberhardt und das DLF Kalenderblatt an die Autorin Ricarda Huch.

Die Frage des Tages: Was machen eigentlich (Deutsche Konvertiten in der muslimischen Gemeinschaft?



Da sag' mal einer,

es gäbe keine guten Nachrichten. Gibt es doch:

"Beim "Spiegel" endet demnächst eine Ära. Chefredakteur Stefan Aust muss das Nachrichtenmagazin Ende 2008 verlassen. Auf Initiative der Mitarbeiter-KG beschlossen die Gesellschafter des 'Spiegel'-Verlags, seinen Vertrag nicht zu verlängern." meldete heute morgen der DLF.

Bis er wirklich sich ausschließlich um seine Gäule kümmern und den deutschen Adler vor den gefährlichen Windkrafträdern retten kann, bleiben uns allerdings Schlagzeilen wie diese Deutschland drohen Milliardenkosten durch Klimaschutz oder gar Bruder Henryks Rettet das Nazometer! nicht erspart, aber - das Ende ist jetzt abzusehen. Es kann nur besser werden.

Glücklicherweise kann er ja im Rest seiner Amtszeit keine Kriege anzetteln - obwohl man die Gegenfrage des Interviewten im "Bei einem Angriff wird Iran die Bombe erst recht bauen"-Interview schon so verstehen kann: "Wie wollen Sie das stoppen? Wollen Sie wirklich einen Militärschlag führen?" - was dazu führt, daß der Interviewer doch tatsächlich die in der UN gnadenlos gescheiterte Knall-Charge John Bolton bemühen muss. John Bolton, den zum Gärtner gemachten Bock, man fasst es nicht.

Auch andernorts wurde der "Lame Duck" im White House ein Strich durch die Rechnung gemacht, der als potentieller Aufreger und Anheizer erwartete Bericht der IAEA fiel nicht wie gewünscht aus - der Brief von Ahmadinedschad an HyperSarko läßt sich nur schwerlich als Kriegsgrund uminterpretieren. Da mag Avigdor Lieberman noch so toben und "entschlossenere Aktionen der internationalen Gemeinschaft einschließlich schärferer Sanktionen innerhalb und außerhalb des Weltsicherheitsrates" fordern.

Obwohl dieses Wörtchen "außerhalb" natürlich wie ein Mentekel auf das erste Dominosteinchen deutet, an dessen Ende DubYa doch seinen Willen bekommen kann: Israel greift Iran an, Iran schlägt zurück, "der Westen" steht Israel bei und am Ende kann sich Hillary der "Pflicht" natürlich nicht entziehen - die beim dem jüngsten Auftritt der demokratischen Präsidentschaftskandidaten in Las Vegas im amerikanischen Vorwahlkampf offensichtlich kräftig zugebissen hat.

Hierzulande haben wir natürlich wichtigere Probleme: die Thierse-Entschuldigung und Mehdorn's Dickschädeligkeit zb. Thierses Äußerungen über Kohl haben in Politik nichts zu suchen - so wenig wie die verbissene Unfähigkeit eines Gescheiterten zum Kompromiss, ausgetragen auf dem Rücken der Kunden, die zu - wie wir SpOn entnehmen müssen, herzzerreissenden Liebesdramen führt. Auch das Private ist politisch und die Leute denken sich nicht nur ihren Teil über die aktuelle Kanzlerdarstellerin, sie sprechen ihn auch ungeniert aus.

Die OSZE verzichtet auf Beobachter bei der Wahl in Russland - Russland - ein Kindermärchen -, Streiktag 3 in Frankreich, der Prager Frühling hätte mit einer friedlichen Lösung enden können, der DLF gratuliert Martin Scorsese zum 65. Geburtstag, HC Zander stimmt zum letzten Mal sein Lob der Inquisition (5) an und zieht Bilanz. Eine vergnügliche Woche mit einem 70-jährigen, der wenigstens weiss, wovon er redet, wenn er mit unbequemen zum Überdenken falscher Gewissheiten einfordert. Der wohltuende Kontrast zu Henryk's desorientierten Der-Zentralrat-soll-mal-aufhören-zu-hyperventilieren Attitüden.

Es gibt ein Interview mit Hans Weingartner, dem Regisseur von "Free Rainer", am Ende des Go-Go-Wachstums werden nun die gefeuert, die die Entlassung von Mtarbeitern als positiv für den Wert einer Aktie verkauften - auch hier spielen sich Dramen ab: "Meine Beziehung zu meiner Frau ist viel besser geworden! Ich kann mir meine Geliebte nicht mehr länger leisten." Man reiche dem Mann ein Kleenex.

In der SWR2 Reihe "Stellvertreterkriege" beschreibt Jonachan Shelliem den 6-Tagekrieg als Ein Bissen, an dem wir noch ersticken werden, da hilft auch kein einbuddeln. Das DLF Kalenderblatt erinnert an die Verhaftung von Christian Klar, SWR2 Zeitwort daran, wie Lafontaine dem späteren Bademeister Scharping den Parteivorsitz wegschnappte und das WDR Zeitzeichen an den preußischen König Friedrich Wilhelm II..

Die Frage des Tages, nein nicht Nach dem Aust-Abgang - Welche Zukunft hat Der Spiegel? oder Machtkampf im Iran - Ein politisches Pulverfass? - sondern Wie gedenkt man toter Soldaten ?. Am besten mit einer Tafel, auf der auch die Namen derer stehen, die dafür stimmten, diese Soldaten die Demokratie am Hindukusch verteidigen lassen.

Bitte ein bißchen Platz lassen für einen kleinen Werbesticker: Bodybags von der Firma soundso, die das Denkmal gesponsort hat und dann auf einer deutschen Uni endlagert.

Das wäre zeitgemä0 und ehrlich.



Es macht keinen Spaß,

dabei zuzusehen, wie Politiker sich zuerst im Wort vergreifen, sich dann winden wie die Wiesel, um am Ende zerknirscht um eine Entschuldigung zu betteln. Bundestagspräsident Thierse hatte einen "Bad-Beard-Cut-Day" und sieht am Ende ziemlich zottelig aus.

Bei soviel öffentlich zelebriertem Skandal geht glücklicherweise unter, daß als eines der Ergebnisse der tollen Aussenpolitik von Mama Planlos heute die Chinesen unseren Finanzminister ausgeladen haben. Mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis sie sich in einem ihrer Hinterzimemr entschuldigt.

In Deutschland und in Frankreich herrscht weiterhin der Bahnstreik, wobei die Machtprobe für HyperSarko nicht wirklich gefährlich wird. Becksteins Regierungserklärung provozierte Stoßgebete: "Edmund hilf!". Es gibt Kritik an der Gebärmutterhalskrebsimpfung, dazu im Interview Prof. Johannes Löwer. Mehr Politik in der Presseschau

In Bulgaren provozieren die Erkenntnisse einer Kunsthistorikerin zum Massaker von Batak Nationalisten so sehr, daß sie nach einer Hexenverbrennung kreischen. Jutta Ditfurths Buch über Ulrike Meinhof will der Aust'chen Monopol-Sicht der Dinge eine andere Perspektive entgegenstellen, HC Zander singt weiterhin sein amüsant-spannendes Lob der Inquisition (4) und der BR erinnert an den Volkshelden Jennerwein.

Claus Graf Schenk von Stauffenberg wird gefeiert, als habe es nur ihn gegeben und als ob seine Motive und sein Versagen nicht Grund zu Kritik gäben. SWR2 bringt die Wiederholung seiner Reihe "Unterm Pflaster liegt der Strand" von Anselm Weidner über die 68er-Bewegung und beginnt mit der Sendung Demokratie - jetzt oder nie. Bleibt zu hoffen, daß auch die tolle Reihe "68ff" wiederholt wird - und 2009 möglichst auch "8 Kapitel Geschichte" von Peter Michel Ladiges - meine Kassettenkopie hat stark unter dem häufigen Hören gelitten ...

Gestern noch im Gespräch, heute schon im Gerede: Der gerade erst durch eine gruselige Kooperation mit zwei Aussenministern bekannt gewordene Rapper Muhabbet soll islamistisch rumgequasselt haben. Kann gar nicht so schlimm gewesen sein wie der Song "Deutschland". Giuliani gerät auch in die Bredouille, Juli Zeh hat einen angeblich einen "etwas zu hübschen" Krimi geschrieben, der Spiegel sieht endlich ein UFO und hat offensichtlich die Ausstrahlung von Twin Peaks bei Kabel 1 vor ein paar Jahren verpasst, weshalb man dort eine verwackelte Raubkopie mit schwedischen Untertiteln gucken muss.

Raffiniert und gar nicht witzig: Der Versuch, Mosebacher über den Umweg "Nazometer" in Schutz zu nehmen. Es mag Andreas Krause Landt ja vielleicht erheitert haben, daß bei Harald Schmidt ein Gerät anschlägt, wenn jemand "Duschen" oder "Gas" sagt, und es mag ihn ja wirklich so ankommen, als sei die Erinnerung an die Schoah mittlerweile so etwas wie ein reines Kampfmittel der politischen Klasse, um sich gegenseitig zu skandalisieren - aber es soll Menschen geben, die ganz ohne öffentlichen "Skandal" bei diesem mehr als groben Scherz zusammenzucken. Einen Witz über den Gröfaz auf dem Weg ins Gas zu machen verdient den "Lob des Lachens", der Versuch, Stammtischgegröle in Humor umzudefinieren, um in der causa Mosebach eine Lanze zu brechen, ist so schäbig wie Thierses Ausfall.

Die Frage des Tages: "Who killed the video star?" stimmt fröhlich. Diese kleinen Werbeclips, die im Grunde keiner brauchte so wenig wie MTV oder VIVA - waren eh en gros Zeitverschwendung einer Generation, die das Hören verlernt hat - und damit auch die Fähigkeit zur Phantasie.



Hilfe, der Praktikant hat wieder zugeschlagen!

Ich bin verwirrt. Ich habe eine Überschrift und dann den dazugehörigen Artikel gelesen, aber es bleibt mir ein Rätsel, wie beides zusammenpassen soll.

Naja, war wahrscheinlich nur der Praktikant, der wusste, was von ihm erwartet wird - also hat er sich einfach die "richtige" Überschrift zum Artikel zurecht gebastelt.

Ein anschauliches Beispiel dafür, wie der Angie-Fanclub in Hamburg sich die Wirklichkeit zurechtschönt, wenn's nur in die Kampagne passt - um dem verängstigten Publikum zu versichern, Wieso die Koalition nicht kippen wird. Und - ein anschauliches Beispiel dafür, warum man sich von einem Beitrag von Sabine Adler oder der Presseschau einfach besser informiert fühlt. Unterschiedliche Meinungen sind das Salz der Demokratie - der schäbige Kampagnenjournalismus aus Hamburg mittlerweile jedoch nur noch peinlich - bis hin zum Schlußsatz in Matthias Matthussek's "Ich war ein Schweinchen, jetzt fühle ich mich wie eine Frau"-Artikel. Es ist aber offensichtlich alles noch beim Alten - er sieht bloß anders aus.

Ach ja, Wut gab's tatsächlich - es war Münte's Wut auf den Koalitionspartner. "Dies ist das Ende der Großen Koalition" jedenfalls befindet Heribert Prantl und formuliert neue Steigerungsformen des Wortes Kalt, eiskalt, Merkel. Das Ende der "Schonfrist" nach der Eiszeit im Kanzleramt, die SPD fühlt sich gedemütigt im Streit um den Post-Mindestlohn und ist in einem Dilemma - langfristig dürfte diese Niederlage als Kanonenfutter für die nächste Wahl dienen.

Bei aller Aufregung über den GDL-Streiks - ein Blick über die Grenze zeigt, wie man's richtig macht: Frankreich steht still nach dem Bahnstreik-Tag.

Heute wäre Astrid Lindgren 100 geworden, Mutter von Pädagogenschreck Pippi Langstrumpf und damit Großmutter für ein neues Mädchenbild.

"Die Zeit" mag FREE RAINER, den neuen Film über das Doof-TV nicht so, naja, er ist ja auch nicht für das Feuilleton der Zeitredaktion gemacht sondern für ein Publikum, das sonst eher Kinderbuchartige Konsenssoße bevorzugt und nicht die dicken Wälzer, die man in Hamburg empfiehlt. Es gibt jede Menge Kinotipps und eine explizite Warnung: die Verfilmung von Beowulf.

Im DLR führt HC Zander sein Lob der Inquisition (3) fort, Pieke Biermann empfiehlt "Alice im Wunderland", WDR Zeitzeichen erinnert an Nell Gwynn, die Mätresse des englischen Königs Karl II., SWR2 informiert über die RFID-Funktechnik und ein Umstrittener Professor wird als Rechtsradikaler beschuldigt.

"Rumpel-die-Pumpel, weg war der Kumpel" erzählte mir einmal ein Freund, nachdem er morgens gerade noch einem Grubenunglück entkommen war. Die Nachwirkkungen der Kohleförderung sind immer noch spürbar: Bergbaubeben im Saarland. Der Freund hat übrigens nie wieder einen Stollen betreten ...

Die gute Nachricht des Tages: Rechtsextreme EP-Fraktion vor Aus, schuld ist Italiens Rechte - Mussolini's Enkelin hat's wohl mit der in Italien gerade üblichen Rumänenschelte übertrieben.

Der wohl hörenswerteste Beitrag des Tages: Neue Männer braucht das Land!.

Die Frage des Tages: nein, nicht Zieht uns die Lebensmittel-industrie über den Tisch? (klar doch!) oder Wie sicher sind Pakistans Atomwaffen? - warum das für uns wichtig ist, erläutert Joschka Fischer in seiner Montagskolumne für Zeit.de Gegen die Wand) - sondern Welches Ich spricht in mir?. Die Antwort: Oft sind es störrische Kinder-Ichs in uns, die reagieren und uns dazu bringen, uns irrational zu verhalten.

Ach ja: Rom brennt, keine Frage.



Immer für ein paar Überraschungen gut

das politische Berlin: Franz Müntefering tritt zurück. Respekt, Franz, die Begründung ist diesmal besser als die letzte.

Natürlich sind jetzt alle bienenfleissig damit beschäftigt, dem verblödeten Publikum in mediengerechten Häppchen zu versichern "Es bleibt natüüüüürlich alles wie es ist." und es gibt kein Beben in Berlin - nichts ängstigt den "deutschen Michel" schließlich so sehr wie die böse Vorahnung, auf der Uhr könnte sich ein Zeiger bewegen und sei es auch nur um eine Minute.

Aber, wer sich die Ergebnisse der Koalitionsrunde ansieht, dem ist schon klar: Jetzt, wo der Herberts-, äh, Herbergsvater wichtigeres zu tun hat, als sich um die Pfadfinder von der ach so "großen" Koalition zu kümmern, wird die Party wohl richtig steigen, inclusive übermäßigem Konsum von "hochgeistigem", gegenseitigem An-Kotzen oder dummdreist kindlichem Provoziergerangel - und vor allem jeder Menge dicker Schädel am Tag danach. Get the party started!

Der neue Vizekanzler und sein französischer ("Ein bißchen Krieg muss sein") Kollege nehmen schon mal als Soundtrack den Song" Deutschland" auf - Anlass für ein Feuilletonpressegespräch im DLR, in dem ein älterer Herr von der "Welt" plötzlich entdeckt hat, daß es sowas wie HipHop überhaupt gibt und daß nicht alle mit einer "Ich war auch eine Dose"-Maske rumlaufen und ältere Menschen mit dummen Sprüchen erschrecken wollen. Willkommen im Club.

Seine erste eigene Party rollt gerade auf HyperSarkozy zu: die französische Realität, in der das Wort Streik nicht sofort pavlow'sche Reflexe à la "Jetzt geht die Welt (sprich die Wirtschaft) unter" wie hierzulande auslöst. Dort werden Unis, auf denen "mehr Wettbewerb" herrschen soll, von den Studenten schlicht stillgelegt, während hierzulande nur jemand die "Karotte Exzellenz" raushängen muss, damit alle brav hinterhertrotten (hören: WDR Tageszeichen, s.u.)

Interessant zu wissen, daß Pippi Langstrumpf in Frankreich in der ersten Übersetzung eigentlich ein kreuzbraves Mädchen war.

Im Gespräch mit dem Historiker Sönke Neitzel, der als erster die Abhörprotokolle der Engländer inspizierte, beleuchtet der DLR die heute beginnende 6teilige ZDF-Reihe "Die Wehrmacht - eine Bilanz" - dazu passend ist auch Litchfields Thyssen Biografie erneut Thema - und bespricht den Film "Free Rainer", SWR2 setzt seine Reihe Das Lexikon der Emotionen (10): Neid fort, erzählt vom Leben der Muslime in Amerika und porträtiert mit Mein guter Vater die Geschichte einer Lebenslüge.

HC Zander stimmt erneut das Lob der Inquisition (2) an, BR Kalenderblatt befasst sich mit Robert Louis Stevenson, WDR Tageszeichen beklagt 68 und kein Ende dabei haben die Staatsfeierlichkeiten noch gar nicht richtig begonnen und man fragt sich schon, ob die Theorie, daß das Dekmal 68 daran schuld sei, daß junge Menschen heute den Hintern nicht hochbekommen, um aus diesem Land ihres zu machen, nicht doch ein bißchen schmal gedacht ist. Aber der zweite Beitrag über die McDonaldisierung der Universitäten ist dann wieder gewohnt informativ.

Der Frage des Tages Kein Zurück ins Paradies? mangelt es ein wenig an Substanz und Realität: Die Vorstellung, es habe in der BRD so etwas wie ein "Paradies" gegeben, in das nun alle - seien wir doch ein wenig ehrlicher als der Beitrag - "Sozialschmarotzer", "Langzeitstudenten" und sonstige "Drückeberger" - zurück wollten, statt sich erst mal die Haare zu schneiden und für das nächste Wirtschaftswunder zu buckeln, ist - gelinde gesagt - absurd und durchsichtig.

Ähnlich durchsichtig wie dieser Satz, mit dem Claus Christian Malzahn im Spiegel seinen Artikel "Mainz bleibt meins" stilistisch schon fleissig für die Fusion zwischen seinem Blatt und der "Gossenzeitung" übt:

"Machtkampf gewonnen, Müntefering bezwungen. Klarer Fall: SPD-Chef Beck müsste jetzt als Vizekanzler nach Berlin. Doch der macht es sich lieber in Mainz gemütlich. Damit gibt er die nächste Bundestagswahl für die SPD im Grunde schon verloren."

Aha. Klarer Fall. Wenn das eigene Gehirn im Treibhaus Berlin zunehmend auf die Wahrnehmung einer auf die "Hauptstadt" reduzierten Realität geschrumpft ist, kann einen schon der Neid ankommen, daß DER es in der Provinz, wo sie den ganzen Tag nur auf Weinfesten rumtaumeln und sich nie richtig rasieren, ein gemütliches Leben führt.

Augstein, ick hör dir rumpeln ...



Das Herz des US-Präsidenten

von hinten erobert habe Mama Planlos, lästert man in der SPD. HyperSarko hatte ja vorsorglich schon seine Landsleute gebeten, ihn nicht zu foltern für seine Liebe zu Amerika. Beide werden wohl über den Versuch von DubYa geredet haben, sie anzupumpen, um Beteiligung an seinem nächsten Krieg zu betteln und für seine Notfallpläne um Verständnis zu werben.

Na denn viel Spass im Koalitionsausschuss, zu dem sich das kollektive Altersheim heute trifft.

Der Marty-Bericht schildert, wie sehr unser Recht im "Kampf gegen den Terror" zunehmend unter die Räder kommt - in Italien ist man mittlerweile schon ein Terrorist, wenn man an Fußballkrawallen teilnimmt.

Belgien, wer hätte das gedacht, hat immer noch keine Regierung, morgen finden Wahlen in Dänemark statt, im US-Wahlkampf in Iowa wird Obama wie ein Boxer angekündigt - man ahnt schon den Gangsterraper, der diesen Job in 20 Jahren machen wird, Claudia Sarre schildert die Lage in Birma und - natürlich: Putin ist alles schuld, was in Ex-Jugoslawien gerade schiezugehen droht.

Joschka Fischer wird bei der "Zeit" demnächst eine Montagskolumne abliefern, die Pinscher - die keine Ahnung haben, daß eine Sozialisierung in Frankfurt und bei den Grünen ziemlich unempfindlich gegen kleine Geister macht - bringen sich schon mal in Stellung.

WDR Gedanken befasst sich mit unserem Umgang mit Sterben und Tod, das WDR Kalenderblatt erinnert an Baha'u'llah, den (vorerst) letzten Gründer einer Weltreligion, SWR2 setzt die Reihe 20XX: Die Zukunft hat begonnen (10) mit der Erkenntnis fort, daß "Goethe" als Fälschung enttarnt wurde und schildert die Gewalt an alten Menschen.

Ganz und gar nicht gewalttätig, lautet das Urteil von Hans Conrad Zander und stimmt ein wie immer wissenswert spannendes Lob der Inquisition (Teil 1) an. Daß er dabei dem nur vorgeblich aufklärerischen Spiegel ein paar Tritte verpasst, stimmt - neben dem Zugewinn an Erkenntnis - vergnügt.

Mit www.hobnox.com eröffnet eine deutsche Plattform, die moderiert wird und einen "ordentlicheren" Eindruck als das konsumistisch-anarchistische YouTube macht. Beteiligt mit "Content": Die Familie von Jimi Hendrix ... Klingt spannend.

Der Schock des Tages: Dieter Bohlen ist ein Künstler! Kein Witz, deutsche Richter neigen nicht zu Scherzen - bei RTL wird man wahrscheinlich auch nicht viel zu lachen haben.

Die Frage des Tages, nein nicht Was ist eigentlich die Soziologie des Afro Looks? sondern Dürfen Minarette in Deutschland größer sein als Kirchtürme?



In der Gartenlaube angekommen

und immer für eine negative Überraschung wie etwa ihrem Bekenntnis zur Islamophobie gut - Alice Schwarzer bekommt die Antwort, die sie verdient: Eine Torte ins Gesicht einer fundamentalistischen Dogmatikerin.

Eine solche Torte ins Gesicht des Clowns im Weissen Haus verfasste Urs Avnery und erläutert, warum die Lage in Pakistan für Israel gefährlich wird.

Auch wenn er vom Spiegel noch unlängst als "Heiliger" tituliert wurde - eine Ikonenverehrung, die ihr Pendant im Bild der 9/11-Attentäter in islamischen Medien finden dürfte - Claus Graf Schenk von Stauffenberg unterscheidet sich von letzteren vor allem darin, daß er den Raum verließ, bevor die Bombe explodierte. Im Grunde ein Attentäter dessen Scheitern die Popularität des GröFaZ, der sich von höheren Mächten beschützt sah, steigerte und der mit seinem potentiellen Opfer die Vorstellung teilte, er als Person sei unersetzlich. Die Frage, ob die Toten der nächsten Jahre nicht zuletzt dieser Angst um das eigene Leben geschuldet sind, verbietet jedenfalls die Wahrnehmung als "Heiliger" - eher ein ambitionierter Putschist dessen Verklärung den Blick auf einen wie Georg Elser versperren soll.

Der lange Marsch zur deutschen Einheit ist das Thema von Konrad Weiss, Udo Vollmer spricht eine Warnung vor Soja aus, Vivienne Westwood ganz allgemein eine gegen den Konumwahn und den Verfall der Kultur, Hans Weingärtner, Regisseur von "Weisses Rauschen" und "Die fetten Jahre sind vorbei" hat denKanal voll, Fernsehen, Kino und die Crux mit den Quoten sind Thema seines neuen Films "Free Rainer", der wohl jedem Radiohörer aus der Seele sprechen wird.

"Skandal" des Tages: Chávez vs Juan Carlos. Eigentlich haben beide doch hinlänglich Tapferkeit vor Putschisten demonstriert und sollten sich besser verstehen. Das BR Kalenderblatt erinnert an La Pasionaria, eine unvergessene Heldin des spanischen Bürgerkriegs und Dennis Scheck stellt das Buch "Die Banditen" vor.

Die Frage des Tages, wie an jedem Sonntag der vergangenen Wochen: Wer regiert die Welt? beschäftigt sich aber leider wieder einmal mit den "Weisen von Zion" aber weniger mit der Frage selbst. Ein Beitrag, der sich des Sozilogiezweigs der Power Structure Research annimmt, steht leider weiterhin aus.



Man darf gespannt sein,

wie Mama Planlos ihren Wochenendtrip zu DubYa auf die Ranch verkaufen wird - obwohl, es war wahrscheinlich ein grohohosser Erfolg, schließlich hat sie ja laut und vernehmlich Nein! gesagt und damit wahrscheinlich einen Krieg verhindert, oder so ... einen, den Tricky Dick (Impeach Satan First!), nur zu gerne anzetteln würde, solange er noch als Vize im White House ausharrt wie Ad*lf in der Wolfsschanze, bevor er die Koffer mit dem roten Knopf an Hillary Clinton oder Guiliani abgeben muss. Nein! gesagt hat übrigens auch DubYa - diese besserwisserische Nervensäge wollen weder er noch HyperSarko im Weltsicherheitsrat. Deutschlands militärisches Engagement in Übersee hin oder her, die Japaner haben im Irak mitgespielt, Deutschland (genauer gesagt der fahnenflüchtige Gerd) nicht, basta! Wenn schon Nein! sagen, dann richtig ...

Denkt sich wahrscheinlich auch der unlängst durch den Rost gefallene Umweltminister Gabriel und steigert sich schon einmal in Drohgebärden gegenüber den Stromvampiren. Ist wirklich schon April? Oder soll das bloß davon ablenken, wie sehr er sich in Sachen Tempo 130 querlegt. Naja, sieht immerhin gut aus und kost' ja nix.

Henryk darf nicht mitspielen und nölt, daß ihn mal wieder niemand ausser dem Spiegel, wo er als alternder Hofnarr sein Gnadenbrot bezieht, und ein paar politisch inkorrekten habwegs ernst nimmt: Nicht mal auf den Mixa ist mehr Verlaß!

Norman Mailer ist tot, eine Protestwelle legt Frankreichs Unis lahm, in den USA blockiert der Autorenstreik demnächst die Weiterführung von "Desperate Housewives", die polnischen Enigma-Kryptologen bekommen ein Denkmal, Google will ein einheitliches Betriebssystem für Handys - überhaupt: das Internet muss neu erfunden werden, Stichwort Clean Slate. Im Corso Gespräch: Led Zeppelin und wie immer samstags, das DLF Breitband.

Die Kalenderblätter erinnern an einen Freiheitshelden der 48er - Robert Blum - und an ein schwarzes Schaf, also einen Katholen, der beinahe Köln an die Evangelen verkauft hätte. Was ihm glücklicherweise nicht gelungen ist, weil es sonst Essig wäre mit dem Karneval: nur Katholiken nehmen sich ab und an die Freiheit, die Obrigkeit durch den Kakao zu ziehen.

Die Frage des Tages Die BRD auf dem Weg in den Überwachungsstaat? Leider ja, da hilft nur die Schnüffelbremse.



So klingt das,

wenn man das Leben tausender Menschen ruiniert hat - sich im Grunde aber nicht verantwortlich dafür fühlt: Man hat einen "Riesenrespekt" für den Lebenswillen der Opfer.

Aha. Eigentlich ein guter Anlass für eine öffentliche Ohrfeige und anschliessend ein gemeinsames Talkshowleaving.

Eine solche Ohrfeige kam vom fahnenflüchtigen Ex-Kanzler, der vor Ort die Chinapolitik seiner Nachfolgerin kritisierte - ist eigentlich sehr unüblich, aber doch verdient. Was Gerd in den 7 Jahren an aussenpolitischem Gewicht aufgebaut hat, hat Mama Planlos schließlich für ihre Schönwetterpolitik mit dem ... äh ... mit ein paar selbstgefälligen Schubsern vollständig ruiniert.

Vielleicht liegt das ja nur daran, daß man so etwas "drüben" nicht gelernt hat und sich die Vergangenheit lieber selbst zusammenbastelt - das DDR-Bild von Schülern jedenfalls läßt für die Zukunft des Landes böses ahnen. War die Privatfernsehen- und damit Talkshow-sozialisierte "Generation Golf" schon denk- und bewegungsfaul, aber immerhin selbstgefällig genug, sich über die 68er lustig zu machen, scheint diese Generation dazu verdammt, die Folgen ihrer Planlosigkeit eines Tages am eigenen Leib spüren zu müssen: von Honeckers paradiesischer Diktatur zu schwärmen ist jedenfalls erheblich gefährlicher, als sich über die Demonstrationsfreude der Elterngeneration lustig zu machen - und selbst den Hintern nicht hochzubekommen, wenn "draussen" Krieg ist.

Allgemein scheint es ja mit dem Geschichtsbewusstsein hierzulande nicht sonderlich weit her zu sein: Am Schicksaltstag der Deutschen, ein Magisches Datum, beschließt der Bundestag die Vorratsdatenspeicherung - Orwell läßt grüßen - Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erinnert sich daran, wofür die FDP einmal stand. Die anderen haben vergessen, daß die letzten mit dieser Sammelwut unter "Stasi" firmierten - und letztlich doch scheiterten.

Belgien ist weiterhin in der Krise, Oettzi will nicht tanzen, hat sich aber rechtzeitig abgesichert, die Aktive Sterbehilfe durch Dignitas gerät ins Gerede, die US-Präsidentschaftskandaten werden durchleuchtet und Stonehenge entpuppt sich als Großstadt.

Das BR Kalenderblatt erinnert an Imre Kertész, SR2 schildert in seiner Reihe "Stellvertreterkriege" an Kissingers List in Angola, das Buch "Gotteslästerung" wird im DLR besprochen und es gibt wieder ein lohnenswertes WDR 3 TagesZeichen mit Richard David Precht.

Die Frage des Tages: Was ist Rechtsextremismus? dürfte die Jugend von heute weniger interessieren als die Frage "Wo kann ich denn nun dieses IPhone kaufen?". Weil, äh, wenn man schon nicht in einer Talkshow die Hosen runterlassen kann, tröstet es doch ein wenig, von der eigenen Regierung bei der Benutzung des Handys ein klitzekleines Bißchen gespeichert zu werden.

Und - nicht zu vergessen - Happy Birthday, "Rolling Stone", 40 Jahre Rockhistorie, nicht schlecht. Leider bist Du ja in die Klauen des Springerverlages geraten, was Dir aber glücklicherweise bis auf ein paar Ausrutscher, kaum geschadet hat. Keep On Rockin'!



Wäre Naomi Wolf

Ministerin in Deutschland - sie müsste wohl zurücktreten.

Glücklicherweise ist die Nachfahrin deutscher Juden, die die KZs überlebt haben, aber Amerikanerin und so dürfte ihr Statement Bush ist wie Hitler wohl nur dort einen Aufschrei derer provozieren, die nicht verstehen wollen, wie stark die Politik DubYa's dort die Demokratie demoliert hat. Dem Aufstand der Linguisten gegen Bush steht die mittlerweile allgemein akzeptierte Forderung Let's bomb Iran entgegen, auch wenn sich diesmal wohl keine "Koalition der Willigen" nach Bedarf zusammenbasteln lassen wird und Verbündete wie die Türkei oder Pakistan peu a peu wegbrechen. Musharraf jedenfalls wird zunehmend zum Problem. An der Verständnislosigkeit wird wohl weder der Film "Von Löwen und Lämmern" oder gar der Kursrutsch an der Wall Street.

Hierzulande wird die Demokratie eher von hilflosen Phrasendreschern verwaltet, es herrscht das Chaos und auch Mama Planlos muss - unter Rot-Grün noch ein ewiger Aufreger - ständig nachbessern. Von wegen starke Frauen regieren das Land - das sinniert lieber über die Mögliche Streikfolgen für die deutsche Wirtschaft - wohingegen der Fakt, daß gegen geltendes Recht von Bundesbehörden die IP-Adressen derer gespeichert werden, die öffentliche Seiten der Regierung aufrufen, kaum ein echter Aufreger ist. Sammeln, speichern, spionieren? Klar, wenn's der Sicherheit dient - fragt sich nur wessen ...

Die Preis-Absprachen der großen Stromkonzerne verschärfen die Diskussion um hohe Energiepreise und die CDU in RLP versucht, Kurt Beck in die "Schwiegersohn-Affäre" zu verwickeln.

In Belgien herrscht weiterhin eine Regierungskrise, in Georgien beruhigt sich hingegen die Lage, in Italien gibt es ein angebliches "Rumänenproblem", Frankreich bastelt schon mal an einer Drohne, mit der sich im Inland besser spionieren läßt und die EU versucht Serbien zu locken.

Sonstige Themen: Die Facebook-Offensive, Gehirn und Bewusstsein, David Litchfield über das PartyMassaker an Juden, Galois Welt - eine kleine Reise in die Welt der Mathematik, der Todestag des Heiligen Martin und der Geburtstag von Bram Stoker, Ultra-orthodoxe Juden in den USA und - sehr spannend: Der Umgang mit der Kindheit, Den Geheimnissen der Kindheit auf der Spur

Die Frage des Tages, nein nicht "Auf ewig in Hitlers Schatten" oder Was geschah am 11.11.2006 in Siegburg? - sondern Was treiben die Amerikaner und die Deutschen in Afghanistan? und was bringt es, mit Leib und Seele für das Vaterland einzutreten. Hierzulade offensichtlich so viel wie in Amerika: Wenn die Fensterreden erst einmal alle gehalten sind, bleiben am Ende nur Krüppel, für die sich niemand zuständig fühlt.

Kennt man ja von der Fa. Grünenthal.



Ist doch beruhigend,

wenn die Stromvampire mal wieder die Strompreise erhöhen und darauf Verlass ist, daß sich ein CDU-Bundestagsabgeordneter für Ossi-Blödeleien nicht zu schade ist. Den Namen hat man nach 3 Minuten vergessen, auf das Gedächtnis ist eben auch Verlass.

Die "schwarze Sphinx" holt sich jetzt Hilfe vom Altkanzler in Sachen PKK-Konflikt, der Lage in Pakistan und der Rolle Deutschlands in der Welt.

HyperSarko - gestern noch als Retter von Journalisten und Krankenschwestern in Afrika, heute schon bei DubYa. Eine rasante Karriere, vom potentellen Gebäudereiniger nach den Krawallen vor zwei Jahre in den Pariser Banlieus zum Nick-Berlusconi-in-allen-Gassen.

Der Ölpreis steigt, der Sachverständigenrat wiegelt ab, warnt aber vor der Rücknahme von Hartz IV - ohne deren Erfinder mit Namen zu nennen.

Das Kalenderblatt im Deutschlandfunk erinnert an den Beginn der Oktoberrevolution vor 90 Jahren, SWR2 Wissen beschäftigt sich mit Ayurveda, In Bayreuth herrscht offensichtlich Konfusion oder Altersstarrsinn, Georg Schramm wird interviewt und es gibt Film-tipps. Die ARD-Hörspieltage beginnen und in der ARD läuft endlich der erste Teil des Contergan-Films - eine Verpaßte Chance zur Aufklärung?. Jedenfalls ein Sieg gegen eine bis heute uneinsichtige Pharmafirma.

Neues zum Party-Massaker, dem Thyssen Art Macabre und zur Geschichte der Zwangprostition in KZs.

Die Frage des Tages: Nein, nicht Wer kriegt die "Süddeutsche"? sondern Kann eine Demokratie ohne Worte auskommen. Rudolf Augstein rotiert sicher in seinem Grab, weil er feststellen muss, daß sein Blatt mittlerweile auch die "Grundversorgung" des Publikum mit den Drogen-Dramen von Rockstars gewährleistet.

Vielleicht liegt's ja auch am allmählichen Verschwinden der Schulbibliotheken.



Schon wieder ein dreister Fall von Majestätsbeleidigung:

Struck attackiert erneut Merkel konstatiert der Hamburger Fanclub, der gestern noch in seiner Druckausgabe die "stille Diplomatie" von Mama Feelgood exponiert bejubelte. Ganz ganz schechte Vibrationen in der Gartenlaube, die Nerven liegen wahrscheinlich blank, da reicht schon eine Formulierung wie etwa "Während andere das Land repräsentieren, arbeiten wir für die Menschen in Deutschland" um sich in einen Struck hineinzuhalluzinieren, der mit einem Messer auf die "Königin der Hinterzimmer" losrast. Dabei fehlt in der ersten Hälfte des Satzes ein "mehr schlecht als recht", um der Wirklichkeit deutscher Außenpolitik halbwegs gerecht zu werden.

Widerspruch findet sich auch langsam in Sachen Vorratsdatenspeicherung, gegen die heute massiv demonstriert wurde, das Wort Überwachungsstaat gewinnt wieder Aktualität. Auch die Anti-Terror Pläne der EU werden nicht widerspruchslos akzeptiert und daß sich die Regierungsarteien als einziges greifbares Ergebnis ihres Treffens am Wochenende zunächst einmal einen Gesetzentwurf für eine spezielle Diät verordnet haben, sorgt für Aufregung: Die Hälfte der Deutschen hat keine Ersparnisse.

HyperSarkos Freunde sorgen dafür, daß die Speckröllchen wegretouschiert werden. Erdogan war bei DubYa und ließ sich mit Zusagen, daß er ab sofort mit Live-Informationen versorgt wird beruhigen - nach dem Treffen entspannt sich die Lage in Dyarbakir nicht wirklich, die eigentliche Lösung der Probleme läßt sich mit Waffengewalt nicht erzwingen. Auch nicht im Iran-Konflikt, an dem heute wieder fleissig geköchelt wird - zur Not auch mit dem Schicksal der Frauen im Iran.

Die Lage nach der Verhängung des Ausnahmezustands in Pakistan wird nicht besser, wenn deutsche Medien plötzlich entdecken: Musharraf zeigt sein wahres Gesicht oder er sei ein machtversessener Diktator - das war er ja schließlich schon seit seiner Machtübernahme, aber als wichtiger "Partner" im Kampf gegen das "Böse" selten Gegenstand der Kritik, mit der er jetzt überzogen wird.

Endlich ein Denkmal für ein positives Ereignis der deutschen Geschichte!, findet Egon Bahr - eine Revolution ohne Gewalt verdient die Erinnerung. Andrea Sawatzki empfiehlt ihren Klassiker: Deep Purple, wer hätte es gedacht. Ein Anti-Sex-Buch findet "Es wird zuviel gefickt, gebumst, geblasen", beschäftigt sich aber offensichtlich nicht mit der Werbung in RTL2 nach Mitternacht, sondern mit der Unlust junger Menschen, den Elfenbeinturm zu verlassen. BLÖD, das Fachblatt für Schweinkram, hat sich ein neues Layout verpasst.

Digitalkameras mit 12Megapixeln scheinen eher Pixelwahn als sinnvolle Weiterentwicklung, andernorts forscht man an der Glasfaser-Kamera, die ohne Batterie auskommt. Klaus Farin äußert sich zur CD mit Musik gegen rechts, SWR2 setzt seine Reihe Das Lexikon der Emotionen (9): Scham fort, die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung ist Thema eines neuen Buches, in der Börsenkrise herrscht immer noch das große Zittern, Sebastian Bargon informiert über die Volkskrankheit Allergie.

"Hakenkreuz und Kaviar ..." bringt neue Facetten in die Betrachtung der Beziehungen zwischen altem und neuem Adel im Nationalsozialismus. Das BR Kalenderblatt erinnert daran, wie vor 50 Jahren St. Petersburg erobert wurde.

Die Frage des Tages Wieso ausgerechnet Tokio Hotel? wird für ältere Menschen, die sich nicht mehr daran erinnern können, selbst einmal jung und vor allem entsetzlich peinlich gewesen zu sein, ausschweifend - aber leider ohne diesen Hinweis - im SWR beantwortet.



Am Tag nach dem Koalitionsausschuss

wird über die Schönwetter-Politik der "Großen" Koalition zurecht gelästert. Der Schein einer Gesellschaft, die es sich in romantischen Schrebergärten gemütlich gemacht hat, bleibt gewahrt aber die Uhr tickt.

Der Ausnahmezustand in Pakistan, der Kurdenkonflikt im Nord-Irak und die Verwicklung der Tuerkei, das Versagen der Staatengemeinschaft im Kosovo - medial zelebriertes Hubschrauberhopping nach Aghanistan ersetzt eben keine Außenpolitik.

Die deutsche Industrie erinnert die Politik daran, was Vorratsdatenspeicherung kostet, beim "Reise nach Rom" spielen, bleibt Umweltminister Gabriel ohne Stühlchen, in Georgien wird gegen ehemalige Revolutionshelden demonstriert, in Spanien versucht man der Vergangenheit mit Gesetzen zu begegnen und im Iran werden Journalisten drangsaliert.

Es gibt eine neue Sportart: Talkshowleaving und die plötzliche Erkenntnis, daß Gewerkschaften doch irgendwie nützlich sind, Susanne Arlt berichtet über Musik gegen Rechts, Olaf Karnik über Reggae in Deutschland, Jan Pierre Wils über Gotteslästerung und Gabor Paal über die neue Evolution des Menschen. SWR2 setzt seine Reihe 20XX: Die Zukunft hat begonnen (9) fort, BR Wissen erzählt von der Familie Feuchtwanger und das BR Kalenderblatt erinnert an die Revolution in München 1918.

In der Sendung Politische Literatur wird ua. ein neues Buch von Peter Conradi über Ernst "Putzi" Hanfstaengl berichtet, der Adolf Hitler den Weg in die Münchner Gesellschaft der 20er ebnete.

Die Frage des Tages, nein nicht Riskiert die Regierung rassistische Pogrome gegen die Roma?, auch wenn man sich schon fragt, ob immer noch Berlusconi in Italien regiert - sondern Wo wohnt das Böse?.



Gut zu wissen,

daß Henryk M Broder genau weiss, mit Martin Luther King sich definitiv nicht treffen würde. Sein Der Nazi, der Jude und das Prinzip Eitelkeit klingt irgendwie nach "Haltet den Dieb!": Ein politisch inkorrekter, der einen anderen politisch inkorrekten "politisch inkorrekt" schimpft. Warum werden eigentlich immer nur die Toiletten des Bundestages auf Drogen getestet? Oder - nach dem Ufo-Streit - von mir aus auch ARD-Studios.

Der Ausnahmezustand in Pakistan wurde sicher nicht ohne das Pentagon vorher zu befragen verhängt, Peter Müller will sich nicht sozialdemokratisieren lassen, Frank Meyer spricht über die Endlagerung radioaktiver Abfälle, Maria Schrader über ihre Zeit in Israel, Dennis Scheck präsentiert den Schrecksenmeister, das neue Buch neuen Walter Moers und - erfreulich- Kaczynski tritt zurück.

Die Frage des Tages, nein nicht Wer regiert die Welt? sondern USA auf dem Weg in die Tyrannei?, weil Telepolis machmal einfach bessere Antworten gibt.



Manchmal dauert es halt ein bißchen

bis der Groschen fällt. Daß zB. die selbstgefällig planlose Außenpolitik von Mama Feelgood weniger dem Land als der Selbstdarstellung nach innen dient, wird wohl irgendwann auch im Spiegel zu lesen sein. Franz Sommerfeld spricht es nüchtern aus: die Königin hat keine Kleider.

Währenddessen führen die Ritter von der Tafelrunde, sprich die alten Kämpen von der Jungen Union, ein Stück auf, das sich Koalitionsausschuss nennt - Wie im richtigen Politikerleben, halt mit Laiendarstellern besetzt. Deutschland im Herbst 2007, ein planlos bleiernes So-als-ob, das nur überlebt, weil Ruhe vor einem Sturm herrscht, dessen Handhabung man niemandem im Ensemble zutraut.

Charles K. Mallory, der sympathische neue Leiter des Aspen Institute, der sich noch vor ein paar Monaten auf seinen neuen Job freute, klingt langsam resigniert: Wie soll er auch das ganze Chaos, für das er sich nicht verantwortlich fühlt, den Leuten erklären. Er gibt sich dennoch Mühe, die Contenance zu wahren und erklärt, was der türkisch-kurdische Konflikt für Amerika bedeutet: Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Kontrollverlust, für den er geradezu europäische Verachtung empfindet.

Thilo Bode von Foodwatch informiert über Lebensmittelskandale und Verbraucherschutz, in Paraguay wird die Geschichte der Militärdiktatur langsam aufgearbeitet, die Kommunikationsunternehmen fokussieren sich auf die Internet-Telefonie, Google und MySpace verbünden sich gegen die Microsoft-Neuerwerbung Facebook - am Ende stehen neue Formen der Vermarktung.

Kinder spielen ein Stück über "Rabenmütter", ein Beitrag über Youssou NDour im DLF Corso, eine neue Breitband-Sendung und das DLF Kalenderblatt erinnert daran, daß Wilhelm Reich vor 50 Jahren starb.

Die Frage des Tages: Wieviel Platz bleibt links?



Ein Wochenendseminar

im Ashram Mama Feelgood wird wohl das, was gerade als Streit in der Koalition durch die Medien wabert - aber eher eine unlustige Variante von Knatsch bietet - im Rauch von ein paar Räucherstäbchen verflüchtigen. Bei Poffalla reichen wahrscheinlich schon ein paar Entspannungsübungen und ein Kamillentee.

Ob sich der Streit um die Überflugrechte der Lufthansa auch ohne weiteres in Nichts auflöst, bleibt fraglich. Putin läßt die Muskeln spielen und das bedeutet auch, daß neben dem Kosovo auch die Lage in Bosnien Herzegowina zunehmend instabil wird.

Angeblich unverbindliche Planspiele für den Iran werden publizistisch schon einmal durchgespielt und die nächste Achse, die Achse der Preistreiber schon einmal für zukünftige Rohstoffkriege vornotiert. Natürlich alles unter dem Aspekt der Demokratisierung von quasi-diktatorischen Regimes. Praktische Tipps von Rumsfeld: Alles Deifinitionssache wie die Sache mit der Folter, einfach ein paar Schneeflöckchen auf ihre Mitarbeiter rieseln lässen.

Im Streit um Martin Mosebach lichtet sich der Pulverdampf und am Ende bleibt der durchsichtige Versuch einer Geschichtsklitterung - Offensichtlich ist die Verleihung des Büchner-Preises an Mosebach sozusagen das Pendant zur Einladung, die Kai Diekmann an Michael Naumann aussprach: Jeder blamiert sich halt, wie er kann. Obwohl - das hat Büchner eigentlich wirklich nicht verdient. Ebenso wie Wilhelm Reich den unangemessenen Blödelbeitrag im DLF verdient, dessen Tod in einer amerikanischen Zelle als Opfer der McCarthy-Ära sich morgen zum 50. mal jährt. SWR2 spricht mit der Vorsitzenden der Wilhelm-Reich-Gesellschaft Heike Buhl über Orgon und Orgasmustheorie.

Die Affäre um Arche de Zoe entpuppt sich zunehmend als vielschichtiges und schmutziges Spiel mit Kindern, Rheinland-Pfalz schafft die Hauptschule ab, Schill was here, an ein Leben vom "Kammermohren" zum preußischen Offizier erinnert das DeutschlandRadio. Horst Mahler, Ex-RAF, Ex-NPD, suhlt sich noch ein bißchen im Rampenlicht während er auf sein Urteil wegen Volksverhetzung wartet.

Hans Vollkmar Findeisen berichtet in seiner Reihe "Kindheit in Europa" von einem Kindertorso in der Themse, WDR Zeitzeichen erinnert an Marianne Bachmeier, die im Gerichtsaal eine Pistole zog und den Mörder ihrer Tochter erschoss. Auch auf der Startbahn West wurde geschossen, das Ende der "Demo-Seligkeit", wie der NDR-Redakteur formuliert, der sich wahrscheinlich vorstellt, die Polizei habe damals bei Demos Ecstasy verteilt und mit Wattebäuschen geworfen.

Schweinebilder offenbaren fundamentalistische Tendenzen in der katholischen Kirche in Bayern und natürlich wird es auch keinen Muezzin-Ruf im Berliner Dom geben - wahrscheilich ist der Islam ansteckend.

Die Frage des Tages: Nein nicht Wie weit muss das Streikrecht gehen? (das "muss" ist falsch, es müsste "darf" heissen und am Ende "Wie weit darf sich ein deutsches Gericht in das Streikrecht mischen?" lauten und wurde heute zugunster der GdL beantwortet) - sondern Trauen Sie noch ihrem Essen?.




Ein bißchen Spaß muss sein!

Wie etwa beim Streit ums Betreuungsgeld aka Herdprämie Luftgitarre zu spielen auf einem juristischen Unikum. Nein, die Ferien auf dem Ponyhof sind offensichtlich noch nicht vorbei, die Randale wirkt simuliert, BuKa Feelgood meditiert noch ein bißchen über ihre indischen Einsichten.

In der Affäre um die Arche de Zoe zeigt sich, daß es sich in Afrika offensichtlich lohnt, von Ghadafi zu lernen und Putin macht auch schon Fingerübungen. Ein "Ex Occidente Lux" wird sich wohl kaum einstellen, dort ist DubYa (fast) allein zuhaus und greift nach dem nächsten "Spielzeug". Die eigentliche Ohnmacht des sogenannten "Westens" und seiner paranoiden "Krieg gegen den Terror"-Strategie wird von Tag zu Tag offenbarer. WDR Tageszeichen fragt zurecht Was ist Terror?. Offensichtlich alles und jeder.

Deutschlandradio bespricht einen Film über Simon Wiesenthal und ein Portrait von Thomas Harlan, SWR2 Aula setzt die Reihe Das letzte Rätsel der Philosophie über das Bewußtsein fort und Edgar Reitz spricht über den Begriff Heimat, den er einer Generation vermittelte, für die das Wort radioaktiv vergiftet schien.

Es gibt jetzt Kondome für Reispässe, die Nitribitt wahrt nach 50 Jahren immer noch ihre Geheimnisse, NDR präsentiert den Marketing-Müll der Woche, in Spanien wird zunehmend die Franco-Vergangenheit aufgearbeitet, auch der BND stochert und findet braune Leichen im eigenen Keller.

Der Beitrag des Tages Kurden gegen Türken gegen die PKK gewährt einen tiefen Blick in das, was als türkisch-kurdische Konflikt das Risko einer Initialzündung in sich birgt, jenseits gängiger Schemata.

Die Frage des Tages: Ist das der Abschied von der Aufklärung?. Die Verleihung des Georg Büchner-Preises an Martin Mosebach bleibt strittig und offenbahrt ein seltsam zeitgeistiges Geschichtsverständnis des Geehrten und eine Blamage für die Jury.

Ach ja: Lech ist wieder aufgetaucht ...

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