Freitag, 8. November 2013

Oktober 2008




Da rumpelt schon der nächste Karren richtung Schaffott:

Tiefensee gerät unter Druck wegen der Boni bei der Privatisierung der Bahn. Köpfe müssen rollen für den Sieg! Ah, ca ira. Nächster Halt: Mehdorn und der Börsengang der Bahn

Die Uhr tickt: Der US-Wahlkampf geht in die brandheisse Phase, Zeit für einen Bericht aus der Republikanerbastion Virginia und die Neue Strategieen: Wählen schwer machen und "E-bama"

Die übrigen Themen des Tages: Wie die Werbung mit dem Kunden und der Finanzkrise umgeht, Bärbel Höhn ärgert sich über die KFZ-Pläne der Regierung, das Rettungspaket und die Banken, Die ersten Staaten vorm Bankrott, Britische Muslime und die Scharia und Gaddafi in Moskau.

In SWR2 Wissen ein wie von Gaby Weber gewohnt kompetenter Beitrag über die CIA - das Herz von Intelligence, BR Wissen mit einem Feature über die Neurobiologie der Entscheidungsprozesse, HR Wissenswert setzt die Reihe Berufsporträt Psychologie (2): Der Arbeits- und Organisationspsychologe fort und eine weitere Folge von Spinnens Lektionen: Glaubenskrise

Die Kalenderblätter erinnern an August Everding, an Egon Schiele und daran, wie Giacomo Casanova die Flucht aus den Bleikammern des Dogenpalastes gelang.

Die Frage(n) des Tages: Verkommen religiöse Feiertage durch den Konsumkult? und überhaupt: Was ist den Deutschen eigentlich noch "heilig"? und Nehmen wir jetzt Abschied vom Homo Oeconomicus? und Brauchen wir ein Experten-Gremium zum Kampf gegen den Antisemitismus?

Und, weil gestern vergessen: ein interessantes Pressegespräch über das Doppeleben von Herrn Haider






Nachhilfe für die Regentin

bei Brown und bei der Queen, wie man mit Krisen umgeht. Wie die Krise in Frankreich, Spanien, Polen und Grßbritannien gehandhabt wird und Was die Finanzkrise lehrt schildert der DLF heute in mehreren Beiträgen.

Die EU scheint ja im Moment dazu zu tendieren, 2 Jahre KFZ-Steuerfrei für Neuwagen als Lösungsansatz zu betrachten, was sicher die Autohalde auf den Höfen ver Händler reduzieren könnte, aber wohl kaum dem Klima nutzen wird. Wahrscheinlich ist auch Hartz IV zu niedrig, um über eine solche Investition nachzudenken.

Berichte über den US Wahlkampf: Florida, das Land, in dem der Bush-Clan ja immer noch die Oberherrschaft über die Wahlcomputer besitzt, Obamas Medienoffensive und das Verhältnis Intellektuelle und McCain.

Die übrigen Themen des Tages: der Streit um die Erklärung des Bundestages zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht, das Konjunkturprogramm der Bundesregierung

Jens Jessen von der "Zeit" im Feuilletonpressegespräch, HR2 der Tag empfiehlt Ifo-Chef Sinn Einfach Klappe halten!, HR Wissenswert setzt seine Reihe Hör-Lexikon Politik (4): Pogrom fort, der DLR bietet eine weitere von Spinnens Lektionen : Realwirtschaft, im DLF Als die USA "Gottes Land" wurden - Teil 4 und SWR2 "Der Abend" befasst sich mit Ahnenforschung: Vorfahren gesucht!

Die Kalenderblätter erinnern an Häuptling Arra-Suk, an das erste Patent für den Kugelschreiber, daran, wie 63 Milliarden Lire für Peschici gezahlt wurden und "Der Krieg der Welten" Amerika in helle Panik versetzte.

Die Frage(n) des Tages: Sollten wir Weniger Kapitalismus wagen? und eine Neue Weltfinanzarchitektur installieren. Immerhin Das "Kapital" von Karl Marx erfreut sich neuer Beliebtheit oder Wer wird was in München und Berlin ?






Die Kopf-Roll Maschine läuft an:

die Telekom beurlaubt Mitarbeiter, die gerne "Big Brother" spielen wollten, und ua. Gewerkschafter abhören und in ihren Verbindungsdaten schnüffeln liessen. Und weil Boni selbst für den Fall gezahlt werden sollten, daß die Bahn nicht an die Börse geht, feuert Tiefensee den zuständigen Staatssekretär. Und der Sans-Culotte stimmt ein fröhliches "Ah, ca ira, ca ira, ca ira, die Aristokraten an die Lanterne ..." an. Ob das die stockende Wirtschaftslage bessert, sei dahingestellt,

Endsport im US-Wahlkampf: McCain oder Obama heisst hier die Frage, dazu eine US-Wahlkampfreportage - Missouri und ein Bericht über US-Katholiken und die Präsidentschaftswahlen

Die übrigen Themen des Tages: die Hypo Real Estate nutzt als erste Privatbank den Rettungsfonds, der Kofferbomberprozess, Neues zur Ratifizierung des Lissabon-Vertrags, Staatliche Hilfe für die Automobilindustrie, Aufklärung im Klassenzimmer, Antisemitismus in Frankreich, Lehman-Opfer klagen gegen Banken und die VW-Aktie narrt die Börse

HR Wissenswert mit einer neuen Folge der Reihe Hör-Lexikon Politik (3): Pazifismus, im DLF Als die USA "Gottes Land" wurden - Teil 3 und eine weitere Folge von Spinnens Lektionen : Leerverkauf. SWR2 Wissen über den Therapeut Computer, "Das Kapital" von Reinhard Marx. BR Wissen mit der Sendung Vom Ende aller Kriege Friedensentwürfe der Philosophie

Die Kalenderblätter erinnern daran wie Murakami den Kafka-Preis entgegennahm, wie Elvis Presley seinen Freund Bill Haley bei einem Konzert besuchte, an Sir Walter Raleigh und an Jean Le Rond dAlembert

Die Frage(n) des Tages: Wie viel Therapie braucht der Mensch? und Wohin geht Europa?






Fragen über Fragen

Krise, Kaufkraft, Konjunktur: Die K Fragen der Republik. Wer will da schon Kanzler(in) werden?

Im Westen nichts Neues - Auch wenn er als Muslim oder Terrorist diffamiert (und zum Abschuss freigegeben?) wird, es sieht so aus, als werde Obama der nächste Präsident der USA.

Die übrigen Themen des Tages: Der Streit um den Einsatz von Wahlcomputern, das Treffen Sarkozy-Brown zu Krisenstrategien, VW verzerrt den Dax, Russland und die Finanzkrise und Milan Kundera will das Magazin verklagen die seine Vergangenheit als Zuträger der Staatssicherheit veröffentlichte.

BR Wissen portraitiert Robin Hood, HR Wissenswert mit der Reihe Hör-Lexikon Politik (2): Populismus, im DLR Spinnens Lektionen : Hilfe zur Selbsthilfe und im DLF Als die USA "Gottes Land" wurden - Teil 2

SWR2 Wissen mit einer spannenden Sendung über Mexiko im Drogenkrieg und im DLF äußert sich die Jazzmusikerin Viktoria Tolstoy über Prince

Die Kalenderblätter erinnern an Johannes XXIII, an die Uraufführung von Richard Strauss' "Eine Alpensinfonie" und an die Änderung des Familiennamensrechts.

Die Frage(n) des Tages: Wie geht es weiter in Pakistan ? und Brauchen wir eine neue Weltfinanzarchitektur? und Soll Island in die EU? und Wie kann man der Gewalt an Schulen begegnen? und Werden aus Einzelkindern egoistische Erwachsene? Das Bild des Einzelkindes muß revidiert werden oder Sind die Probleme der Auto-Industrie hausgemacht?

Oder die ewige Fragen: Was ist Liebe? und Wie kommen wir Schwindelfrei in die Zukunft






Einmal (Un)Sinn und zurück

Man konnte sich das schon bildlich vorstellen: Bänker mit gelbem Dollarzeichen auf dem Anzug, Manager der industriellen Vernichtung ausgesetzt, Bücher von Neoliberalen auf dem Scheiterhaufen: IFO-Chef Sinn blieb nach seinem unsäglichen NS-Vergleich eigentlich nur die umgehende Entschuldigung. Warum dieser Mann bislang ernst genommen wurde und immer noch wird, bleibt allerdings ein Rätsel.

Die übrigen Themen des Tages: Heute ist Seehofers Tag - die CSU wählt mit der FDP einen neuen bayrischen Ministerpräsidenten, Das Hessen Experiment vor dem Start - Kritik an rot-grünem Koalitionsvertrag in Hessen, Richter Garzon läßt Spaniens Vergangenheit ausgraben, die Berichterstattung der Deutschen Welle über China gerät in die Kritik, Wie die Welt nach der Finanzkrise aussieht und Sozialdemokratische Antworten auf die Finanzkrise

BR Wissen informiert über die Anfänge des Nockherbergs und portraitiert James Cook - Zu unbekannten Kontinenten. HR Wissenswert beginnt die Reihe Hör-Lexikon Politik (1): Utopie, in DLF beginnt Hartmut Kriege Als die USA "Gottes Land" wurden (1) und der DLR Spinnens Lektionen : Finanzprodukt

SR2 Fragen an den Autor diesmal mit Griesbeck "Grauen des Alltags", dazu zwei Klassiker: Bruker "Gesund durch richtige Ernährung" und Udo Pollmer "Iss und stirb"

Dazu die Buchvorstellungen Sven Regener - "Der kleine Bruder" und "Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum"

Die Kalenderblätter erinnern an den amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt und an den Piraten Francis Drake

Die Frage(n) des Tages: Wer zahlt Boni für erfolglose Manager? und Geht die Bahn nun doch Mit Volldampf an die Börse? und Wer regiert eigentlich gerade Nordkorea? und Ein Jahr Wahlkampf oder wird auch Politik gemacht? - Was die große Koalition noch leisten kann und Berlusconis Bildungsreform - ein Kahlschlag? und Nach "Streichorgie" nur noch "Einheitskost" im NRW-Blätterwald ?

Vor allem aber: Was kann Obama jetzt noch stürzen?






Keine Frage

wenn die Wahl nächste Woche in Amerika aus der Sicht von McCranky schiefläuft: Sarah Palin ist alles schuld ...

Die übrigen Themen des Tages: das Konjunkturprogramm der Bundesregierung wird konkret, der Bau der Moschee Marxloh, Kochs Kritik an den rot-grünen Koalitionsverhandlungen, die Hofer Filmtage - eine Bilanz, warum die Zeitumstellung wenig bringt und Vom "Schurken" zum Partner - Libyens Weg gen Westen

Wie immer sonntags, Udo Pollmer's Sendung Mahlzeit! Der Kürbis. Der Film von Oliver Stone "W" wird besprochen, ebenso das Buch Die Freibadclique von Oliver Storz.

Die Kalenderblätter erinnern daran, wie die Pan American den Transatlantikflugdienst startete, und an den Theologen Philipp Nicolai

Die Frage(n) des Tages: Was ist "Weiße Biotechnologie"?






So schnell kann das gehen:

Eben noch fast als letzter Rettungsanker für eine Partei im Niedergang ins Auge gefasst, musste sich Edmund Stoiber heute auf dem CSU Sonderparteitag Buhs und Pfiffe anhören. Ist das Eine neue CSU? - ein Stammestreffen, in dem es plötzlich wieder wichtig ist, ob man aus Ober- oder Niederfranken, Ober- oder Niederbayern ist. "Die spinnen die Bayern", um mal einen bekannten Gallier zu zitieren ...

Die übrigen Themen des Tages: Da hat jemand keinen Spaß an Rot-Grün in Hessen - Jürgen Walter kritisiert hessischen Koalitionsvertrag, Livnis schwierige Koalitionssuche, die Moschee Marxloh in Duisburg, Lehman-Opfer klagen gegen Banken, das Horrorkabinett der Industriepolitik und ein SWR2 Abend zum Thema Ausland

Wie immer samstags das DLR Breitband, in der Sendung Bücher für Junge Leute sind beim DLF Axel Scheffler und Otfried Preußler im Gespräch und The Sea And Cake in DLF Corso. Die neue Musikplattform LALA verschenkt Songs, um sie zu verkaufen, von t-mobile bis Beate Uhse: Datenpannen in Deutschland, der Big Brother Award und eine Besprechung von Christopher Clarks Buch "Wilhelm II."

Die Kalenderblätter erinnern an Udo Lindenbergs Konzert im Palast der Republik, an den Umzug der Design- und Architekturschule Bauhaus nach Berlin und an die Invasion der US-Truppen in Grenada

Die Frage(n) des Tages: Was sind eigentlich Hamsies? Und Warum beeinflussen Lobbyisten die Finanzpolitik so stark? und Wie sieht der US-Medienwahlkampf aus?

Dazu der Satirische Wochenrückblick von Peter Zudeick






Endlich: ein richtiger Skandal,

in dem sich der "Bundes-Wolfi", sonst eher als notorischer Spanner in Sachen intime Bürgerdaten bekannt als "Super-Wolfi" outen kann: Nein, soweit, daß BKA-Beamte als Spanner in Verruf geraten, soweit wird es nicht kommen, die Breite Front gegen Nacktscanner als Woge der Empörung, auf der Wolfi endlich mal den Silver Surfer spielen kann. Burckgard Müller-Ullrich kommentiert das Treiben fröhlich als das was es ist: Ein Sturm im Wasserglas.

Die übrigen Themen des Tages, die man angesichts der Möglichkeit, daß Männer ihre zu kleinen Schniepel oder Frauen ihre Speckröllchen scannen lassen müssen, eigentlich vernachlässigen könnte: Der Ausverkauf an der Börse geht weiter, Alan Greenspan vor dem Kongress, das Chaos in Bayern, die ICE Flotte wurde stillgelegt, eine Kita in Hamburg wird wegen Lärm geschlossen, der Mord an dem Journalisten Ivo Pukanic schockt Kroatien, die Rot-grüne Koalitionsgespräche in Hessen waren erfolgreich - es wird also bald eine Rot-Grüne Koalition mit Duldung der Linkspartei geben

"Gegen ein staatlich verordnetes Geschichtsbild!" spricht sich Heinrich August Winkler aus, die Musikszene muckt im US-Wahlkampf auf, Serbiens Vergangenheitsbewältigung und ein Moscheebau in Marxloh erscheint als kleines Wunder

Mehmet Kurtulus wird ab Sonntag neuer Tatortkommissar. In seiner neuen Reihe "Berufsbild Pychologie" stellt HR Wissenswert passend dazu eine Kriminalpsychologin vor. IN SWR2 Wissen wird Deutschland aus dem Hut erklärt

Die Kalenderblätter erinnern an Ernst Barlach, an die Schriftstellerin Dorothea Schlegel, an Otto von Griechenland und an die Uraufführung des Films "Paris, Texas" von Wim Wenders . Die Invasion Grenadas ist Thema bei DLF Hintergrund "Geschichte Aktuell".

Die Frage(n) des Tages: Wo ist die "Petitesse" geblieben? (Werden wir angesichts der Tatsache, daß Nacktscanner offensichtlich nicht durchzusetzen sind, auch so schnell nicht wieder finden). Oder: Unheilbar krank - Wie umgehen mit der Zeit, die bleibt? und Was bedeutet die hessische Koalitionsvereinbarung für die Grünen?






Ausser Spesen nix gewesen,

wie man so schön sagt: Der Bildungsgipfel, so sorgfältig und ausdauernd von der Regentin inszeniert, war wohl nur Viel Lärm um nichts und Vergeudete Zeit . Die nüchterne Realität - es herrscht Kahlschlag im Klassenzimmer und die Regentin steht ohne Unterwäsche vor dem Nacktscanner.

Nicht lange gefackelt haben die verantwortlichen Herren (sic!) beim ZDF. Wo kämen wir da hin, wenn wir uns jetzt auch noch von dieser Furie in die Suppe spucken lassen, nachdem schon ein älterer Herr unlängst das Wasser in aller Öffentlichkeit nicht halten konnte - und so haben sie Elke Heidenreich gefeuert! Die wiederum erfreut sich durchaus gewisser Solidarität, nicht nur bei den Herren vom Buchhandel, auh Burkhard Müller-Ullrich fordert mehr Managerhaftung, nicht nur für Börsianer. Erinnert irgendwie an das problematische Verhältnis von Islam und Fernsehen im arabischen Raum, da kann Frau Heidenreich ja geradezu froh sein, daß keine Fatwa gegen sie ausgesprochen wurde oder sie als Rothaarige auf dem Scheiterhaufen endete. Nun ja, Kleinkariertheit siegt à la longue nie ...

Die übrigen Themen des Tages: eine Rechte Kandidatin in Minnesota hat wohl feucht von McCarthy geträumt und kommt nun ganz furchtbar ins Rutschen. Amerika kurz vor dem Ende der Amtsherrschaft von Ruinator "DubYa" Bush kann sich offensichtlich nicht lösen von seinem Verlangen, "unamerikanisches" an den Pranger zu stellen. Die Verleihung des Sacharow-Preises provoziert China, Stammheim wird abgerissen, Sarkozy gründet Staatsfonds und ein Vorzeigeprojekt gegen Rechtsextremismus kämpft ums Überleben: Exit ist in seiner Existenz bedroht.

Der Film "Anonyma" bringt eine Diskussion darüber, ob Kriegsverbrechen an Frauen bislang tabuisiert wurden mit sich.

Roberto Saviano wird von Vertetern der Organisierten Kriminalität bedroht und erfreut sich, wie Frau Heidenreich, einer großen Solidarität.

Die Kalenderblätter erinnern daran, wie die Schlümpfe erstmals in einem Comic auftauchten, wie die Sozialistische Reichspartei Deutschlands verboten wurde, an die ersten "Mainzer Tage der Fernsehkritik - damals wurde noch nicht so bedenkenlos gefeuert, weil man sich auf den Schlips getreten fühlte - und an den Volksaufstand in Ungarn

Die Frage(n) des Tages: Finden Sie es richtig, dass das ZDF Elke Heidenreich gefeuert hat? und Kann Bio die Welt ernähren?






Doppelt gemoppelt hält besser

Nach seinem Rücktritt als CSU Parteivorsitzender als Ergebnis des desaströsen Wahlergebnis zieht er nun die Konsequenz aus seinem Versagen als Herr der BayernLB: CSU Finanzminister Huber tritt zurück.

Gerade noch Rechtszeitig: US-Richter wollen das Fluchen entschärfen, wahrscheinlich damit ein älterer Herr demnächst nicht wie das legendäre HB-Männchen in einem Fernsehstudio an die Decke geht: die USA vor den Präsidentschaftswahlen - ein Alter Krieger gegen jungen Visionär. "No time to think" findet Jello Biaffra von den legendären Dead Kennedys ("Hollyday in Kambodia", "Kill The Poor")

Die übrigen Themen des Tages: Indien startet zum Mond, Sarkozy vor dem Europäischem Parlament und die Reaktionen in Paris auf seinen Vorschlag zum Staatsprotektionismus, die Aktion saubere Hände und das Yacht-Gate in GB.

Diese Woche neu im Kino: der neue Film von Max Färberböck "Anonyma": Ein dunkles Kabitel (ost)deutscher Geschichte.

BR Wissen portraitiert in der Reihe Große Pädagogen Hartmut von Hentig, Michael Klonokovsky ärgert sich über den Politischer Kampf als Wellnessprogamm, "Missy-Magazine" ist seit heute neu am Kiosk und DLF Umwelt und Verbraucher stellt Netbooks vor.

Die Kalenderblätter erinnern an Kaiserin Auguste Victoria, den Volksaufstand in Ungarn, an Maurice Papon und den Protest gegen die Stationierung von Pershing 2

Die Frage(n) des Tages: Können wir uns grundlegend verändern? und Was ist Würde? und Wie sieht die Börsenkrise im historischen Vergleich eigentlich aus?






Die Animositäten der Super-Helden

steigen: Wegen seiner Vorschläge für Staatsfonds muss sich Sarkozy bittere Vorwürfe von der Regentin machen lassen, die natürlich umgehend in die staatstragende deutsche Presse
ventiliert werden: Gehst du zum Franzosen, vergiss die Peitsche nicht! Viel Wind um nichts, es wird mal wieder hyper-ventiliert.

Derweil greift die BayernLB als erste nach dem Rettungsring, den das Rettungspaket für Banken anbietet und die Debatte um ein staatliches Konjunkturprogramm. Michael Hüther kommentiert die Lage und Thorsten Hens informiert über wissenschaftliche Studien, Darwin an der Börse besser verstehen zu können.

Die übrigen Themen des Tages: Die Situation in Afghanistan nach dem Anschlag auf die Bundeswehr und die Foltervorwürfe, In Spanien schlagen Ermittlungen zu den Verbrechen des Franco-Regimes hohe Wellen , die rot-grüne Koalitionsverhandlungenz, Stasi-Vorwürfe gegen die deutsche Friedensunion, der Spenden-Prozess gegen CDU-Politiker in Köln, der Europarat und die Internet-Demokratie Indiens Reise zum Mond beginnt, Das Turbo- Virus, die türkische Zeitung Taraf im Visier der Armee und Amykor macht die Wüste grün: ein Bitterfelder Unternehmen begrünt chinesische Wüsten.

DLF Tag für Tag thematisiert die religiöse Bedeutung Jerusalems im Judentum, SWR2 Wissen Bemühungen, die alten Sorten retten, BR Wissen portraitiert Joseph Haydn, DLF Kultur mit der Veröffentlichung britischer Ufo-Akten und in DLF Corso führt Michael Kleff ein Gespräch mit Ani DiFranco über Politik und Kunst.

Dazu zwei Buchvorstellungen: "Jeffersons Erben." über die neuen Formen des Wahlkampfs in Amerika und "Geschichte vom Ursprung des Lebens" von Richard Dawkins

"Anonyma" mit Nina Hoss kommt diese Woche ins Kino. eine Serge Gainsbourg-Ausstellung in der Pariser Cité de la Musique

Die Kalenderblätter erinnern daran, wie Konsul Cicero die Verschwörung des Catilina aufdeckte, an den Baumeister Johann Conrad Schlaun, an Claire Waldoff und an Alfred Nobel, dessen alljährlich verliehene Preise nicht immer unumstritten sind.

Die Frage(n) des Tages: Ist der Bildungsgipfel in Dresden nur Show? oder Wie nehmen die Banken den Rettungsplan an? und Was sind die Praxis-Probleme einer Patientenverfügung? und Sind Ackermanns Aussagen gerechtfertigt ? und wie steht es eigentlich um die Verschuldung in Deutschland

Und überhaupt: Who is afraid of America?






Ist der Ruf erst ruiniert,

quasselt es sich ganz ungeniert: Der Dieter Bohlen des deutschen Bankenwesens, der Chef der Deutschen Bank Ackermann, kann mal wieder nicht die Klappe halten und trötet, ganz Herrenreiter, er würde sich schämen, wenn er die Staatsknete in Anspruch nähme. In Fingersprache bedeutet dies wohl den Sprung vom Victory-Zeichen zum Stinkefinger.

Das dürfte die Regentin wohl gar nicht amüsiert haben, die ja gerade auf auf den Weg zum autoritären Kapitalismus macht, die Regeln des Anstands einfordert. Die Reaktionen auf die Rettungsverordnung und deren Umsetzung sind jedoch allgemein eher gemischt, und die Regentin sieht sich zudem mit einer Diskussion um Konjunktur-Belebung konfrontiert, die nicht nur von der parlamentarischen Linken angeheitzt wird. So schnell geht das vom Größenwahn zur Bescheidenheit ...

Die Comedy-Branche hat im US-Wahlkampf jede Menge zu tun: Sarah Palin schreibt ja täglich die Texte, die dann eigentlich nur von professionelleren Schauspielerinnen zum Besten gegeben werden müssen, damit beim Publikum der Groschen fällt. Manchmal ist der Kaiser ja nackt und nur Kinder und Narren wagen es, das auch auszusprechen. Oder eben nachzuspielen.

Auch wenn Obama und McCranky angeblich noch übereinander lachen können, im Grunde dürfte letzterem gestern das Lachen vergangen sein, als sich Bush's Ex-Aussenminster gestern eindeutig positionierte: Powell unterstützt Obama.

Es gibt erneut Tote in Afghanistan - der Kriegsschauplatz Hindukusch, wo Deutschland ja angeblich verteidigt wird, wird wohl solange Tote produzieren, bis auch der letzte (Un)-Verantwortliche verstanden hat, daß man mit dem Bombardieren ziviler Ziele eben keinen Frieden schafft sondern immer neue Freiwillige für den Kampf gegen "den Westen".

Die übrigen Themen des Tages: die Koalitionsverhandlungen in Bayern, das Erkennungszeichen der rechtsextremen Szene - die Bekleidungsmarke Thor Steinar - ist (mal wieder) Thema, der Mausekönig und die EU-Mission in Georgien

Missy - Das neue feministische Pop-Magazin kommt neu auf den Markt, Otfried Preußler wird 80, SWR2 stellt das Buch Die Länder des Islam Geschichte, Tradition und der Einbruch der Moderne vor, BR Wissen portraitiert Karl V., den Kaiser Europas sowie die Wertheims und die Anfänge des Kaufhausbooms. Im DLR ein Interview mit Rafik Schami und

Die Kalenderblätter erinnern an Jacqueline Kennedy, den Verleger Alfred Hugenberg, an Christiane Nüsslein-Volhard und an die Gründung von La Paz (Bolivien)

Die Frage(n) des Tages: Sind die Äusserungen Peter Sodanns peinlich oder erfrischend ? oder Wer stellt sich zuerst unter den Rettungsschirm für die Banken? und "Wohin steuert Polen?"

Und, endlich: Das Grübeln hat ein Ende, es gibt ja jetzt die Automatische Sinn-Suche dank Contentus

Nachgetreten: Das Satz des Tages kam von Guy Ritchie, der seit er verheiratet ist, keine tollen Filme wie "Snatch" oder "Bube Dame König Gras" mehr machte: "Madonna im Arm zu halten,ist so, als versuche man mit einem Stück Knorpel zu kuscheln."






Ob das nun die Ruhe nach

oder vor dem Sturm ist, wird sich wohl erst im Verlauf der Woche zeigen, wenn die ersten Rettungsmaßnahmen als Strohfeuer oder hilfreich erweisen. Um die Rolle des Retters streiten sich derweil Europa's Super-Männer & -Frauen und verabreden sich schon mal zu einer Reihe von öffentlichen Shows, genannt Welt-Finanzgipfel, um sich gründlichst feiern zu lassen.

Nicht mehr zu retten: Sarah Palin ist das Lachen offensichtlich vergangen, vielleicht hat sie ja auch nur die Scherze, die auf ihre Kosten gemacht wurden, nicht so ganz verstanden.

Die übrigen Themen des Tages: Es wird wohl nichts aus dem Einsatz der Bundeswehr im Innern, die Diskussion über Konjunkturbelebung, der Zuwandererstopp in Großbritannien und Teenagerschwangerschaften .

Die Filme Hellboy II und "The Soviet Story" werden besprochen, Klaus Staeck denkt an Deutschland, Udo Vollmer preist die geheimen Wirkungen und den Nutzen der Petersilie. In der SWR2 Aula ein Vortrag über Kinder als Kleine Narzissten

Auf dem blauen Sofan: Raoul Schrott, Claus Peymann, Rafik Schami und Barbara Sichtermann.

Die Kalenderblätter erinnern an den Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und die Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Die Frage(n) des Tages: Was machen eigentlich Chatbots?






Nach der "Sternstunde"

nun die "Mondstunde". Nach dem Duell Reich-Ranicki vs. Gottschalk sind alle Klarheiten beseitigt, der alte Mann und die Früchte des Zorns abgegrast, Schwamm drüber, es darf weiter ungeniert Schwachsinn gesendet werden, ohne daß sich jemand groß dafür schämen müsste ...

In einem anderen Ring wurde diese Woche ein entscheidendes TV-Duell ausgetragen, an dessen Ende der Unterschied zwischen einem alten Grieskram und einem smarten und coolen jungen Mann so deutlich wurde, daß es McCranky nur schwerlich gelingen wird, ein weiteres Häschen aus dem Hut zu zaubern. Das letzte "Wunderkind" wurde diese Woche nicht einmal über die Lage im Irak informiert, das Gros der US-Zeitungen schlägt sich auf Obamas Seite und heute gar (DubYa's) Ex-Außenminister Powell.

Das Wort zum Woche zur Börsenkrise spricht Heiner Geißler: Ja, die Krise geht weiter undd es herrscht weiter das große Zittern im Börsenviertel.

Die übrigen Themen des Tages: Kommissar Sodann will BuPrä werden (echt!), Söldner im Irak, der Satirische Wochenrückblick von Peter Zudeick, frt SPD Sonderparteitag inthonisiert Old Münte & Steinbrück und in Island herrscht immer noch das Entsetzen über die Finanzkrise.

Wie immer samstags das DLR breitband online, Computer & Technik mit den folgenden Themen: Kriminelle die Informationen von Kreditkarten beschaffen und vermarkten, Version 3.0 der beliebten Büro-Software Open Office steht zum Download bereit und die Deutsche Nationalbiliothek stellt Suchmaschine für multimediale Dokumente vor.

Die Hype der Woche: Auch wenn alle laut ins Werbehorn tröten - E-Books sind (nicht) die heimlichen Stars der Buchmesse, das elektronische Buch ist solange Firlefanz, bis es vernünftige Geräte geben wird und der ganze E-Book-Quatsch pures Marketing.

Auf der Blauen Couch heute: Avi Primor, Cem Oezdemir, Raoul Schrott und Sven Regener.

Die Kalenderblätter erinnern an die Eröffnung des Studium Generale an der Universität Heidelberg, den ersten Hochofen im Ruhrgebiet und die Gründung der "Allgemeine deutsche Burschenschaft".

Die Frage(n) des Tages: Wer zahlt die Zeche?






Die üblichen "Miesmacher"

an einem "histohohorischen" Tag waren natürlich "mal wieder" diese "vaterlandslosen Gesellen", nein, die nicht die "Sozen", die gehören ja zur Riesenmehrheit, die heute das Finanzpaket, das Rettungspaket für kriminelle Banden, äh Banker verabschiedeten, sondern die Grünen und die Linke, die sich dem Taumel nicht so freudig an den Hals werfen ollten. Westerwelle, der sich diese Woche noch für seine "Notstandsgesetze" einen Rüffel vom Bundesfinanzminister einfing, potentiell staatstragend wie immer. Michael Glos, Bundeswirtschaftsminister und eigentlich irgendwie zuständig, überflüssig - wie immer, die Regentin , der diese Woche gar der Spiegel abzuschören bereit war, hat sich - wie immer - über die Woche gerettet.

Günter Ogger, Autor des Buches "Nieten in Nadelstreifen" kommentiert die Lage und Ackermann verzichtet auf Bonuszahlungen. Wie süß, auf etwas zu verzichten, was man eh nicht bekommen wird. Sieht aber gut aus.

Die übrigen Themen des Tages: die Proteste bei der Moschee-Einweihung in Berlin-Pankow, Island sitzt auch weiterhin in der Klemme, die Ukraine im politischen Vakuum und zum US-Wahlkampf ein Interview mit Steven E. Sokol

Auf dem blauen Sofa: Ian Kershaw, Josef Winkler, Alexa Hennig von Lange, Cordula Stratmann, Stefan Aust (wenn der Film schon nicht so läuft, muss wenigstens das Buch beworben werden), Renan Demirkan, John C. G. Röhl und Günter Grass, der schnell die Gelegenheit nutzte, einem alten Kritiker eins auszuwischen.

Der wiederum trat am Abend selbst in den Ring: Reich-Ranicki vs. Gottschalk, nicht gerade die Schlacht des Jahrhunderts, Qualität oder Quote ist hier die Frage, auf die niemand wirklich eine Antwort geben kann. Naja, niemand muss sich den Mist wirklich ansehen und es gibt genug Perlen, um beim Mist einfach abschalten zu können.

HR2 Wissenswert stellt das PC-Betriebssystem Ubuntu vor, BR Wissen informiert über die Getreidepreise und - immer noch - die Hype der Woche das Digitales Lesen, aus dem so lange nicht wirklich etwas werden wird, bis es endlich vernünftige und vor allem bezahlbare Geräte gibt.
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Die Kalenderblätter erinnern an das Erste Oktoberfest, an den Kinderpsychologen Alexander S. Neill und an die Deutsche Erstaufführung von Roman Polanskis Film "Rosemaries Baby".

Die Frage(n) des Tages: Steigen die Bankschulden? und Ist nun eigentlich Steinmeier oder Old Münte, der Schatten-Kanzlerkandidat und Was macht Afghanistan aus der Bundeswehr?






Nur eine halbe Stunde

sah es so aus, als könne McCain seine letzte Chance gegen Obama zu punkten, doch noch nutzen - aber dann machte ihm sein ungezügeltes Temperament einen Strich durch die Rechnung: Obama vs McCranky 3:0, der alte Griesgram brach durch und so fragt sich heute Amerika weniger (wie McCranky das gerne hätte) "Wer ist eigentlich dieser Obama?" als vielmehr "Wer ist eigentlich der wahre McCain?". Jedenfalls einer, der dadurch zu punkten sucht, glabt, daß es schon reicht, seinen Konkurrenten schlecht zu machen. Ein alter, bitterer Mann, dem die Felle wegzuschwimmen scheinen - auf der anderen seite ein cooler junger Mann: Obama kennt das Geheimnis der Jugend. Zum letzten Duell ein Interview mit Susanna Capelouto.

Krise und kein Ende: Der Neoliberalismus hat abgewirtschaftet und die Politik gestaltet eine anspruchsvolle Beerdigung. Der EU Gipfel ist sich einig bei Finanzkrise, aber das Rettungspakt ist kein Geschenk für Banker. Dazu ein Interview mit Jean Claude Juncker, der wie immer klug und beruhigend zu wirken weiss.

Einen leicht bizarren Auftritt legte heute der Moby Dick der deutschen Politik, Bundeswirtschaftsminister Glos, der in der letzten Zeit allerdings eher ab- als aufgetaucht war, hin und betätigte sich eher als Bundeslobbyminister, der Ausnahmeregelungen für die Autmobilindustrie forderte.

Im Schatten der Finanzkrise könnten man sie allerdings fast übersehen: Die andere Krise: der Welt Hunger Rekord

Die übrigen Themen des Tages: Die Camorra bedroht Schriftsteller Roberto Saviano, Demonstrationen gegen die Eröffnung der Ahmadiyya-Moschee in Pankow-Heinersdorf, Sarkozy verklagt einen Ex-Geheimdienstchef, das Ende der wissenschaftliche Affenversuche,

Zuviel Doping im Radsport: die ARD steigt aus der Live-Berichterstattung der Tour de Fance aus. Hype und kein Ende: EBook Reader sind weiter, buchmessebedingt, das "Ding der Woche", das Buch der Bücher, die Revolution auf dem Büchermarkt.

SWR2 stellt das Buch von Klaus Kreiser: Atatürk. Eine Biografie vor, Claus Leggewie über Klimawandel und die Geisteswissenschaften, HR Wissenswert über Wale im Mittelmeer und Heiner Barz über Halloween und Reformationstag.

Auf der blauen Couch heute ua. Paulo Coelho , Friedrich Merz, Karen Duve, Mario Adorf und Orhan Pamuk. Und ein Interview mit "Väterchen" Franz Degenhardt im DLR

Die Kalenderblätter erinnern an den Ersten Bundeswehreinsatz im Kosovo, an Oscar Wilde und an die Uraufführung von George Bernard Shaws Theaterstück „Pygmalion“

Die Frage(n) des Tages: Wie lange dauert ein Augenblick? und Verzockt und verantwortungslos? und Führen ebooks zu einer dramatischen Wende für den Buchmarkt?

Der interessanteste Beitrag des Tages kommt wieder einmal von Marc Thörner: ISAF-Mandat und der Kampf gegen den Drogenhandel im DLF Hintergrund, also nur 20 Minuten lang die kompetenteste Information, die man zum Thema bekommen kann. Man wartet gespannt auf die Langfassung als Feature bei SWR oder DLF.






Das Deutsche und seine wunderbaren Worte:

Finanzmarktstabilisierungsgesetz. Das Rettungspaket von Merkel und Steinbrück wurde heute im Bundestag diskutiert, nicht aber Schuld und Sühne in der Finanzkrise. Damit der Volkszorn nicht allzusehr hochkocht, wird schnell ein "Wohlfühlpaket" im Kabinett beschlossen.

Die übrigen Themen des Tages: Die Iren warten mit Lissabon-Vertrag, der US-Wahlkampf vor dem letzten TV-Duell, die Kandidaten auf dem Prüfstand, die EU in der Finanzkrise, der Streit um Märtyrerkirche in Valencia, die SPD lehnt den Bundeswehreinsätzen im Innern ab, die Verstimmungen bei Koalitionsgesprächen CSU
FDP
,Von deutschen Monsterkindern und französischer Disziplin und Vorsicht Datendiebe!

Auf dem blauen Sofa: Franz Müntefering, Ingrid Noll und Otmar Schreiner. In SR2 Fragen an den Autor Klassiker diese Woche Ephraim Kishon "Bekenntnisse eines perfekten Ehemannes", das Comeback der alten Säcke., E-Books auf der Frankfurter Buchmesse, "W" der neue Film von Oliver Stone und wie er die Bush-Ära aufarbeitet.

Die Kalenderblätter erinnern an Konrad Adenauers letzten Tag im Parlament, an den Arzt und Pädagoge Daniel G.M. Schreber, an die Heilige Hedwig, Herzogin von Schlesien und das Todesurteil für Dante.

Die Frage(n) des Tages: War die Private Altersvorsorge ein Fehler? und Was prägte die amerikanischen Präsidentschaftskandidaten? und Wie wichtig ist Sex für die Partnerschaft? und - Nach den Worten von Erzbischof Marx zu den Konsequenzen aus der Finanzkrise - Kommen Gierhälse eigentlich in das Fegfeuer und gelten die Die Zehn Gebote eigentlich auch auf dem Börsenparkett? Immerhin Beten für den Dax wird en vogue Welche Änderungen bei den Banken werden sich ergeben? Gehört Gott in die Schule? oder Verändert die Digitalisierung die Demokratie?

Und überhaupt: Hatte Lafontaine etwa recht?

Ach ja: Happy Birthday, 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte






Manchmal fasst man sich ja an den Kopf,

wenn man etwas zu hört, das abstruser eigentlich nicht sein kann. Nein, es ist nicht die tapfere Buchvorstellung eines abgehalfterteten CDU-Kämpen, der inmitten der schlimmsten Krise des Kapitalismus seit Jahrzehnten einen Don Quichotte Parforce Ritt hinlegt, um seine Lanzen an Windmühlen zersplittern zu lassen, nein, heute gebührt die zweifelhafte Ehre, fassungsloses Kopfschütteln provoziert zu haben, Waltraut Worthmann von Rode und ihrem Beitrag in SWR2 Impuls Verschwinden der Freiheit.

Ein schneller Blick auf den Kalender zeigt, nein, es ist nicht der erste April, Frau Worthman von Rode meint das wahrscheinlich wirklich ernst, diese Besprechung des neuen Buchs von Ulrike-Ackermann.

Also zb. das mit der Autorin geteilte Entsetzen darüber, daß nun der Staat uns, die entmündigten Bürger mit neuen Zwangsmaßnahmen um unsere wohlverdiente Feiheit bringen will, auch mal etwas richtig bescheuertes zu tun. Wie etwa mit dieser "Ampel", die demnächst auf Nahrungsmitteln prangen wird. So bescheuert wie seinerzeit das Zwangspfand auf Dosen, die uns um die "Freiheit" brachte, die Dinger weiter im Wald zu entsorgen.

Ja, werter Leser, du hast richtig gelesen: Schon wieder ein Stück Freiheit weg, jetzt werden wir schon im Supermarkt von Papa Staat "abgeholt" und "entmündigt". Man will uns doch tatsächlich "die Freiheit nehmen", Getränke zu kaufen, die nur aus Zucker mit ein bisschen Wasser bestehen und vor Süßwaren warnen, deren Inhaltsstoffe vor allem Zucker und Fett sein dürften.

Was der "freie" Bürger ja vielleicht nicht weiss, der mündige aber wohl: Der Bundesgesundheitsminister, also sozusagen die Personfizierung des bösen Staates, hat sich mit Händen und Füßen gegen genau diese Kennzeichnung gewehrt - und das, obwohl ein eigens zu diesem Zweck von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten, eben diese Lösung anriet und - ja, so ist er, der mündige Bürger - schließlich von einer massiven Kampagne von Foodwatch dazu gezwungen wurde, sich der Vernunft und nicht der Industrielobby zu beugen.

Freiheit, die Frau Ackermann meint, darf man wohl eher als die Freiheit derer verstehen, die die Produkte unter's dumme (aber so frei, weiter dumm zu bleiben - stolz darauf!) Volk zu bringen, die ihm dann die überfetten Kinder beschert, über die dann ein anderer Autor Bücher verfassen kann, die Frau Waltraut Worthmann von Rode dann besprechen wird.

Frau Ackermann ist übrigens Mitglied der "Achse des Guten", zu der sich auch Henryk M. Broder zählt, der ja gerne die Freiheit des Christen- und Judenmenschen gegen diese ganzen Muselmänner verteidigt. Man ahnt, die Freiheit, die die "Guten" meinen, unterscheidet sich doch arg von der, die sich der mündige Bürger herausnimmt, seinen Staat dazu zu zwingen, endlich etwas zu tun.

Angesichts der Lage auf dem Geldmarkt, in der sogar gestandene Bankmanager wie etwa dem Vertrteter des Bankenverbands sich in die schützenden Arme des eben noch als regulierendes Hindernis beklagten Staates flüchtet und am liebsten verstaatlicht werden möchten - heute hört man gar, die Automobilindustrie (freie Fahrt für freie Bürger mit 14 Liter Karossen voll gegen die Wand ) fordere auch ein Milliarden-Paket - geht als Entschuldigung, liebe Frau Worthmann von Rode, nur durch, daß Sie sich gerade auf einer Insel in der Karibik befinden, keine Nachrichten und eben nur dieses eine Buch lesen, und das Material für Ihren Beitrag eben mal schnell in die Heimat geschickt haben, ohne zu ahnen, wie anachronistisch er gerade wirkt.

So genug aufgeregt, obwohl, einen haben wir noch: Christoph Möllers Prof. für Staatsrecht an der Uni Göttingen und sein fröhliches Interview zur aktuellen Krise, bei dem man sich schon fragt, was der gute Herr gestern Abend geraucht hat. So viel Unbekümmertheit hört man ja gerade selten, aber als Staatsbedienstetem fällt einem der Umgang mit einem gewissen Gefälle in der Gesellschaft wahrscheinlich eh leichter.

Die übrigen Themen des Tages: Das englische Oberhaus kippt Anti-Terror-Gesetz, weil es sich berechtigte Sorgen um die Freiheit der Büger macht, Obama und die Wirtschaftskrise, die Trotzkistin Lucy Redler tritt in Linkspartei ein, die wiederum Peter Sodanns als Bundespräsident nominiert hat, das Herbstgutachten und das Team Gerolsteiner zieht sich aus dem Radsport zurück

Ein Buch verkündet den Abschied vom Darwinismus, Roger Willemsen erkennt das "Fernsehen als Hort der Unterfoderung", "Das Zeichen des Widders" von Fred Vargas als Comic, Bertelsmann und das Musikgeschäft

Der DLF bemerkt die Extenz eines seltsamen Phänomens namens E-Book, das eigentlich nur auf die richtige Hardware wartet (wie wär's mit einem Projektor, der das Ding an die Decke wirft, wo man es dann bequem auf dem Rücken liegend lesen kann?), BR Wissen stellt in der Reihe Große Verleger Kurt Wolff vor, SWR2 Leben stellt Töchter vor, die Nicht wie meine Mutter werden wollen und SWR2 Forum mit einer spannenden Diskussion über den Streit um die Existenz des Propheten Mohammed.

Die Kalenderblätter erinnern daran, wie Hitler den Austritt aus dem Völkerbund ankündigt, wie das Wagner-Konzert des Israel Philharmonic Orchestra im Tumult endete, an die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth und an die erste Türkenbelagerung Wiens.

Die Frage(n) des Tages: Muss man sich vor den Türken fürchten? und Krise? Welche Krise? Die in Sachen Kapitalismus erfahrenen neuen Mitglieder der EU und ihre Verhaltenen Töne: Osteuropa nach dem Krisengipfel von Paris. Nun ja, in Lettland sieht man das wahrscheinlich anders.






Gehen Sie über LOS

und ziehen sie eine halbe Billion Euro ein.

Neue Spielregeln beim Gierhals-Monopoly, Der Kapitalismus macht Pause und Papa/Mama Staat zückt den Geldbeutel: Der EU-Finanzgipfel in Paris beschliesst einen gemeinsamen Instrumentenkasten und auf den Börsenparketten knallen die Sektkorken. Das das deutsche Rettungspaket, die Pläne in Frankreich und in Grßbritannien sehen vor, sich ggfl. in Banken einzukaufen oder genügend Liquidität in einem Milliardenpaket für Banken bereitzustellen.

Die übrigen Themen des Tages: Der Nobelpreis für Wirtschaft geht an den Pionier der Wirtschaftsgeographie und Bush-Kritiker Paul Krugman, die EU zu Russland und Weiß-Russland, Özdemir wird nun doch noch Grünenchef und die Schwarz-gelbe Koalition für Bayern rückt näher.

SWR2 Wissen befasst sich mit dem Angriff aus dem Netz, BR Wissen mit der Geschichte der Bagdadbahn, SR2 Fragen an den Autor mit dem Buch "Die Gerechtigkeitsluecke", Dennis Scheck stellt den Gewinner von "Deutschland sucht den Superautor" vor, Milan Kundera dementiert Vorwürfe ein Spitzel gewesen zu sein und Friedrich Merz bricht eine Lanze für den Kapitalismus - von irgendwas muss man ja schließlich Leben, er wird alt und braucht das Geld.

Ein Interview zum Film "Hellboy - Die Goldene Armee" und der Wochenrückblick von Peter Zudeick.

Die Kalenderblätter erinnern an die Uraufführung von Horvaths "Sladek", den Putsch auf der karibischen Insel Grenada und das Patent auf die Ammoniaksynthese.

Die Frage(n) des Tages: Werden wir immer dümmer? Aber ja doch, findet Marcel Reich-Ranicki wohl zurecht, ih-wo Hajo Steinert und Jo Groebel - nun ja, wenn man im Abfallgewerbe arbeitet, klebt man zur Not eben auch mal ein Chanel-Label auf Hundeköttel. Oder: War in der DDR wirklich vieles besser??? oder Wie sicher sind Lebensmittel? oder Wie stehen die Landesbanken da? und überhaupt: Was braucht man zum Leben?

Ach ja, da wären noch die Auftritte von Josef Ackermann und Bundeskanzlerin Andrea Nahles aud dem 5. Bankentag des Zentralkommittees der deutschen Bankinstitute im Jahr 2013, der den HR via Zeitmaschine erreichte ...






Buh!

Nein, gemeint ist nicht die Reaktion des Publikums auf den Eklat beim Fernsehpreis, den Marcel Reich-Ranicki mit seinem Verzicht auf den Preis für sein Lebenswerk - so die Sicht von Elke Heidenreich - quittiert.

Nein, "Buh!"-Rufe musste sich einerseits Sarah Palin, die Hasspredigerin der konservativen Rechten in einem Football-Stadion, und andererseits ihr politischer Ziehvater gefallen lassen. Letzterer, weil er die Lynchmob-Stimmung , die erstere offensichtlich systematisch erzeugt, zu dämpfen suchte und daran erinnerte, daß Obama ein guter Amerikaner sei.

McCains Wahlkampf gerät aus den Fugen. Verteter beider Parteien haben McCain in einem in AlterNet dokumentierten Schreiben aufgefordert, umgehend den Geist wieder in die Flasche zu stopfen, mit dem Palin offensichtlich ihr Auditorium zu "Kill him!"-Rufen (gemeint ist Obama) animiert und damit die niedersten Instinkte eines zunehmend ausser Kontrolle geratenden Mobs entfacht. Vor dem Endspurt im US-Wahlkampf wird die Lage zunehmend brisant.

Wenn man diese Woche in den Nachrichten Bilder von Zeltstädten, in denen obdachlos gewordene Amerikaner Zuflucht suchen müssen, oder in HR2 Der Tag Berichte darüber hören muss, daß zunehmend Katzenfutter als Nahrungsmittel für Menschen, die sich sonst nichts mehr leisten können, gekauft wird, ahnt man, was sich da in Amerika jenseits wohlfeiler politischer oder ökonomischer Analysen zusammenbraut.

In Europa wird ein V-Wort populär, das in Deutschland angesichts traumatischer historischer Erfahrungen nicht gerne in den Mund genommen wird - obwohl die Option selbst im Grundgesetz verankert wurde: Verstaatlichung. Der Soziologe Oskar Negt und Christine Scheel beschreiben die Krise, an der wahrscheinlich auch die guten Absichten, die im G-7-Aktionsplan formuliert wurden, nicht mehr viel ändern werden können.

Die übrigen Themen des Tages: Udo Pollmer über die Cashewnuss, Klaus Bölling über Intrigen in der Politik, Thea Dorn denkt an Deutschland und die SWR Aula analysiert das Verhältnis zwischen Geld und Buchdruck.

Die Kalenderblätter erinnern an den deutschen Theaterkritiker und Schriftsteller Alfred Kerr und daran, wie die deutsche Frauennationalelf Weltmeister wurde.

Die Frage(n) des Tages: Wie schmeckt eigentlich Katzenfutter?






Der Bock als Gärtner,

so scheint es, hat sich nicht nur die einfachen Daten klauen lassen, offensichtlich sind der Telekom auch die Bankverbindungen seiner Kunden "flöten" gegangen. Der erneute Datenskandal bei der Telekom: Big Brother ist offensichtlich zu dämlich, seine Daten zusammenzuhalten.

Am Abschluss des G7-Finanzministertreffens gibt es nur magere Ergebnisse am Ende einer Woche der Massaker, deren Auswirkungen vor allem an der Lage in Island abzulesen sind. Der Wochenrückblick offenbart das Umfallen in Zeitlupe: Prof. Erich Kirchler, Wirtschaftspsychologe über die Finanzkrise und den daraus resultierende Börsencrash.

Im Schatten der Krise mogelt sich die "Große" Koalition durch und beschließt, die Bundeswehr als Hilfspolizei für Einsätze im Innern zu mißbrauchen.

Die übrigen Themen des Tages: Jörg Haider ist tot, der Amtsmißbrauch von Sarah Palin, Bayerns Aufbruch zu neuen Ufern, Hessens Linke streitet über die Tolerierung und deren Knackpunkte, Deutschland und die NATO am Hindukusch und Wie Scientology die Welt erobern will.

Wie immer samstags das DLR Breitband, Wiener Entwickler stellen ein Kommunikationssystem mit Quanten-Kryptografie vor, Android und Open-Moku als offene Betriebsysteme für Handys, die Filme der Woche, die Zukunft des Radios und bei Google denkt man schon mal darüber nach, wie Alk-Mails verhindert werden können.

Die Kalenderblätter erinnern an Heinrich Wilhelm Olbers, an den Tod von Johannes R. Becher und daran wie Peking und Bonn diplomatische Beziehung aufnahmen

Die Frage(n) des Tages: Wie viel Uniform verträgt eigentlich unsere Demokratie? Funktioniert Kommunikation in Krisenzeiten und wie ist der Umgang der Medien mit der Krise? Gehört das Weltfinanzsystem auf den Prüfstand oder gehören nicht eigentlich die Eliten der Finanzwelt an den Pranger?






Wenn alles in die Hose geht,

werden halt gerne Versprechungen gemacht: Die Telekom will den Datenschutz verbessern. Na, da ist man ja glatt beruhigt. Wie die Engländer etwa, denen nach den letzten Datenverlusten auch eine bessere Kontrolle versprochen wurden. Nun, es gibt eine neue Datenpanne in Großbritannien ...

Nach einer Woche, in der selbst der überzeugteste Marktderegulierer plötzlich Töne anstimmte, die man in den 70ern unter "Stamokap" (Staatsmonopolkapitalismus) subsummierte, und eine bessere Kontrolle der Finanzmärke zu fordern jetzt nicht mehr nur bei attac sondern auch bei der CDU en vogue scheint, scheint sich die Lage nun Langsam zu beruhigen: es gibt eine leichte Entspannung nach neuen Kursdesastern.

Dennoch: den Isländern steht das Wasser bis zum Hals und eigentlich war heute Börsencrash, (wieder einmal) ein Schwarzer Freitag an den Börsen.

Die übrigen Themen des Tages: Das Aus für den Neonazi-Laden in Hamburg, Bürger Italiens starten neue Initiative gegen das Immunitätsgesetz, die GAL rettet Schwarz-Grün, das Shoa-Schülerprojekt, die Verleihung des Friedensnobelpreis für Martti Ahtisaari, die Herbstttagung von Weltbank und IWF, das Tauwetter aus Russland und der Abschlußbericht der NATO-Verteidigungsminister.

Us-Bürger kämpfen gegen Todesstrafe, die Familienbande zwischen USA und Europa, bei der EU herrscht immer noch das warten auf Irland und die Errichtung des Memorial Charles de Gaulle in Colombey-les-deux-Églises.

BR Wissen informiert über Fidel Castro und die kubanische Revolution, SWR2 Wissen über Istanbul, HR Wissenswert setzt die Reihe Türkisch, fremd, vertraut (5): Muslimische Akademikerinnen in Deutschland. fort und SWR2 Der Abend zum Thema Partnerschaftskonflikte: "Das hab ich dir doch alles schon gesagt!"

Die Kalenderblätter erinnern daran, wie Im Bonner Hofgarten 300.000 Menschen gegen die Nachrüstung demonstrieren, wie Céspedes zum Unabhängigkeitskampf aufrief, an den italienischen Komponisten Giuseppe Verdi und an Karl August Varnhagen von Ense.

Die Frage(n) des Tages: Was ist los in Island? und Wie umgehen mit Zertifikaten? und Kurse runter - Vertrauen weg?






Es scheint ja zum "guten Ton" zu gehören,

an den Entscheidungen des Nobelpreiskommitee's herumzunölen. Fühlten sich letztens nocj Franzosen und Italiener übergangen, ist man sich nun beim Spiegel vorschnell enttäuscht, weil Marcel Reich-Ranicki den Geehrten nicht zu kennen scheint: Der Literaturnobelpreis geht an Jean-Marie Gustave le Clezio. Vielleicht liest der deutsche Literaturpapst ja jetzt eines seiner Bücher und der Spiegel wartet bei der nächsten Verleihung des Literaturnobelpreis ein paar Stunden, bevor er einem ignoranten Präkox erliegt.

Spaniens Bankenaufsicht scheint so gut zu sein, daß Europa sich etwas davon abgucken will, Island steht vor dem Staatsbankrott, die BaFin stellt schon einmal die Kaupthing-Bank unter Aufsicht, Belgien, Frankreich, Luxemburg retten Dexia . Der Bahnbörsengang jedenfalls wurde erst einmal abgesagt

Die übrigen Themen des Tages: Rupert Neudeck zur Lage in Ruanda, Neuwahlen und oranger Frust in der Ukraine, Burkhard Müller-Ullrich über das Feuilleton und Wirtschaftsteil, die Sondierungsgespräche CSU - FDP, Rechter Terror in Westsachsen

HR2 Der Tag mit Der amerikanische Albtraum: Ruin einer Weltmacht - SWR Leben befasst sich dazu unter dem Titel der amerikanischer Patriot mit Jack Bauer, dem Helden der Reihe "24" und seinem gelegentlich sehr zweifelhaften Hang zum Foltern. Was allerdings an der Qualität der 5. und 6. Staffel recht wenig ändert, die ja nicht nur aus Folter sondern auch aus einer durchaus heftigen Kritik des amtierenden amerikanischen Präsidenten besteht.

HR2 Wissenswert setzt seine Reihe Türkisch, fremd, vertraut (4): Türkische Parallelwelten fort, SWR2 Wissen mit dem Thema Atatürk lebt hier nicht mehr. Der DLF mit dem dritten Teil seiner Reihe über Pius Xii , DLF Hintergrund zum Thema Scoring - Wie Verbraucher durchleuchtet und bewertet werden

Die Popkomm diskutiert den Sieg der Internetpiraten und schimpft weiter Musik in Tauschbörsen, statt endlich ihren Katalog so liebevoll zu restaurieren, wie das die Piraten etwa in Sachen Krautrock oder rarem Vinyl bis jetzt für sie taten. Warum man kein Mitleid haben muss erklärte ja unlängst in HR2 Der Tag Christian Springer.

Die Kalenderblätter erinnern an den Schauspieler Heinrich George, an Jacques Brel und an den Ruf, der vor 19 Jahren in Leipzig erscholl Wir sind das Volk

Die Frage(n) des Tages: Wie gehen die Sparer mit der Bankenkrise um? oder Wo und wie verstecke ich mein Geld am besten? und Gibt es etwa Krisenstimmung auf der Popkomm? und War Papst Pius XII. doch ein Judenretter? und Waren die Bronzezeitmenschen Krieger? oder Was ist aus SARS geworden?






Obama vs. McCranky 2:0

nur noch vier Wochen bis zur US-Präsidentenwahl, aber eigentlich könnte McCranky, der alte Griesgram, nach der erbärmlich selbstgefälligen Show, die er in der Nacht bot, schon jetzt einpacken: Gefragt, wer seinen Standpunkt besser erläutern könne, wer in Wirtschaftsfragen kompetenter oder allgemein "liebenswürdiger" erscheine, schlägt Obama seinen Konkurrenten McCain in ersten Meinungsumfragen im zweistelligen Bereich.

Auch dessen Warnung, daß es kein "training on the job" für seinen jüngeren Konkurrenten geben könne, ging angesichts der mittlerweile zur Lachnummer verkommenen Kandidatin für die Vizepräsidentschaft im Grunde nach hinten los. Runde zwei in der Präsidentschaftsdebatte ging eindeutig an den gelassenen Obama und nicht an den herumtigernden älteren Herren, der unruhig hin und her lief, während Obama sprach.

Körpersprache ist etwas feines: Wo Kerry und selbst Gore in der entscheidenden Situation Nerven zeigten, konnte Obama schlicht dadurch punkten, daß er cool auf seinem Hocker sitzen blieb.

Bevor nun die Sektkorken knallen: Seine Präsidentschaft wird kein Zuckerschlecken, Geore "DubYa" Bush hinterläßt ein Krisengebiet, der Abstieg der USA als Weltmacht ist ja nicht nur ein Glaubwürdigkeitsproblem und Obama wird die Zeche für das Mißmanagment seines Vorgängers bezahlen müssen.

Unterdessen präsentiert sich auch Europa als Tollhaus: Der deutsche Umgang mit der Finanzmarktkrise wirkt hilflos, Großbritannien schnürt ein Rettungspaket für seine Banken, Dänemark will die Banken in die Pflicht nehmen, die Leitzinssenkungen der Notenbanken verpuffen ... Das Spannungsfeld zwischen Krise und Glauben eben.

Kein Wunder, daß die Bundesregierung gerne den Einsatz der Bundeswehr im Inneren beschliessen möchte, nur fragt man sich zunehmend, auf wen die eigentlich schiessen lassen wollen, etwa auf einen herumtobenden Mob, der gerne sein Geld von den Banken zurück hätte? "Terrorist" ist man ja schnell und wird schon mal aus einem Flugzeug geholt, wenn man mißverständliche Emails schreibt, gelle ...

Schön, daß Russlands Position in der Krise der Versuch ist, eine Hand zur Zusammenarbeit zu reichen. Natürlich ist dies in seinem eigenen Interesse unterscheidet sich aber wohltut von der Dummheit, mit der Europa seine ureigensten Interessen vor Wochen hysterisch zu vergessen schien.

Die übrigen Themen des Tages: "Seehofer ante portas": Seehofer soll Ministerpräsident werden, die Bundeswehr in Afghanistan und "Wir brauchen ein Weltparlament" fordert Boutros-Ghali, der ehemalige Chef der UNO

HR Wissenswert setzt die Reihe Türkisch, fremd, vertraut (3): Frauen in der Türkei fort, BR Wissen über Tiere in den Religionen, im DLF Pius XII. in der Sicht der Geschichte 2

Die Kalenderblätter erinnern an den ersten Dauerwellen-Appartat, den ersten Herzschrittmacher und an die Verleihung des Nobelpreis für Forschung an "Knockout"-Maus

Die Frage(n) des Tages: Bestimmt die Kindheit unser Leben? oder, was sollen eigentlich die ISAF-Truppen in Afghanistan und Welche Folgen hat die Finanzmarktkrise eigentlich für die Wirtschaft






Keine Atempause, Geschichte wird gemacht,

es geht voran - Die Nationalhymne der Lemminge wird gerade durch ein unfreundliches "Zur Kasse Bitte" ersetzt. Die Finanzkrise wütet weiter, ihre Auswirkungen auf Russland und vor allem Island zigen die Dramatik der Lage, angesichts derer die Regierungserklärung wie weisse Salbe wirkt, gedacht, um Vertrauen zu schaffen.

Die übrigen Themen des Tages: Die Rot-grüne Koalitionsverhandlungen in Hessen, Herrmann und Goppel verzichten, Die Wahl in Österreich und die Katholiken, Esther Saoub über Islamic Banking, die Caritas zu Kinderarmut, die Verlängerung des ISAF-Mandats in Afghanistan und die "Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs sollte drastisch im Preis reduziert werden"

Ein Idol ruiniert sich selbst: Nicaragua verfolgt seine Intellektuellen

"Das Bessere ist der Feind des Guten": BR Wissen portraitiert Voltaire, HR Wissenswert setzt die Reihe Türkisch, fremd, vertraut (2): Minderheiten in der Türkei fort und im DLF beginnt eine mehrteilige Reihe über einen umstrittenen Papst: Pius XII. in der Sicht der Geschichte

Ein tolles Interview im DLF Corso mit der amerikanischen Band Anti-Flag führt Michael Kleff, und Lars brinkmann geht der Frage, warum Bushidos Biografie so erfolgreich ist auf den Grund.

Die Kalenderblätter erinnern an die Abschaffung der 4. Klasse durch die Reichsbahn, an Edgar Allan Poe, an den Citroen 2CV und an den Angriff der Häftlinge auf die SS im NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

Die Frage(n) des Tages: Minenfeld Afghanistan - was bringt der Afghanistan-Einsatz?, Afghanistan - Herausforderung ohne Ende?. Nun ja, ein CDU Mitglied und Berater von Helmut Kohl, Jürgen Todenhöfer, könnte in diesen Fragen hilfreich sein, aber hey: die aktuell regierenden Geistesgrößen brauchen keinen Rat, wenn sie die Ntionalhymne der Lemminge anstimmen, oder? Selbst die Caritas befindet "Das Etikett der Aufbauhelfer ist ein Absurdum" Wie sicher können Sparer sein? Sorgen sich die Menschen um ihr Geld?

Überhaupt: Wie steht es eigentlich um die Kompetenz der Bankaufseher? und Steigen die Zinsen auf Studienkredite?

Das Sonderangebot des Tages: Männer dürfen auch mitmachen das Feature im DLF von Jörn Klare.






It noh funny,

um einen Klassiker von Linton Kwesi Johnson zu bemühen, nein, es ist wirklich kein Spaß, der Panik beizuwohnen, die angesichts der sich stündlich überschlagenden Meldungen und der darauf folgenden Hysterie im Imperium der Gier beizuwohnen, nein, eher so, als säße man in einem Horrorfilm und muss - noch während man sich Gedanken über die "special effects" macht - plötzlich feststellen, daß es in wirklichkeit "Gesichter des Todes Teil 420" ist und "in echt" gestorben wird. "It noh funny", eben und man kann sich nicht einmal zu einer gesunden Portion Häme hinreissen lassen, wenn man sieht, wie ein europaskeptisches Land wie etwa Island, das den Euro ausschlug und mit den übrigen Ländern einen elenden Hickhack um Fischfangquoten aufführte, sich plötzlich an die Brust von Mama Europa werfen möchte: Take Me, I'm Yours ...

Täglich neue Bankkatastrophen: Es ist noch weniger spassig, wenn man sich angesichts der Finanzkrise zunehmend in seiner Überzeugung bestätigt sieht, daß die Handelnden in Politik und Wirtschaft genau die armseeligen Würstchen, Zwerge auf den Schultern von Riesen, sind, als die man sie schon immer eingeschätzt hat.

Otto Fricke, FDP, hat recht mit seiner Einschätzung: ja, die Garantien waren notwendig aber was die "Regentin" und ihr Finanzbüttel darbieten ist schlicht unterirdisch. Wenn man den Bundes-Wirtschaftsminister bei Anne Will beobachtet, wie er auf den Hinweis, daß es im Bankengeschäft usus sei, eine fianzielle Gegenleistung für eine Hypothek zu verlangen, in's Trudeln und Stottern gerät, fragt man sich schon, aus welcher Höhle die den rausgeklopft haben.

Aber auch das Hickhack in Europa ist nicht besser. Europa angesichts der Krise: die Banken in Großbritannien geraten unter Druck aber die Briten sind verärgert über Deutschlands Rettungspaket, Frankreich's HyperSarko spukt große Töne, aber keiner weiss, wie er es bezahlen will. Der Psychologie eröffnet sich hier ein großes Betätigungsfeld.

Wie gut, daß es Wissenschaftler gibt, die wenigstens halbwegs wissen, wie die Sache funktioniert und sie, wie Prof. Reinhard Schmidt auch erklären können: die Spareinlagen der Bürger sind sicher aber Gierhälse haben Millionen verdient und Milliarden verzockt.

Die übrigen Themen des Tages: Die Gemengelager bei der CSU, Private Sicherheits- und Militärfirmen, die Koalitionsgespräche in Wiesbaden und der Stand der Dinge vier Wochen vor der Wahl in Amerika.

Rolf Schneider über Sprache und Patriotismus und in HR Wissenswert beginnt eine neue Reihe mit einem Beitrag vom geschätzten Jonachan Shelliem Türkisch, fremd, vertraut (1): Istanbul - Stadt der Widersprüche

Die Kalenderblätter erinnern an die Gründung der ersten deutschen Siedlung Germantown, an die Eröffnung des Moulin Rouge und an den Erfinder Josef Madersperger.

Die Frage(n) des Tages: Funktioniert die Staatsgarantie für alle Sparer? Ist der Rettungplan für die Hypo Real Estate geglückt ? oder schlicht "Mit zu heißer Nadel gestrickt"? Wie funktioniert das Rettungspaket Hypo Real Estate eigentlich? Wie sicher können Sparer sein? Wird die Finanzkrise zur Krise der Politik? oder Ist am Ende kein Sieg gegen afghan.Taliban möglich? und Kann man sich glücklich essen? und macht die Bundeswehr in Afghanistan eigentlich Mehr als nur Luftraumüberwachung? und überhaupt Lösen die Frauen den Nahostkonflikt?






Deutschland steht wie eine Eins

nein, das ist kein Scherz über Zehn Jahre Viagra, den "Scherz" erlaubt sich gerade der deutsche Finanzminister: Steinbrück meldet einen ausgeglichenen Staatshaushalt nach Brüssel.

Bankenkrise? Krise? Was für eine Krise? Hiess es diese Woche noch, ohne die Bürgschaft für die Hypo Real Estate gehe Deutschland übermorgen bankrott, schüttelt man verwundert den Kopf und reibt sich die Augen: Der Koalitionsausschuss tagt in Berlin und mimt den "starken August". Die "Regentin" stellt einen Komplettschutz für Spareinlagen in Aussicht und irgendwie fühlt man sich an ein ähnliches Versprechen ihres Vor-Vorgängers erinnert, an dessen Ende ganz Deutschland ein blühender Garten sein würde. Nachtigall, ick hör dir zwitschern ...

Die übrigen Themen des Tages: Die EU-Staaten bleiben bei Hilfen für Finanzbranche eigenständig, Burkhard Spinnen im Interview, Orhan Pamuk und das Museum der Unschuld, die seltsame Geschichtsaufarbeitung im Baltikum und bei SR "Fragen an den Autor" Klassiker: Franz Alt "Friede ist möglich" vom 22.05.1983

In der SWR2 Aula hält Konrad Ott einen Vortrag über Ökologie und Moral, Ilija Trojanow denkt an Deutschland, Schwarze Magie im Kino: Otfried Preußlers "Krabat" kommt ins Kino und ein Essay über das Verhältnis zwischen Islam und Europa in der DLF Reihe Essay und Diskurs.

Die Kalenderblätter erinnern an den Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland und an den Schriftsteller und Philosophen Denis Diderot.

Die Frage(n) des Tages: War der Prager Frühling der Anfang vom Ende der DDR? und Angst, Angst, Angst - wann fällt die nächste deutsche Bank?






Ham'se ma ein paar Daten?

Ganze zwei Jahre hat es gedauert, bis der "Fischzug", bei dem sich Datendiebe 2006 die Daten von Telekom-Kunden "klemmten" und zu verscherbeln begannen: Der Neue Telekom-Skandal und seine Verspätung in der öffentlichen Wahrnehmung läßt - nach der Bespitzelung der Gewerkschaften durch die Telekom ahnen, was man bei dieser Firma unter "Datenschutz" versteht und wie der Schutz der Kunden nach der Privatisierung des nächsten Staatskonzerns, der Bahn, wohl aussehen wird.

"Ham'se ma ein paar Milliarden Dollar?". Klar doch, das 700-Milliarden-Paket ist vom US-Repräsentantenhaus am Ende doch noch genehmigt worden, um die US-Bankenkrise und ihre Folgen einigermaßen in den Griff zu bekommen. Auch Sarkozy lädt zum Krisengipfel und Gesine Schwan findet "Finanzkrise muß schonungslos aufgearbeitet werden"

"Ham'se ma ne Stimme?" mußte Andrea Ypsilanti wohl nicht lange betteln, sie bekam mehr, als sie erhofft hatte: Der SPD-Landesparteitag macht den Weg frei für rot-tolerierte rot-grüne Regierung

Die übrigen Themen des Tages: Martin Schulz ist froh, daß die Krise zwischen der EU und Rußland langsam ein Ende findet, die CSU einigt sich wohl schneller als gedacht auf Seehofer als Ministerpräsident. Die Lage in Südamerika, konkret in Argentinien, Venezuela und in Bolivien, wo offensichtlich nach den letzten Wahlen alles auf einen bevorstehenden Bürgerkrieg hin deutet. Die Krankenkassen laufen Sturm gegen Einheitsbeitrag, der Streit um Frankreichs Medienneuordnung: Mme Bourgeois findet Sarkozy hat Recht

Wie immer samstags das DLR breitband

Die Kalenderblätter erinnern an den Beginn der Ausgrabungen im griechischen Olympia, an die Inbetriebnahme des Orientexpress und an Herzog Anton Ulrich von Braunschweig.

Die Frage(n) des Tages: Wie sieht's aus in Österreich nach dem Rechtsruck? Und Brauchen wir ein Rettungspaket nach amerikan. Vorbild und Ist die Höllenfahrt der CSU beendet?






Na denn, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag

lieber Carl von Ossietzky zum 119ten.

Gerade mal 18, also volljährig und noch lange nicht erwachsen wird das wiedervereinte Land, daß Du damals nicht verlassen wolltest, als es noch Zeit war, dem braunen Spuk zu entwischen. Schade, daß die Deutschen heute, am 3. Oktober mehr Zeit damit verbringen, sich und ihre ihnen in den Schoß gefallene Wiedervereinigung zu feiern. Aber, ein Witz ist es schon, daß sie dafür gesorgt haben, daß die Erinnerung an deinen Geburtstag denen, die wissen, daß es Dein Name war, den das Weltgewissen sprach, so leicht fällt.

Die übrigen Themen des Tages: Die "Ostalgie", das Bayern-Desaster und die CSU Kandidatenkür, die Russenmafia und der Verdacht auf Wettmanipulation und das TV-Duell zwischen Biden und Palin.

Rolf Hochhuth denkt an Deutschland, das neue Buch von Houllebecq und Lévy wird in Kultur Heute von Beatrix Novy besprochen und der DLF Hintergrund erzählt aus einer Zeit, als die Mauer noch wie ein Riss das Land teilte: Mit der Kugel im Rücken - Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht...

Die Kalenderblätter erinnern an an Eleonora Duse und an Willi Stoph.

Die Frage(n) des Tages: Wie deutsch sind die Deutschen?






Wie das so ist,

wenn eine hyperventilierende lahme Ente mit Hang zu manichäischem Welt-"Verständnis" mit ihrem zu klein geratenen Pürzelchen wedelt und ein hypnotisiertes Rudel Lemminge sich auf den Weg zu neuen Ufern (oder eben in Richtung Untergang) macht - am Ende regiert Politisches Versagen: Der Europarat und die Krise im Kaukasus.

Immerhin, die "Regentin" bricht auf zu Regierungskonsultationen in Russland. Hoffentlich nimmt sie eine große Schaufel mit, um den Müll wegzuräumen, der sich in den letzten Wochen angesammelt hat, und der schon mal dazu führt, daß ansonsten durchaus kluge junge Menschen in Putin schon die Reinkarnation vom schnauzbärtigen Österreicher entdecken läßt. (Liebe Grüße, ich hoffe, Du hast Spaß an der Seite ...)

Jenseits der Weisswurstlinie tobt weiter der Machtkampf in der CSU. Wenn "ER" das noch hätte erleben müssen - das Bayerisches Urviech - Franz Josef Strauß starb vor 20 Jahren, wie man sich erinnert raffte ihn damals ein Herzanfall bei der Jagd hinweg. Immerhin muss er nicht - wie Sharon - im Koma tatenlos zusehen, wie die Erben den Hof verjuxen und Schlagzeilen wie CSU in der Krise oder die CSU sucht den Ministerpräsidenten lesen.

Auch wenn man beim WDR über Schlangen vor Geldautomaten blödelt (nein kein Link, das Politikum muss man sich in der aktuellen Kinderphase wirklich nicht antun) - die Finanzkrise ist zu ernst für Primanerscherze und man wünscht sich hierzulande einen "Regenten" mit dem Sachverstand und vor allem der Ruhe eines Jean Claude Juncker, auch wenn der Mann zugegegebenermaßen in der "falschen" Partei ist. Die Einschätzung der EZB zur Lage der Finanzbranche, das Europäische Rettungspaket, all das scheint das Vertrauen des um sein erspartes bangenden Bürger nicht wirklich zu steigern.

Alles blickt nach Amerika, die Abstimmung über Rettungspaket und Vize-Kandidatendebatte stehen an. High Noon in St. Louis, nach den TV-Patzern der designierten - und damit ggfl. nur einen Herzanfall von der Herrschaft über die ehemals letzte Supermacht der Welt (also, bevor DubYa sie gründlichst ruinierte) entfernten - Vize-Kandidatin Sarah Palin, die ja immerhin mal Burgermeisterin eines Kaffs in Alaska war und damit was von der Sache versteht. Oder so.

Wenn man bislang dachte, schlimmer als Bush kann es ja nun wirklich nicht kommen, falsch gedacht, die Sache ist offensichtlich steigerungsfähig.

Die übrigen Themen des Tages: "Zu Recht abgesetzt!" - Der "Fall Kalisch" und die Folgen, ein Interview mit der Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer, die EU-Beobachtermission in Georgien, die Euphorie der orangefarbenen Revolution in der Ukraine ist verflogen, die Haftstrafe für Jürgen Emig, Sarkozy und seine neuen Pläne zur Umgestaltung d. französischen Medienlandschaft

Wie der Osten seine Werteordnung in den Westen exportiert - Joachim Gauck, Vorsitzender "Gegen Vergessen-Für Demokratie" versucht an die Wirklichkeit eines untergegangenen Systems erinnern, das leider nicht so lustig war, wie man denken könnt, wenn man es nur durch die Perspektive von "Goodbye Lenin" kennt und Willy Brandt für einen einen der Staatschefs der DDR hält.

Ein wunderbares Album haben Lambchop mit OH (Ohio) abgeliefert, Mal opulent poppig, mal sparsam im Sound aber immer Kammermrock vom feinsten - Die CD liegt übrigens der neuen Rolling Stone bei (Ja, das war eine Kaufempfehlung für ein mittlerweile vom Springerverlag herausgegebenen Rockmagazins. Los! Laufen! Kaufen! Die 6.90 sind es allemal wert!)

HR Wissenswert über Großstadtbienen, SWR2 Wissen über Trickfilme, ein Kartoffelkrimi - Streit um die Zukunft von "Linda" und ein Minister im Zitronenhain - Eran Riklis Film "Lemon Tree" in der Kritik von Josef Schnelle.

Die Kalenderblätter erinnern an Graham Greene, die Gründung der katholischen Laienorganisation "Opus Dei" und an das Massaker von Tlatelolco in Mexiko. Ergänzt werden sie von DLF Hintergrund mit Geschichte aktuell: Vor 75 Jahren: Das Schriftleitergesetz

Die Frage(n) des Tages: Wohin steuert die CSU? Mal ehrlich, wohin steuert man schon, wenn man gerade gegen eine Wand geklatscht ist? Versucht man da nicht zuerst einmal aus der Schrottkarre herauszukommen?






Keine Frage, der Ede war's!

Viel zu reformerisch reformiert, ein viel zu hohes Wahlergebnis vorgelegt und überhaupt ... Die bayrischen Lausbuben Huber und Beckstein schieben Stoiber die Schuld zu, einer muss es ja gewesen sein. Die bayrische Variante von Max und Moritz hat, nachdem sie den Erbhof verjubelt hat, jetzt nach der Auflösung ihrer Bande zur Ruinierung des CSU-Monopols den Hof verlassen: Nach dem Beckstein-Rücktritt tobt der Chaostag bei der CSU. Die Entwicklung in Bayern ist ein einziges Toguwabohu, die CSU am Scheideweg. Seehofer ist der neue Mann und soll den Generationswechsel einleiten. Grund zum Glucksen und ichern hat er jedenfalls en masse.

Nicht ganz so turbulent, eher schleichend marschiert die Finanzkrise auf ein ungewisses Ende zu, due Hilflosigkeit ist offensichtlich: die EU plant stärkere Kontrolle des Finanzmarkts und fordert: das US-Rettungspaket darf nicht scheitern. Das Ende der Nonchalance der Verführer. So schnell geht das: Von der Supermacht zur Ohnmacht: die USA in der Krise

Die übrigen Themen des Tages: der 47. Deutsche Historikertag und die aktuelle Krise des Neoliberalismus, schwarz/grün in Hamburg billigt das Kohlekraftwerk Moorburg, die Träger des "Alternativen Nobelpreises" stehen fest, Gehirnzellen von Ratten steuern Roboter, Widerstand gegen Google Street View und Weimar wird von Kulturignoranten regiert

Oh wie dramatisch:

Die Kalenderblätter erinnern an die zweite Beerdigung des Schriftstellers Edgar Allan Poe, an die einzige Reportage aus einem Konzentrationslager und an Elvis Presley in der Bundesrepublik.

HR Wissenswert portraitiert den Architekturkünstler Antoni Gaudi., BR Wissen über Blut als heiliges Band zu Gott - Das Opfer in Kult und Religion und Rituale im Wandel: Anpassung, Variation, Integration des Neuen, SWR2 Impulse über den Krieg der Radiowellen und der SWR2 Alltag mit dem wirklich tollen Beitrag von Rolf Cantzem über Nahtoderfahrungen - Biochemie oder Jenseitserlebnis?. Hörenswert, wie (fast) alles, was Rolf Cantzem in den letzten Jahren für den SWR produziert hat.

Die Frage(n) des Tages: Ist das jetzt das Ende des Geldes? Zerfasert der Nationalstaat? Zerbricht die schwarz-grüne Koalition?

Und dann auch noch die: Amerikanische TV Serien: Kult oder Fluch? Hartwig Tengeler verfügt wohl über die selbe Hard- und Software wie der Autor dieses Blogs und entdeckt plötzlich den Sinn von Werbepausen.

Ja, lieber Hartwig, tolles Programm das, damit lassen sich super die Werbeblöcke herausschneiden, aber deshalb gleich "Heroes" als zu zappelig empfinden und den Überblick über die Handlungsstränge verlieren? Muss nicht sein, ist zwar - zugegebenermaßen - nicht ganz so toll wie die erste Staffel, aber gemach, es kamen doch erst drei und die zweite ist eh kürzer - schon von wegem dem Autorenstreik und all dem.

Und überhaupt, es gibt ne Menge schlechterer Produkte von jenseits des großen Wassers, die ein viel besseres Anschauungsmaterial abgegeben hätten.

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